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Wendet euch „zu dem lebendigen Gott hin“
Wendet euch „zu dem lebendigen Gott hin“ (Apg. 14:8-19) findet ihr hier
9 Paulus und Barnabas machten sich nun auf den Weg nach Lystra, einer römischen Kolonie etwa 30 Kilometer südwestlich von Ikonion. Diese Stadt stand in enger Verbindung mit Antiochia in Pisidien, doch gab es hier keine nennenswerte jüdische Gemeinde. In Lystra wurde wahrscheinlich Griechisch gesprochen, die Muttersprache der Leute dort war allerdings Lykaonisch. Da es in der Stadt wohl keine Synagoge gab, predigten Paulus und Barnabas auf einem öffentlichen Platz. Als Petrus damals in Jerusalem einen gelähmten Mann heilte, wurden deswegen viele gläubig (Apg. 3:1-10). Doch als Paulus jetzt in Lystra das gleiche Wunder wirkte, hatte das genau den gegenteiligen Effekt (Apg. 14:8-10).
10 Wie schon erzählt, zogen die göttergläubigen Menschen dort nämlich prompt die falschen Schlüsse. Sie dachten, Barnabas sei Zeus, der höchste der Götter, und Paulus sei der Götterbote Hermes, der Sohn des Zeus. (Dazu auch Seite 97 „Lystra und der Zeus- und Hermeskult“.) Barnabas und Paulus wollten ihnen jedoch mit allen Mitteln klarmachen, dass hinter ihrem Reden und Wirken nicht die Kraft heidnischer Götter, sondern die Macht und Kraft Jehovas, des allein wahren Gottes, steckte (Apg. 14:11-14).
11 Trotz der dramatischen Entwicklung versuchten die beiden Männer den Menschen in Lystra so gut es ging ins Herz zu sprechen. Lukas hat hier eine effektive Methode festgehalten, wie man jemand, der von Jehova Gott überhaupt nichts weiß, die gute Botschaft näherbringen kann. Wie versuchten Paulus und Barnabas, zu ihren Zuhörern eine Brücke zu schlagen? Sie sagten: „Männer, warum tut ihr das? Auch wir sind Menschen und haben die gleichen Gebrechen wie ihr und verkündigen euch die gute Botschaft, damit ihr euch von diesen nichtigen Dingen abwendet zu dem lebendigen Gott hin, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. In den vergangenen Generationen ließ er alle Nationen ihre eigenen Wege gehen, obwohl er sich allerdings nicht ohne Zeugnis gelassen hat, indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte“ (Apg. 14:15-17).
12 Welche Lehrpunkte stecken in diesen zündenden Worten? Erstens: Paulus und Barnabas hielten sich nicht für etwas Besseres. Sie gaben nicht vor, etwas zu sein, was sie nicht waren. Im Gegenteil: Sie waren nicht zu stolz, zuzugeben, dass sie ebenso Schwächen hatten wie die Leute, die vor ihnen standen. Natürlich hatte Gott ihnen den heiligen Geist geschenkt und ihnen die Augen für die wahre Lehre geöffnet. Außerdem durften sie sich darauf freuen, einmal mit Christus zu regieren. Aber ihnen war klar, dass all das auch den Menschen in Lystra offenstand, wenn sie nur auf Christus hören würden.
13 Wie stehen wir zu den Menschen, mit denen wir über die Bibel reden? Begegnen wir ihnen auf Augenhöhe? Setzen wir wie Paulus und Barnabas alles daran, dass man uns nicht auf einen Sockel stellt, wenn wir anderen verstehen helfen, was die Bibel wirklich lehrt? Charles Taze Russell, ein herausragender Lehrer, der Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts das Predigtwerk in Gang brachte, hat da Maßstäbe gesetzt. Er schrieb: „ . . . wir möchten nicht, dass wir oder unsere Veröffentlichungen mit Ehre und Huldigung bedacht werden; noch wünschen wir, Ehrwürden oder Rabbi genannt zu werden.“ Mit seinem bescheidenen Wesen steht Bruder Russell in einer Reihe mit Paulus und Barnabas. Unser Ziel beim Predigen heute ist genau dasselbe: Nicht uns selbst ins Rampenlicht stellen, sondern Menschen zum „lebendigen Gott“ hinlenken.
14 Hier ein zweiter Lehrpunkt: Paulus und Barnabas waren anpassungsfähig. Im Unterschied zu den Juden und Proselyten in Ikonion wussten die Leute in Lystra so gut wie nichts über die heiligen Schriften und Gottes Verhältnis zu Israel. Allerdings waren sie mit dem Leben auf dem Land vertraut. Dank des milden Klimas lebten sie in einem fruchtbaren Landstrich und begegneten daher — beispielsweise in der Erntezeit — auf Schritt und Tritt Hinweisen auf die Eigenschaften des Schöpfers. Das nahmen Paulus und Barnabas als Anknüpfungspunkt, um an ihren gesunden Menschenverstand zu appellieren (Röm. 1:19, 20).
15 Wie steht es mit unserer Flexibilität? Dazu ein Vergleich: Selbst wenn ein Landwirt auf verschiedene Felder ein und dieselbe Saat ausbringt, muss er den Boden unterschiedlich vorbereiten. Der eine ist vielleicht schon locker und der Same kann gut aufgehen. Der andere muss dagegen intensiver bearbeitet werden. Beim Predigen ist das nicht anders. Die Saat ist immer dieselbe: die Botschaft vom Königreich. Doch wenn wir es wie Paulus und Barnabas halten, werden wir uns ein Bild von den Lebensumständen und der religiösen Prägung der Leute machen wollen und dem dann in unseren Gesprächen über Gottes Wort Rechnung tragen (Luk. 8:11, 15).
16 Wir können uns noch einen dritten Lehrpunkt zu Herzen nehmen: Auch wenn wir alle unsere Künste aufbieten, wird die Saat doch manchmal ausgerissen oder fällt auf Stellen mit felsigem Untergrund (Mat. 13:18-21). Wenn so etwas passiert, dann sei nicht deprimiert. Paulus erinnerte die Jünger in Rom ja später daran: „So wird denn jeder von uns [das heißt, auch jeder, mit dem wir uns über Gottes Wort unterhalten] für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen“ (Röm. 14:12).
9 Paulus und Barnabas machten sich nun auf den Weg nach Lystra, einer römischen Kolonie etwa 30 Kilometer südwestlich von Ikonion. Diese Stadt stand in enger Verbindung mit Antiochia in Pisidien, doch gab es hier keine nennenswerte jüdische Gemeinde. In Lystra wurde wahrscheinlich Griechisch gesprochen, die Muttersprache der Leute dort war allerdings Lykaonisch. Da es in der Stadt wohl keine Synagoge gab, predigten Paulus und Barnabas auf einem öffentlichen Platz. Als Petrus damals in Jerusalem einen gelähmten Mann heilte, wurden deswegen viele gläubig (Apg. 3:1-10). Doch als Paulus jetzt in Lystra das gleiche Wunder wirkte, hatte das genau den gegenteiligen Effekt (Apg. 14:8-10).
10 Wie schon erzählt, zogen die göttergläubigen Menschen dort nämlich prompt die falschen Schlüsse. Sie dachten, Barnabas sei Zeus, der höchste der Götter, und Paulus sei der Götterbote Hermes, der Sohn des Zeus. (Dazu auch Seite 97 „Lystra und der Zeus- und Hermeskult“.) Barnabas und Paulus wollten ihnen jedoch mit allen Mitteln klarmachen, dass hinter ihrem Reden und Wirken nicht die Kraft heidnischer Götter, sondern die Macht und Kraft Jehovas, des allein wahren Gottes, steckte (Apg. 14:11-14).
11 Trotz der dramatischen Entwicklung versuchten die beiden Männer den Menschen in Lystra so gut es ging ins Herz zu sprechen. Lukas hat hier eine effektive Methode festgehalten, wie man jemand, der von Jehova Gott überhaupt nichts weiß, die gute Botschaft näherbringen kann. Wie versuchten Paulus und Barnabas, zu ihren Zuhörern eine Brücke zu schlagen? Sie sagten: „Männer, warum tut ihr das? Auch wir sind Menschen und haben die gleichen Gebrechen wie ihr und verkündigen euch die gute Botschaft, damit ihr euch von diesen nichtigen Dingen abwendet zu dem lebendigen Gott hin, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. In den vergangenen Generationen ließ er alle Nationen ihre eigenen Wege gehen, obwohl er sich allerdings nicht ohne Zeugnis gelassen hat, indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte“ (Apg. 14:15-17).
12 Welche Lehrpunkte stecken in diesen zündenden Worten? Erstens: Paulus und Barnabas hielten sich nicht für etwas Besseres. Sie gaben nicht vor, etwas zu sein, was sie nicht waren. Im Gegenteil: Sie waren nicht zu stolz, zuzugeben, dass sie ebenso Schwächen hatten wie die Leute, die vor ihnen standen. Natürlich hatte Gott ihnen den heiligen Geist geschenkt und ihnen die Augen für die wahre Lehre geöffnet. Außerdem durften sie sich darauf freuen, einmal mit Christus zu regieren. Aber ihnen war klar, dass all das auch den Menschen in Lystra offenstand, wenn sie nur auf Christus hören würden.
13 Wie stehen wir zu den Menschen, mit denen wir über die Bibel reden? Begegnen wir ihnen auf Augenhöhe? Setzen wir wie Paulus und Barnabas alles daran, dass man uns nicht auf einen Sockel stellt, wenn wir anderen verstehen helfen, was die Bibel wirklich lehrt? Charles Taze Russell, ein herausragender Lehrer, der Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts das Predigtwerk in Gang brachte, hat da Maßstäbe gesetzt. Er schrieb: „ . . . wir möchten nicht, dass wir oder unsere Veröffentlichungen mit Ehre und Huldigung bedacht werden; noch wünschen wir, Ehrwürden oder Rabbi genannt zu werden.“ Mit seinem bescheidenen Wesen steht Bruder Russell in einer Reihe mit Paulus und Barnabas. Unser Ziel beim Predigen heute ist genau dasselbe: Nicht uns selbst ins Rampenlicht stellen, sondern Menschen zum „lebendigen Gott“ hinlenken.
14 Hier ein zweiter Lehrpunkt: Paulus und Barnabas waren anpassungsfähig. Im Unterschied zu den Juden und Proselyten in Ikonion wussten die Leute in Lystra so gut wie nichts über die heiligen Schriften und Gottes Verhältnis zu Israel. Allerdings waren sie mit dem Leben auf dem Land vertraut. Dank des milden Klimas lebten sie in einem fruchtbaren Landstrich und begegneten daher — beispielsweise in der Erntezeit — auf Schritt und Tritt Hinweisen auf die Eigenschaften des Schöpfers. Das nahmen Paulus und Barnabas als Anknüpfungspunkt, um an ihren gesunden Menschenverstand zu appellieren (Röm. 1:19, 20).
15 Wie steht es mit unserer Flexibilität? Dazu ein Vergleich: Selbst wenn ein Landwirt auf verschiedene Felder ein und dieselbe Saat ausbringt, muss er den Boden unterschiedlich vorbereiten. Der eine ist vielleicht schon locker und der Same kann gut aufgehen. Der andere muss dagegen intensiver bearbeitet werden. Beim Predigen ist das nicht anders. Die Saat ist immer dieselbe: die Botschaft vom Königreich. Doch wenn wir es wie Paulus und Barnabas halten, werden wir uns ein Bild von den Lebensumständen und der religiösen Prägung der Leute machen wollen und dem dann in unseren Gesprächen über Gottes Wort Rechnung tragen (Luk. 8:11, 15).
16 Wir können uns noch einen dritten Lehrpunkt zu Herzen nehmen: Auch wenn wir alle unsere Künste aufbieten, wird die Saat doch manchmal ausgerissen oder fällt auf Stellen mit felsigem Untergrund (Mat. 13:18-21). Wenn so etwas passiert, dann sei nicht deprimiert. Paulus erinnerte die Jünger in Rom ja später daran: „So wird denn jeder von uns [das heißt, auch jeder, mit dem wir uns über Gottes Wort unterhalten] für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen“ (Röm. 14:12).