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Mose vor dem Pharao
Bibeltext: 2. Mose 4,29-7,25
Lehre: Gott ist mit uns und gibt uns Mut
Bibelvers: Jesaja 41,10a (Luth): Fürchte dich nicht, ich bin mit dir
(Lied: „An der Hand eines Starken zu gehen“ singen) An der Hand eines Starken zu gehen, das gibt Mut und Sicherheit. Ohne Mut hätte Mose die Aufgabe nicht geschafft, die vor ihm lag. Vor 40 Jahren war er vor dem Pharao geflohen, der damals gelebt hatte. Und jetzt sollte er wieder nach Ägypten gehen. Aber er hatte den „Starken“ kennen gelernt, an dessen Hand er gehen konnte. Er wusste, Gott selbst hatte ihn geschickt. Und Gott ist der Stärkste und Mächtigste.
Mose traf seinen Bruder Aaron und gemeinsam gingen sie zu den Führern der Israeliten. Dort berichteten sie alles, was Mose erlebt hatte. Die Israeliten jubelten: „Gott hat unser Gebet erhört. Gott wird uns befreien. Halleluja!“ Ob der Pharao Mose genauso begeistert empfangen würde? Wahrscheinlich nicht.
Der Pharao war der König über ganz Ägypten. Ein mächtiger König. Ein König, der von den Ägyptern wie ein Gott verehrt wurde. Dorthin gingen Mose und Aaron jetzt. Mose kannte sich aus. Hier war der Palast, in dem er aufgewachsen war. Hier hatte er gelebt. So viel hatte sich seither im Palast nicht verändert. Ein anderer Pharao regierte. Und Mose hatte sich verändert. Er kannte Gott und Gott gab ihm Mut, sich vor dem Pharao zu stellen.
„Pharao, wir kommen im Auftrag unseres Gottes, des Gottes von Israel. Er sagt: Lass mein Volk ziehen!“ – Ich kann mir vorstellen, wie der Pharao reagiert hat. Vielleicht hat er erst gelacht und dachte, das ist ein Scherz. Als er dann merkte, dass es Mose und Aaron ernst war, wurde er wütend. „Was fällt euch eigentlich ein? Was hat euer Gott mir zu sagen? Nichts. Ihr seid doch nur zu faul zum Arbeiten. Geht wieder an eure Arbeit. Ich lasse doch nicht meine ganzen Sklaven weggehen.“
Niemand hatte bisher gewagt, dem Pharao Befehle zu geben. Und er kannte Gott nicht. Er wusste nicht, dass Gott stärker und mächtiger ist. Von diesen Sklaven ließ er sich doch nichts sagen. Die waren doch nur zu faul zum Arbeiten. „Ab heute sollen sie noch viel mehr arbeiten!“ entschied er.
Die Israeliten bauten für die Ägypter Städte. Dafür mussten sie Ziegel machen. Aber ab sofort bekamen sie das Stroh, das sie dafür brauchten nicht mehr geliefert. Sie mussten selbst losgehen und es sich selbst auf den Feldern holen. Natürlich schafften sie nicht so viel Ziegel wie sonst. „Warum habt ihr heute eure Arbeit nicht geschafft?“ wurden sie gefragt und dann geschlagen.
Die Israeliten waren wütend. Nicht auf den Pharao, sondern auf Mose und Aaron. „Ihr seid schuld daran, dass wir jetzt so viel arbeiten müssen. Alles war gut, bevor du zum Pharao gegangen bist, Mose!“
Mose verstand es nicht. Er wollte doch nur helfen. Gott hatte ihn doch selbst zum Pharao geschickt. Was sollte er jetzt tun? Mose tat genau das Richtige. Er wandte sich an Gott. „Warum geht es den Israeliten jetzt schlechter?“ fragte er, „du hast doch gesagt, ich soll zum Pharao gehen. Du hast doch versprochen zu helfen. Und jetzt? Jetzt ist alles viel schlimmer und du hast nichts getan, Herr!“ betete Mose. Mose hörte Gottes Stimme: „Sei mutig, Mose. Ich bin stärker als der Pharao und das werde ich zeigen. Er wird euch ziehen lassen. Geht noch einmal zum Pharao.“
Was sollte Mose jetzt tun? Ich denke, ich hätte Angst gehabt, noch einmal zum Pharao zu gehen. Es ist nicht schlimm, Angst zu haben. Dir fehlt bestimmt auch manchmal der Mut. Vielleicht, wenn du ganz alleine irgendwo hin gehen sollst und niemanden kennst. Oder wenn du anderen von Jesus erzählen willst und nicht weißt, ob sie dich auslachen. Gott sagt, er ist immer bei uns. Er ist der Mächtigste. Wenn du an seiner Hand gehst, dann gibt er dir Mut. Du kannst ihm darum bitten und er wird dir helfen.
Mose hatte das getan. Er hatte Gott alles gesagt und Gott hatte ihm gezeigt, dass er der Stärkste ist. Deshalb hatte Mose Mut, noch einmal zum Pharao zu gehen. „Pharao, der Herr sagt: Lass mein Volk ziehen!“ – „Ihr schon wieder?“ der Pharao war überrascht, dass Mose und Aaron schon wieder da waren. „Wenn Gott euch geschickt hat, dann beweist das durch ein Wunder!“ Gott wusste vorher, dass der Pharao so etwas sagen würde. Und deshalb hatte er Mose und Aaron gesagt, was sie nun tun sollten.
Aaron warf seinen Stab auf den Boden vor dem Pharao. Alle wichen erschrocken zurück und schauten auf den Boden. Was war das? Der Stab bewegte sich! Nein, es war kein Stab mehr, der Stab von Aaron war zu einer Schlange geworden. Als der Pharao sich von seinem Schreck erholt hatte, ließ er seine Zauberer holen. Er wollte zeigen, dass auch er mächtig war. Die Zauberer warfen ihre Stäbe auf dem Boden und auch sie wurden zur Schlange. „Seht ihr, das kann ich auch!“ hat der Pharao bestimmt gedacht. Auch die Zauberer lachten und freuten sich.
Aber dann wurden sie ganz still und schauten wie gebannt auf die Schlangen. Was war das? Die Schlange von Aaron fraß alle anderen Schlangen auf. Dann nahm Aaron die Schlange wieder in die Hand und sie wurde wieder zum Stab. Der Gott von Mose und Aaron muss wirklich mächtig sein, dachten sie vielleicht. Aber der Pharao ließ sich davon nicht beeindrucken. „Ich werde euch nicht ziehen lassen, ich lasse mir von eurem Gott nichts sagen! Und jetzt geht weg!“ rief er.
Mose und Aaron mussten wieder gehen und nichts war geschehen. Denkst du das auch manchmal? Wieso solltest du weiter machen, Gott hilft doch nicht. Du kannst sicher sein, Gott hilft. Er ist der Mächtigste, auch wenn man das manchmal nicht sofort sieht. Und er will dir Mut geben. Es lohnt sich wirklich, mit Gott zu leben.
Mose und Aaron brauchten wieder neuen Mut. Gott sprach zu ihnen: „Geht morgen früh zum Nil, dort werdet ihr den Pharao wieder treffen!“ So taten sie es. Und auch der Pharao war am nächsten Morgen unterwegs zum Nil. Er war wahrscheinlich überrascht, dort schon wieder Mose und Aaron zu treffen. Vielleicht war er auch wütend. Er war doch der mächtigste, wie konnten sie dann so etwas von ihm verlangen. Wer waren denn Mose und Aaron, dass sie ihm Forderungen stellten.
„Pharao“ sagte Mose, „du sollst erfahren, dass Gott der Herr ist!“ Dann schlug Mose mit seinem Stab auf den Nil. Das hatte Gott ihn gesagt. Der Pharao schaut auf den Nil. Was war denn das? Dort, wo Mose mit dem Stab hingeschlagen hatte, begann das Wasser, sich rot zu färben. Und bald war der ganze Fluss rot. Das ganze Wasser im Nil wurde zu Blut. Die Fische fingen an zu sterben und überall stank es. 7 Tage lang mussten die Ägypter Wasser suchen, das sie trinken konnten. Sie gruben tiefe Brunnen, denn das Wasser aus dem Nil konnten sie nicht mehr trinken.
Aber die Zauberer der Pharaos konnten dasselbe tun. Auch sie schafften es, dass das Wasser zu Blut wurde. Aber das half dem Pharao auch nicht. Die Zauberer konnten es nämlich nicht schaffen, das Wasser wieder gesund zu machen. Trotzdem sah der Pharao nicht ein, dass Gott stärker ist. „Ich lasse euch nicht ziehen!“ rief er.
Mose brauchte in der nächsten Zeit immer wieder Mut, aber er war ja nicht alleine, denn er ging an der Hand seines starken und mächtigen Gottes.
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Moses Berufung
(der brennende Dornbusch)
Bibeltext: 2. Mose 3,1-4,20
Lehre: Gott kann dich gebrauchen.
Bibelvers: Mk 16,15 (Elb): Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!
Es brennt! Es brennt! Habt ihr schon mal ein Feuer gesehen? Wenn bei uns ein Feuer ausbricht, versuchen alle schnell, es zu löschen. Wenn es ein größeres Feuer ist, muss sogar die Feuerwehr kommen. In der Wüste ist das anders. Da ist ein Feuer nichts Ungewöhnliches. Es ist sehr heiß und trocken. Überall stehen trockene Büsche rum, die schnell in Brand geraten können.
So war es auch für Mose nicht verwunderlich, als er die Flammen sah. Das war normal. Er war oft hier in der Wüste und hütete die Schafe seines Schwiegervaters. An diesem Tag war er mit den Schafen am Berg Horeb angekommen, um dort Futter für sie zu finden. Dort sah er auch von Weitem den brennenden Busch. Aber nach einiger Zeit brannte er immer noch. Normalerweise waren die Büsche schnell abgebrannt und das Feuer verlöschte. Aber dieses Feuer verlöschte nicht. Der Dornbusch brannte weiter, aber er verbrannte nicht.
Das war komisch. Mose wollte es sich genauer anschauen. Also ging er näher an den Dornbusch heran. Tatsächlich, er brannte, aber er verbrannte nicht. Das konnte doch gar nicht sein. Plötzlich hörte Mose eine Stimme. Diese Stimme kam direkt aus dem Busch: „Mose, Mose!“ hörte er.
„Ja, hier bin ich!“ antwortete Mose. Vielleicht schaute er sich um. Aber er sah niemanden. Er war ganz allein mit seinen Schafen, und dem brennenden Busch. Wieder hörte er die gleiche Stimme: „Komm nicht näher. Zieh deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig.“
Es war Gott selbst, der aus dem Dornbusch zu ihm sprach. Gott war zu Mose gekommen. Aus Ehrfurcht zog Mose schnell seine Schuhe aus. Er wusste, dass Gott heilig ist, also vollkommen gerecht. Er verbarg sein Gesicht, denn er hatte Angst, Gott anzuschauen. Gott redete weiter zu Mose: „Ich habe gesehen, dass die Israeliten in Ägypten so leiden und ich habe ihre Gebete gehört. Ich will sie aus der Sklaverei befreien. Deshalb habe ich einen Auftrag für dich, Mose. Gehe zum Pharao und fordere ihn auf, die Israeliten gehen zu lassen.“
„Was?“ Mose war überrascht. „Ich soll zum Pharao? Aber, Herr, wer bin ich denn. Ich bin doch nur ein armer Schafhirte und noch dazu ein Mörder. Mich willst du gebrauchen?“ Mose hatte Angst. Er dachte wieder dran, wie er vor 40 Jahren einen Menschen umgebracht hatte. So jemanden wie ihn konnte Gott doch nicht gebrauchen. Gott konnte doch nur Leute gebrauchen, die richtig gut waren, oder?
Gott will auch dich gebrauchen. Gott könnte tausende Engel vom Himmel schicken, die den Menschen überall von ihm erzählen. Aber das will er nicht. Er will dich und mich dafür gebrauchen. Gott braucht dich. Du denkst vielleicht wie Mose: wer bin denn ich? Was kann denn ich tun? Ich bin doch nicht gut genug. Pass auf, was Gott Mose antwortete. „Du bist nicht allein, Mose. Ich will mit dir sein.“ Gott selbst wollte mit Mose nach Ägypten ziehen. Darauf konnte sich Mose verlassen, er war nicht allein.
Aber Mose war immer noch nicht begeistert von Gottes Auftrag: „Was ist denn, wenn die Israeliten mich fragen: Wie ist Gottes Namen? Was soll ich ihnen dann sagen?“ „Mein Name ist Jahwe“ sagte Gott. Das heißt Ich bin, der ich bin! Es bedeutet, dass Gott immer derselbe ist und immer da ist. Mit diesem Namen haben die Israeliten jahrelang Gott angebetet. Weil sie dann aber Angst hatten, aus Versehen den Namen Gottes zu missbrauchen, sprachen sie ihn irgendwann nicht mehr aus. Deshalb sagt man heute oft nur „Herr“ zu Gott. Aber Gott stellte sich Mose mit seinem Namen vor. Jahwe, Ich bin, der ich bin. Mose kannte Gott, und deshalb konnte er in seinem Auftrag nach Ägypten gehen.
Kennst du Gott? Nur wenn du ihn kennst, dann kann Gott dich wirklich gebrauchen. Wenn du ohne Gott lebst, wirst du den anderen Menschen nicht zeigen können, wer Gott ist. Du musst Gott erst einmal selbst kennen lernen. Das kannst du, wenn du zu ihm betest, wenn du in der Bibel liest und mit ihm lebst. Wenn du denkst, so wie Mose, du bist doch eigentlich zu schlecht für Gott, dann irrst du. Gott liebt dich und du kannst zu ihm kommen und ihm um Vergebung bitten für das, was du falsch gemacht hast. Gott wird dir vergeben und du kannst Gott kennen lernen. Wenn du Gott kennst, dann kannst du auch anderen zeigen und erzählen, wie Gott ist, dann kann Gott dich gebrauchen.
Mose wusste jetzt, Gott ist bei ihm und er kannte sogar Gottes Namen, aber er hatte weiter Bedenken: „Die Israeliten werden mir bestimmt nicht glauben, dass ich dich hier gesehen habe und du mich geschickt hast.“
„Was hast du in deiner Hand, Mose?“ fragte Gott. Mose schaute seinen Stab an, den er in der Hand hielt. „Wirf ihn auf den Boden!“ forderte Gott Mose auf. Mose tat, was Gott gesagt hatte. Plötzlich schreckte er zurück. Dort auf dem Boden lag nicht mehr sein Stab, sondern dort kroch eine Schlange. Mose wollte vor der Schlange fliehen aber dann hörte er wieder Gottes Stimme: „Greife die Schlange am Schwanz.“ Mose tat es und hatte wieder seinen Stab in der Hand. Gott zeigte Mose noch zwei andere Wunder, die er tun sollte, damit die Israeliten ihn glaubten. Mose steckte seine Hand in sein Gewand. Als er sie wieder raus zog, war sie weiß, so als wenn Mose Aussatz hätte. Als Mose sie noch einmal hineinsteckte, war sie wieder normal. Gott erklärte das dritte Wunder: „Wenn sie es immer noch nicht glauben, dann gieße Wasser aus dem Nil auf trockenen Boden. Dann wird es zu Blut werden. Das sollen die Zeichen sein, mit denen du den Israeliten zeigen kannst, dass ich dich wirklich geschickt habe.“
Ich werde mit dir sein, hatte Gott Mose versprochen. Dann hatte er sich mit seinem Namen Jahwe vorgestellt und schließlich die 3 Zeichen gezeigt, damit die Israeliten Mose glauben würden. Aber Mose hatte eine neue Ausrede. „Ich kann nicht gut reden!“ erklärte er. Aber Gott ließ auch das nicht gelten. „Wer hat denn den Mund gemacht?“ fragte Gott. Gott hatte alles geschaffen, auch Mose. „Ich will dir helfen, dass du weißt, was du sagen sollst.“
Gott möchte dich gebrauchen, damit andere ihn kennen lernen. Du bist nicht zu schlecht dazu. Gott hat auch dich gemacht und er weiß, was du kannst und was nicht. Und er will dir helfen. Es gibt so viele Möglichkeiten, was du tun kannst. Du kannst einfach freundlich zu anderen sein und dadurch die Liebe Gottes zeigen. Oder du kannst sie zur Kinderstunde einladen oder ihnen von Gott erzählen. Mose hatte eine Ausrede nach der anderen. Dir fallen bestimmt auch genug Ausreden ein, und du denkst, du kannst das nicht richtig gut. Egal, was du denkst, Gott will und kann dich gebrauchen.
Mose hätte jetzt eigentlich keine Ausreden mehr gehabt. Aber weil er wusste, der Auftrag war nicht leicht, versuchte er es trotzdem weiter. „Herr, sende, wem du willst, aber nicht mich!“ Gott wurde zornig über Mose. Die Israeliten brauchten Hilfe und Gott wollte Mose gebrauchen. Gott hatte einen großen Auftrag für Mose. „Dein Bruder Aaron wird dir helfen.“ sagte Gott, „Er kann gut reden. Und jetzt nimm deinen Stab und geh nach Ägypten.“
Endlich sah Mose ein, dass Gott ihn gebrauchen wollte und niemand anderem. Außerdem würde Gott selbst mit ihm sein und auch Aaron würde ihm helfen. So war er schließlich bereit zu gehen. Er nahm seine Familie mit und machte sich auf den Weg nach Ägypten.
Gott hat einen Auftrag für dich, bist du auch bereit zu gehen?
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Mose als junger Mann
Bibeltext: 2. Mose 2,11-25, (Apg 7,22-29)
Lehre: Gott will uns führen.
Bibelvers: Ps 32,8 (Luth): Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.
„Ich will Prinzessin werden!“ das wünschte sich Klara schon immer. Das wäre schön: in einem Palast leben, wunderschöne Kleider tragen, Diener haben, die alles für einem machen, auch das Zimmer aufräumen. Für Mose wurde dieser Traum war. Die Prinzessin hatte ihn am Nil gefunden und als ihren Sohn angenommen. Die ersten Jahre blieb er noch bei seiner Familie, aber als er etwas älter war, kam Mose in den Palast zur Prinzessin. Jetzt war die Prinzessin seine Mutter. Ich denke, er hatte ein tolles Leben. Er konnte alles haben, was er wollte. Er konnte dort im Palast eine gute Ausbildung machen. Er wäre wahrscheinlich später mal ein wichtiger Mann geworden, der sehr viel Macht hatte.
Aber Mose dachte immer daran, dass er eigentlich nicht dort hin gehörte. Er war kein Ägypter. Er sah ganz anders aus. Er war Israelit, wie seine richtigen Eltern. Und die Israeliten lebten in Ägypten als Sklaven. Sie mussten hart arbeiten und hatten kein einfaches Leben. Mose war jetzt schon 40 Jahre alt. Immer wieder fragte er sich, wie es wohl seinem Volk, den Israeliten ging. Bevor er in den Palast gekommen war, hatte er ja bei seinen richtigen Eltern gelebt. Und dort hatte er auch Gott kennen gelernt. Vielleicht hat er für sein Volk gebetet. Mose wusste, dass Gott ihn vor dem Tod bewahrt und etwas Besonderes mit ihm vorhatte. Vielleicht hat Mose gebetet, dass Gott ihm zeigt, wo er helfen kann.
Gott hat uns versprochen, dass er uns den Weg zeigt. (Psalm 32,8 lesen) „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Vielleicht weißt du manchmal nicht, was du tun sollt. Gott will dir zeigen, was richtig ist. Er will dich führen. Mose betete immer wieder um Führung.
Als er 40 Jahre alt war, bekam Mose eine Idee. „Ich lebe doch als Sohn der Prinzessin, ich habe doch Macht. Vielleicht kann ich meinem Volk helfen. Ich werde mal schauen, wie es ihnen geht.“ So ging Mose aus seinen Palast dorthin, wo die Isareliten lebten. Er war entsetzt über das, was er sah. Die Israeliten mussten hart arbeiten und wurden geschlagen, wenn sie die Arbeit nicht schnell genug machten. Sie hatten kein einfaches Leben. Mose wurde wütend. „Da muss doch jemand etwas tun! Das ist doch nicht gerecht!“ Er ging durch die Straßen. Da hörte er plötzlich Schreie. Er lauschte kurz, woher die Schreie kamen und eilte hin. Er sah einen der Israeliten. Und neben ihm stand ein Ägypter und schlug immer wieder auf den Israeliten ein. Vielleicht hatte er nicht hart genug gearbeitet. Mose wurde wütend. „Das ist doch nicht gerecht! Ich muss etwas tun!“ dachte er. Natürlich war das nicht gerecht, aber Mose vergaß in dieser Situation, Gott zu fragen, was richtig ist.
Er schaute sich um. Niemand war zu sehen. Dann lief er zu dem Ägypter und schlug ihn tot. „Das war nur gerecht,“ dachte Mose. Schließlich war es nicht in Ordnung, dass die Ägypter die Israeliten schlugen. Schnell vergrub er den Ägypter im Sand, so dass keiner ihn finden konnte. War das richtig? Nein, es ist nie richtig, jemanden umzubringen. Mose hatte Gott nicht gefragt, was richtig ist.
Wenn du vor einer Entscheidung stehst, bitte Gott vorher, dir zu zeigen, was du tun sollst. Wenn du siehst, wie dein Freund von jemandem geschlagen wird, schlage nicht sofort drauf los. Bete zu Gott, dass er dir zeigt, wie du helfen kannst. Gott hat versprochen uns zu führen.
Mose wollte nur helfen. Aber dabei hat er einen Menschen umgebracht. „Jetzt wird Gott mich gebrauchen, dass ich seinem Volk helfe.“ dachte Mose. Aber die Isareliten sahen das anders. Am nächsten Tag ging Mose wieder los, um zu sehen, wie es seinem Volk ging. Vielleicht dachte er, er kann wieder den Israeliten helfen. Und tatsächlich hörte er wieder laute Stimmen. Dieses Mal stritten sich zwei Israeliten. „Warum schlägst du deinen Bruder?“ fragte Mose den, der den Streit angefangen hatte. „Was willst du von uns?“ fragte der Mann. „Du bist doch kein Aufseher. Was willst du jetzt tun? Willst du mich etwas auch umbringen, so wie den Ägypter gestern?“
Mose hielt den Atem an. Er hatte sich doch umgeschaut. Aber irgendjemand muss ihn trotzdem gesehen haben. So war es also doch raus gekommen, dass er den Ägypter getötet hatte. Und nicht einmal die von seinem eigenen Volk verstanden ihn. Er wollte doch nur helfen. Wenn das der Pharao erfahren würde, er wäre sehr wütend.
Und der Pharao erfuhr davon. Jetzt war Mose selbst in Lebensgefahr, weil er Gott nicht gefragt hatte, was Gott möchte. Mose musste fliehen. Er floh in die Wüste und zog immer weiter, bis er ins Land Midian kam. Er war müde von der langen Wanderung. Hier gab es nicht viel, fast nur Wüste. Aber irgendwann fand Mose einen Brunnen. Er setzte sich hin und trank etwas. Wahrscheinlich hat Mose darüber nachgedacht, wie sein Leben bisher verlaufen war. Er wollte nur helfen, aber er hatte Gott nicht gefragt, was sein Weg war. Vielleicht hat Mose jetzt gebetet: Gott, es war nicht dein Wille, dass ich jemanden umgebracht habe. Bitte hilf mir jetzt, anders zu handeln. Zeige mir den Weg, den ich gehen soll.
Mose saß noch dort, als er 7 Mädchen kommen sah. Sie hatten ihre Schafe dabei und wollten ihnen zu trinken geben. Mose beobachtete sie. Die Mädchen holten mit ihren Krügen Wasser aus dem Brunnen und gossen es in die Rinne, die um den Brunnen war, damit die Schafe dort trinken konnte. Als die Rinne fast voll war, kamen andere Hirten. Sie scheuchten die Mädchen weg und wollten das Wasser ihren eigenen Schafen geben. Die Mädchen gingen entmutigt zur Seite. Sie kannten es schon. Das war jeden Tag so. Sie arbeiteten und die anderen Hirten kamen, die stärker waren, und nahmen ihnen das Wasser weg.
Mose wurde wieder wütend. „Das ist ungerecht!“ dachte er. Aber ich denke, dieses Mal bat er Gott um Führung. Mose stand auf und ging zu dem Brunnen. Er half den Mädchen, dass ihre Schafe trinken konnten. Die Hirten mussten warten. Aber Mose brachte niemanden um.
Wenn du Gott bittest, dir zu zeigen, was richtig ist, wird er es tun. Schau zum Beispiel einmal in die Bibel. Dort steht, wie Gott über viele Dinge denkt. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du auch einen älteren Christen fragen. Vielleicht kann er dir helfen, herauszufinden, was Gott von dir möchte. Mose hatte gelernt, erst Gott zu fragen und hatte den Mädchen geholfen, ohne jemanden umzubringen.
So waren die Mädchen viel schneller fertig als sonst. Sie waren froh und gingen zu ihrem Vater Reguel zurück. Ihr Vater wunderte sich: „Warum seid ihr heute so früh wieder zurück?“ Die Mädchen erzählten aufgeregt von dem Mann, der ihnen geholfen hatte, von Mose. „Wo ist er denn?“ fragte ihr Vater, „ladet ihn doch zu uns ein, damit wir ihm danken können.“ So luden sie Mose zum Essen ein. Mose blieb nicht nur einen Abend, er blieb Tage und Wochen. Und eines der Mädchen, Zippora, gefiel ihm besonders gut. Sie heirateten und bekamen einen Sohn, Gerschom.
Jetzt hatte Mose ein ganz anderes Leben. Vorher war er im Palast und jetzt war er in der Wüste als Schafhirte. Aber er hatte etwas gelernt. Er hatte gelernt, Gott um Führung zu bitten, bevor er handelte.
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Mose als Baby
Bibeltext: 2. Mose 1,1 – 2,10
Lehre: Gott hilft seinen Kindern, richtig zu handeln.
Bibelvers: Jakobus 1,5a (Luth) Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt.
„Andreas? Was ist mit dir? Bist du dabei?“ – Andreas atmete tief durch. Was sollte er jetzt tun? Die anderen wollten bei Frau Müller über den Zaun klettern und von den leckeren Äpfeln essen. Frau Müller war nicht da, also würde sie keiner erwischen. Aber war es richtig? Was sollte er tun? Wenn er nicht mitmacht, würden die anderen ihn auslachen, oder? Andreas brauchte Weisheit. Vielleicht ging es euch auch schon einmal so. Mit Freunden oder in der Schule. Ihr wusstet nicht, was ihr sagen oder tun solltet. Wenn man Weisheit hat, dann kann man das Richtige sagen oder tun. Aber woher bekommt man Weisheit?
Gott hat uns gesagt, dass er uns Weisheit geben will, das Richtige zu tun, wenn wir ihn darum bitten. (Jakobus 1,5a lesen) „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt“.
Amram und seine Frau Jochebed brauchten ganz dringend Weisheit. Sie hatten ein großes Problem. Eigentlich hatte ihr ganzes Volk dieses Problem. Viele Jahre vorher war Josef nach Ägypten gekommen und hatte dann seinen Vater Jakob und die anderen Familienangehörigen nach Ägypten geholt. Könnt ihr euch noch daran erinnern? 70 Leute waren es gewesen. Der Pharao, also der König von Ägypten, mochte Josef, weil der ihm viel geholfen hatte. Deshalb hatte er ihnen erlaubt, in die beste Gegend von Ägypten zu ziehen und dort zu leben. Das Volk von Josef, das Volk Israel, wurde immer größer. Etwa 400 Jahre waren jetzt vergangen und mittlerweile waren es etwa 2 Millionen Menschen geworden. Josef lebte natürlich schon lange nicht mehr, seine Kinder auch nicht, und deren Kinder auch nicht mehr. Und auch der Pharao von damals nicht. Es gab einen neuen Pharao in Ägypten, der Josef nicht mehr kannte. Er wusste nicht, warum die Isareliten in Ägypten waren. Er wusste nur, dass es so viele Israeliten bei sich im Land gab und das gefiel ihm gar nicht.
„Was passiert, wenn es Krieg mit einem anderen Volk gibt? Die Israeliten könnten zu unseren Feinden halten und uns dann in unserem eigenen Land bekämpfen!“ So dachte er. „Ich muss etwas dagegen tun, dass dieses Volk immer größer wird. Sie sollen für uns arbeiten, so dass sie keine Zeit mehr haben, sich um ihre eigenen Tiere und ihre Familien zu kümmern.“ So geschah es. Die Israeliten mussten für die Ägypter arbeiten. Sie mussten auf deren Felder arbeiten oder Städte für sie bauen. Schwere Ziegel mussten sie schleppen. Es war harte Arbeit und sie wurden dabei von den Leuten vom Pharao streng bewacht.
Aber Gott war mit den Israeliten und half ihnen. Der Pharao wollte noch mehr gegen dieses Volk tun. Er ließ die Hebammen der Israeliten, Schifra und Pua, holen. Sie waren immer dabei, wenn ein Kind geboren wurde und halfen mit. „Ihr sollte alle Söhne der Isareliten umbringen, sobald sie geboren werden! Nur die Mädchen dürfen am Leben bleiben.“ sagte er zu ihnen. Er wollte, dass das Volk Israel nicht weiter wuchs. Die Hebammen waren die, die als erstes mitbekamen, wenn ein Kind geboren wurde. Was sollten die beiden jetzt tun? Sie brauchten Weisheit. Woher kann man Weisheit bekommen? Genau, von Gott. Und Schifra und Pua kannten Gott. Gott gab ihnen Weisheit, das Richtige zu tun. So hatten sie keine Angst vor dem Pharao und brachten die Kinder nicht um. (Vers 17 lesen).
Der Pharao war wütend: „Warum lasst ihr die Kinder leben!“, fragte er. „Ich habe euch doch befohlen, sie umzubringen.“ „Wir werden zwar gerufen, wenn ein Kind geboren wird“, sagten sie, „aber wenn wir dort ankommen, ist das Kind meist schon auf der Welt, dann werden wir gar nicht mehr gebraucht.“ In der Bibel steht, Gott segnete die Hebammen, weil sie ihm gehorchten. Der Pharao bestrafte sie nicht dafür.
Aber er ließ sich auch nicht von seinem Plan abbringen. Er gab einen neuen Befehl. Alle Ägypter sollten darauf achten, ob bei den Israeliten ein Junge geboren wurde. Dann sollten sie ihn in den Nil werfen. So würden die Kinder nicht überleben und der Pharao hätte endlich sein Problem gelöst, dass es so viele Israeliten gab.
Genau das war die Zeit, als Jochebed und Amram (2. Mose 6,20) ein drittes Kind bekamen. Miriam war schon 13 und Aaron 3 Jahre alt. Und jetzt wurde noch ein Sohn geboren. Ich weiß nicht, ob sie sich richtig freuen konnten. Jetzt brauchten sie Weisheit. Was sollten sie tun? Das Kind in den Nil werfen, wie der Pharao es befohlen hatte? Oder warten bis die Soldaten es finden würden. Dann würden die Soldaten es in den Nil werfen. In der Bibel steht (Hebräer 11,23), dass sie Gott glaubten und so keine Angst vor dem Pharao hatten. Sie versteckten ihren Sohn und ich denke, sie baten Gott jeden Tag um Weisheit.
Welche Situationen gibt es, in denen du Weisheit brauchst? Vielleicht machen deine Freunde Sachen, bei denen du nicht genau weißt, ob es richtig ist. Sie schauen Filme an, die nicht okay sind. Sollst du mitmachen? Oder aber deine Freundin ist traurig, weil ihre Eltern sich streiten. Du willst sie trösten, aber du weißt nicht wie. Dann brauchst du Weisheit. Gott will uns Weisheit geben, wenn wir ihn bitten. Das taten Jochebed und Amram jeden Tag. Und sie versteckten den kleinen Jungen.
Kann man ein Kind verstecken? Vielleicht eine kleine Zeit. Aber Babys weinen manchmal und irgendwann will man mit dem Kind ja auch mal nach draußen gehen. Sie wussten, irgendwann würde der Pharao das Kind finden und töten. Vielleicht hat Jochebed gebetet: „Gott, gib mir Weisheit. Was soll ich jetzt tun? Ich kann doch nicht zulassen, dass sie meinen kleinen Sohn umbringen.“ Und Gott hörte ihr Gebet und gab ihr eine Idee.
Als der kleine Junge etwa 3 Monate alt war, machte sie einen Korb aus Schilf. Dann verklebte sie ihn mit Harz, so dass er dicht war und kein Wasser hinein konnte. Sie drückte ihren Jungen noch einmal an sich. Dann legte sie ihn vorsichtig in den Korb und schloss den Deckel. Den Korb brachte sie an den Nil. Sie versteckte ihn am Ufer. Ich denke, sie schaute noch einmal ihren Sohn hinterher. Vielleicht würde sie ihn nie wieder sehen. Aber sie wusste, dass Gott auf ihn aufpassen würde. Dann ging sie traurig weg.
Aber Miriam, die Schwester blieb noch in der Nähe. Sie wollte wissen, was mit ihrem Bruder passierte. Sie versteckte sich und passte genau auf. Nach einiger Zeit hörte sie Stimmen. Da kam jemand. Wer das wohl war? Würde diese Person ihren Bruder finden? Was würde geschehen? Plötzlich erschrak sie. Es war die Prinzessin, die Tochter des Pharaos mit einigen Dienerinnen. Sie wollte zum Baden gehen und kam genau an die Stelle, an der das Körbchen lag. Sofort sah sie es. „Holt mir das Körbchen“, befahl sie einer Dienerin. Sie holten es und brachten es der Prinzessin. Die machte vorsichtig den Deckel auf und sah das Baby. Das Baby weinte. Die Prinzessin sah es sich genau an. Sie wusste sofort, warum das Kind dort im Schilf versteckt war. Sie kannte den Befehl ihres Vaters. „Es muss ein Kind von den Israeliten sein,“ dachte sie, „sie haben es hier versteckt, damit es nicht umgebracht wird.“ Miriam beobachtete alles ganz genau. Sie konnte das Gesicht der Prinzessin sehen und merkte, dass die Prinzessin Mitleid mit ihrem Bruder hatte. Sie würde ihn nicht umbringen.
Ich denke, Miriam hat zu Gott gebetet, dass er ihren Bruder beschützt und dass er ihr Weisheit gibt, jetzt das Richtige zu tun. Wenn du Weisheit brauchst, dann kannst du auch Gott bitten. In der Bibel steht, er gibt uns gerne Weisheit. Bitte Gott, dir immer wieder zu zeigen, was richtig ist und was du tun sollt. Er wird es dir zeigen und dir auch dabei helfen.
Miriam bekam Weisheit von Gott. Mutig ging sie zu der Prinzessin hin. „Brauchst du jemanden, der sich um das Kind kümmert?“ fragte sie. „Es muss doch noch gestillt werden, es ist doch noch so klein. Ich kenne jemanden, der dir helfen könnte.“
Die Prinzessin war begeistert von der Idee. Sie wollte das Kind als ihr eigenes behalten, aber sie konnte es ja nicht stillen und außerdem kannte sie sich gar nicht richtig mit Kindern aus. „Ja, das wäre gut.“ sagte sie zu Miriam. Miriam lief sofort los zu ihrer Mutter. „Mama, Mama, komm schnell mit, du musst mit zur Prinzessin kommen.“ Jochebed ging mit. Sie war wahrscheinlich sehr überrascht, als die Prinzessin ihr ihren eigenen Sohn in die Arme legte und sagte: „Bitte kümmere dich um dieses Kind. Ich werde dich dafür bezahlen.“
Gott hatte Jochebed Weisheit gegeben und auch Miriam. Jetzt durften sie den kleinen Jungen mit nach Hause nehmen und sich um ihn kümmern. Miriam durfte mit ihrem Bruder spielen und brauchte keine Angst haben, dass der Pharao das Kind findet. Denn die Prinzessin selbst sorgte dafür, dass ihm nichts passierte. Für sie war es wie ihr eigenes Kind. Sie nannte es Mose.
In den nächsten Wochen werden wir noch mehr davon hören, was Gott durch dieses Kind tat. Mose hatte nur überlebt, weil Gott seiner Familie Weisheit gegeben hatte, richtig zu handeln. Das will er auch dir geben, wenn du ihm darum bittest.
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Jakobs Tod
Bibeltext: 1. Mose 49,29-50,26
Lehre: Gehe Gottes Wege!
Bibelvers: Psalm 32,8 (Luth): Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.
Jetzt lebte Jakob schon 17 Jahre lang in Ägypten. Er war so froh, seinen Sohn Josef und auch seine anderen 11 Söhne bei sich zu haben. Und er freute sich über seine vielen Enkel, die auch dort in Ägypten lebten. Er fühlte sich hier wohl. Aber trotzdem dachte er immer wieder an Kanaan. Kanaan war Jakobs Heimat. Denn dort hatte Gott ihn hingeführt und Gott hatte versprochen, dass er das Volk Israel, also Jakob und seine Familie, eines Tages wieder nach Kanaan zurückbringen würde. Jakob wollte Gottes Wege gehen. Deshalb wollte er auch nach Kanaan zurück, aber er war schon sehr alt. Jakob war jetzt schon 147 Jahre alt und er merkte, dass er immer schwächer wurde. Deshalb ließ er Josef zu sich rufen.
Josef kam sofort zu seinem Vater. Er erschrak, als er sah, dass Jakob sehr krank aussah. „Wie geht es dir, Vater?“, fragte Josef. „Ich muss bald sterben“, antwortete Jakob, „und ich habe einen letzten Wunsch.“ Josef war traurig darüber, aber sein Vater war ja schon so alt, da war es normal, dass er sterben musste. „Was kann ich für dich tun“, fragte Josef. „Bitte versprich mir, dass du mich nicht hier in Ägypten begräbst. Kanaan ist meine Heimat, dort sollst du mich in dem Grab von Abraham und Isaak begraben.“ Josef versprach es seinen Vater. Er wollte ihm diesen letzten Wunsch erfüllen.
Dann ließ Jakob all seine Söhne zu sich holen und segnete sie. Einer nach dem anderen kam zu ihm und Jakob legte seine Hände auf seine Söhne. Für jeden von ihnen hatte er einen Segenswunsch. Und jetzt wusste Jakob, dass seine Zeit gekommen war, zu sterben. Aber er war bis jetzt Gottes Wege gegangen und deshalb wusste er, dass er auch nach dem Tod bei Gott sein würde. Er dachte über sein Leben nach und darüber, wie gut Gottes Wege waren. Jakob hatte gedacht, er würde seinen Sohn nie wieder sehen, aber Gott hatte Josef nach Ägypten geschickt, damit Josef dort seine Familie vor dem Verhungern retten konnte. Jetzt sah Jakob, wie gut Gott alles geführt hatte. Er konnte auf Gott vertrauen und wollte Gott gehorchen und Gottes Wege gehen.
Du kannst auch, wie Jakob, Gottes Wege gehen. Denn Gottes Wege sind gut. Wenn Gott uns etwas sagt, dann tut er das, weil er uns liebt. Wenn er uns etwas verbietet, dann tut er das, weil es schlecht für uns wäre. Deshalb geh Gottes Wege, denn seine Wege sind gut. Lies in der Bibel, was Gott von dir möchte und dann gehorche ihm. Dann kannst du sicher sein, dass du auf einem guten Weg bist. Das war Jakob gewesen. Er war glücklich über sein Leben, wie es gelaufen war.
Dann starb Jakob. Als Josef und seine Brüder die Nachricht von Jakobs Tod hörte, waren sie natürlich sehr traurig. „Er wird uns fehlen“, dachten sie sich. Josef weinte. Und auch ganz Ägypten trauerte mit ihm, viele Tage lang. Doch dann dachte Josef an das Versprechen, dass er seinen Vater gegeben hatte. Zusammen mit seinen Brüder und vielen wichtigen Männern aus Ägypten zogen sie bis zur Grenze Ägyptens. Es war ein großer Zug mit vielen Leuten und Wagen. Alle wollten Jakob von Jakob Abschied nehmen. An der Grenze machten sie halt und hielten eine Trauerfeier. Die Ägypter blieben dort, aber Josef und seine Brüder brachten den Leichnam ihres Vaters bis nach Kanaan. Dort in Machpela war eine Höhle, die Abraham gekauft hatte. Schon Abraham und Sara und Isaak und Rebekka wurden dort begraben. Und auch Lea. Dort begruben sie Jakob. Dann gingen alle zurück nach Ägypten.
Als sie wieder zurück waren redeten die Brüder von Josef miteinander. Sie waren traurig, weil ihr Vater nicht mehr da war, aber sie hatten auch Angst. „Jetzt ist unser Vater nicht mehr da“, sagte sie, „jetzt wird sich Josef bestimmt an uns rächen. Wir haben Josef so schlecht behandelt, jetzt wird er es uns heimzahlen.“ Aber was sollten sie tun? „Wir müssen mit Josef reden“, sagten sie. „Aber was sagen wir ihm denn?“, überlegte einer. „Ich habe schon eine Idee“, antwortete ein anderer, „kommt mit!“ Und so gingen sie zu Josef.
Als sie vor Josef standen, wurde ihre Angst wieder größer. „Und wenn er uns jetzt als Sklaven nimmt? Oder wenn er uns umbringt?“ „Josef“, begann einer von ihnen. „Unser Vater hat vor deinem Tod mit uns geredet. Wir sollen dir sagen, dass du uns vergeben sollst. Das war sein letzter Wunsch.“ Jakob hatte das nix cht gesagt, aber die Brüder hatten so Angst, dass sie sich diese Lüge ausgedacht hatten. Als Josef das hörte, musste er weinen. Josef wollte Gottes Wege gehen und deshalb hatte Josef seinen Brüdern längst vergeben.
Gehst du auch Gottes Wege? Dann gehorche Gott. Gottes Wege sind immer gut. Das hatte Josef erlebte und deshalb gehorchte er Gott auch. „Ihr braucht doch keine Angst zu haben“, sagte Josef zu seinen Brüdern. Aber seine Brüder fielen vor Josef auf die Knie. Josef war der zweitmächtigste Mann in Ägypten. Nur der Pharao hatte mehr zu sagen als Josef. Aber trotzdem erklärte Josef: „Ich bin doch nicht Gott? Ich bin doch kein Richter über euch.“ Josef hatte seinen Brüdern schon vergeben. Außerdem sah Josef, wie Gott alles so gut geführt hatte. „Ihr hattet Böses mit mir vor, aber Gott hat alles zum Guten geführt“, sagte er zu seinen Brüdern. Und Josef wollte noch mehr tun: „Ich werde für euch und für eure Kinder sorgen“, versprach er.
Das tat Josef auch, solange er lebte. Und die Familie von Jakob, das Volk Israel, wurde immer größer. Josef hatte erlebt, dass Gottes Wege gut waren und deshalb wollte er sie auch weiter gehen. Gehe Gottes Wege, denn Gottes Wege sind gut.
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Jakobs Wiedersehen mit Josef
(Jakob reist nach Ägypten)
Bibeltext: 1. Mose 46,1-47,12
Lehre: Gott führt alles gut!
Bibelvers: Römer 8,28 (Luth): Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.
„Endlich werde ich ihn wiedersehen!“ So dachte Jakob, während er seine Sachen zusammen packte. Es war schon viele Jahre her, als er Josef zum letzten Mal gesehen hatte. Er dachte ja, sein Sohn sei tot. Aber jetzt wusste er, dass Josef lebte. Und er bereitete alles vor, um mit seiner ganzen Familie nach Ägypten zu gehen, zu Josef. „Wie Josef wohl heute aussieht?“, überlegte Jakob. „Werde ich ihn überhaupt wiedererkennen?“ Jakob freute sich. Aber Jakob hatte auch etwas Angst. Er war ja schon älter. Und jetzt sollte er noch so eine lange Reise unternehmen und dann in einem fremden Land wohnen? Eigentlich wäre er lieber in Kanaan geblieben. Aber in Ägypten konnte er Josef wieder sehen. Und dort gab es wenigstens genug zu Essen. Hier in Kanaan würden sie vielleicht verhungern. Also packte Jakob weiter.
Auch seine Söhne packten all ihre Sachen ein. Sie hatten schon eigene Familien. Sie hatten geheiratet und Kinder bekommen. Die ganze Familie von Jakob, mit seinen Kindern und Enkeln, waren insgesamt 66 Leute. Aber alle wollten mit nach Ägypten. Und natürlich nahmen sie auch ihre Tiere mit, und ihre Knechte. Endlich war alles fertig. Das Gepäck wurde auf die Esel geladen und auf die Wagen, die Josef aus Ägypten mitgeschickt hatte. Es waren prächtige Wagen. Richtig gut sahen sie aus und damit konnte man gut reisen. Dann wurden alle Tiere zusammengetrieben. Und schließlich ging es los Richtung Ägypten.
Aber Jakob machte schon vorher Pause, in Beerscheba. Dort wollte er Gott ein Opfer bringen. Denn Gott hatte alles so gut geführt. Am Anfang sah alles für Jakob so schrecklich aus. Er dachte Josef sei tot. Aber jetzt würde er Josef wiedersehen. Und auch wenn er etwas Angst hatte, wie in Ägypten alles sein würde, er konnte Gott vertrauen, denn Gott führt alles gut! Dass gilt auch heute noch, für dich! Wenn du Gott liebst, dann wird Gott dein Leben gut führen. Vertraue ihm. Vielleicht sieht es gerade nicht so gut aus bei dir und du hast große Probleme. Vertraue Gott. Er wird alles gut führen und er wird dir helfen und dich trösten.
Jakob war Gott dankbar, wie Gott alles so gut geführt hatte. Und deshalb wollte er Gott ein Opfer bringen und Gott danken. So baute er in Beerscheba einen Altar auf und opferte darauf für Gott. Es war schon spät abends. Und plötzlich hörte Jakob Gottes Stimme. „Jakob! Jakob!“, rief Gott. „Ja, hier bin ich“, antwortete Jakob. „Hab keine Angst, nach Ägypten zu gehen. Dort werde ich dich zu einem großen Volk machen“, versprach Gott Jakob. „Ich bin mit dir und werde auch in Ägypten mit dir sein.“ Jakob brauchte keine Angst haben, denn Gott war bei ihm. Gott ist bei dir, jeden Tag und Gott führt alles gut. Deshalb brauchst du keine Angst zu haben.
So zog Jakob mit seiner Familie am nächsten Tag weiter. Und nach einigen Tagen kamen sie in Goschem an. Das war die Gegend in Ägypten, wo sie wohnen durften. Juda war schnell zu Josef gegangen und hatte ihm Bescheid gesagt, dass jetzt die ganze Familie angekommen war. Ihr könnt euch vorstellen, wie sich Josef freute. So lange hatte er seinen Vater schon nicht mehr gesehen. Sofort fuhr er los, um Jakob in Goschem zu treffen. Auf der Fahrt dorthin dachte er nach, was alles geschehen war, als er seinen Vater zum letzten Mal gesehen hatte. Gott hatte wirklich alles gut geführt. Josef war jetzt der zweitmächtigste Mann in Ägypten und er konnte seiner Familie helfen, dass sie nicht verhungern mussten.
Dann sah Josef seinen Vater von weitem. Schnell stieg er von seinem Wagen ab und lief Jakob entgegen. Jakob erkannte Josef kaum. Er hatte Josef noch als Junge von 17 Jahren in Erinnerung. Aber jetzt war Josef ein starker Mann geworden. Und er sah ganz anders aus. Er war gekleidet, wie ein Ägypter. Aber Jakob wusste ja, dass es Josef war. Deshalb lief er auf ihn zu und dann nahm ihn in den Arm. Josef konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Aber es waren Freudentränen. Auch Jakob musste weinen. „Jetzt habe ich endlich gesehen, dass du noch lebst.“ Sie hatten sich so viel zu erzählen. Den ganzen Abend lang redeten sie miteinander. Josef erzählte von seiner Zeit im Gefängnis und von den Träumen des Pharao und davon, wie gut Gott alles geführt hatte. Aber irgendwann mussten sie auch schlafen gehen.
Am nächsten Tag suchte Josef 5 seiner Brüder aus. „Kommt mit zum Pharao!“, sagte er, „er will euch gerne kennenlernen.“ Die 5 Brüder und auch Jakob gingen mit. Sie wollten auch gerne den mächtigsten Mann aus Ägypten, den König von Ägypten, kennenlernen. Als sie vor dem Palast standen, gab Josef seinen Brüdern noch einige Anweisungen. „Wenn der Pharao euch fragt, was euer Beruf ist, dann sagt, dass ihr Viehhirten seid. Dann wird er euch in Goschen wohnen lassen, dort gibt es genug Weiden für die Tiere.“ Dann gingen sie zum Pharao hinein.
Wahrscheinlich hatte er einen richtig großen Palast, Wachen standen davor. Man konnte sehen, dass er ein reicher Mann war. Josef und seine Brüder gingen zu ihm und verneigten sich vor ihm. Josef stellte seine Brüder vor: „Das sind meine Brüder, sie sind aus Kanaan nach Ägypten gekommen.“ Der Pharao begrüßte die Brüder Josefs. „Was ist euer Beruf?“, fragte er. „Wir sind Viehhirten“, antworteten die Brüder, „Wir sind aus Kanaan gekommen, weil dort die Hungersnot groß ist und wir auch für unsere Tiere keine Weide mehr finden.“ Der Pharao schaute Josef an: „Ich freue mich, dass deine Familie hier ist. Sie können hier bleiben. Lass sie in Goschen wohnen. Und wenn sie gute Hirten sind, können sie auch für mich arbeiten und auf meine Tiere aufpassen.“ Die Brüder traten zur Seite und Josef stellte dem Pharao seinen Vater vor. „Wie alt bist du?“, wollte der Pharao wissen. „Ich bin 130 Jahre alt“, antwortete Jakob. Dann segnete Jakob den Pharao.
Jakob und seine Söhne schlugen ihre Zelte in Goschem auf. Dort konnten sie nun wohnen. Sie fanden dort genug Weiden, auf denen ihre Tiere zu fressen fanden. Und sie selbst brauchten auch keinen Hunger mehr zu leiden. Josef versorgte sie mit allem, was sie brauchten. Jeden Tag hatten sie genug zu essen. Und Jakob war glücklich, dass er jetzt so nah bei Josef wohnen konnte. Jeden Tag staunte er neu darüber, wie gut Gott alles geführt hatte.
Gott führt alles gut. Deshalb kannst du Gott vertrauten.
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Die zweite Reise der Brüder Josefs nach Ägypten
(Josef gibt sich zu erkennen)
Bibeltext: 1. Mose 43,1-45,28
Lehre: Vergib dem anderen!
Bibelvers: Epheser 4,32 (Luth): Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Die Söhne Jakobs waren aufgeregt. Sie bereiteten alles gut vor. Sie wollten keinen Fehler machen. Schließlich ging es um ihr Leben. Endlich hatte ihr Vater Jakob ihnen die Erlaubnis gegeben, mit Benjamin zusammen nach Ägypten zu gehen. Dort saß Simeon immer noch im Gefängnis. Eigentlich wollte Jakob Benjamin nicht gehen lassen, aber jetzt hatten sie wieder kein Getreide und nichts zu essen. „Ich verspreche dir, dass ich ihn zurückbringe“, sagte Juda zu seinem Vater. „Wenn Benjamin etwas passiert, dann will ich die Schuld tragen.“
Und jetzt waren die Brüder mit Benjamin auf dem Weg. Aber Angst vor dem Ägypter hatten sie trotzdem. Schließlich hatte jeder von ihnen ja sein Geld wieder in seinem Getreidesack gefunden. Jetzt würde er nicht nur denken, sie seien Spione, sondern auch noch Diebe. Aber es blieb ihnen ja keine andere Wahl, wenn sie Essen kaufen wollten. So packten sie das Geld wieder ein und noch Geld für neues Getreide. Sie luden viele Geschenke auf ihre Esel, die sie dem Ägypter bringen wollten: Honig, Myrrhe, Nüsse und Mandeln. Vielleicht würde er ihnen dann ja glauben.
Als sie in Ägypten ankamen, wurden sie direkt in das Haus von Josef gebracht. „Er will uns bestimmt überfallen, ausrauben und als Sklaven nehmen“, befürchteten sie. Sofort sprachen sie den Verwalter in Josefs Haus an. „Als wir das letzte Mal hier eingekauft haben, war später das Geld wieder in unseren Getreidesäcken. Wir wissen nicht, wie es da hinein gekommen ist. Aber hier ist es. Wir wollten das Getreide nicht stehlen.“ Der Verwalter war verwundert. „Ich habe beim letzten Mal euer Geld bekommen, es ist alles in Ordnung“, erklärte er. Dann bereiteten die Brüder die Geschenke vor, die sie für Josef mitgebracht hatten. Alles wurde schön aufgebaut. Und dann konnten sie nur noch abwarten.
Auf einmal ging die Tür auf und sie sahen ihren Bruder Simeon wieder. Er wurde aus dem Gefängnis zu ihnen gebracht. Dann bekamen sie Wasser, um ihre Füße von der langen Reise zu waschen. Einige Diener brachten Futter für die Esel der Brüder. Und dann kam Josef in den Raum. Sofort fielen die Brüder vor ihm nieder. Sie erkannten ihn ja nicht.
Josef begrüßte sie freundlich. Er freute sich trotz allem, seine Brüder wieder zu sehen. Und dann sah er auch Benjamin, seinen jüngsten Bruder endlich wieder. Als er Benjamin begrüßt hatte, konnte Josef die Freudentränen kaum zurückhalten. Schnell ging er aus dem Raum, damit niemand ihn weinen sah. Er war glücklich zu sehen, dass es seinen Brüdern gut ging, denn trotz allem war er ihnen nicht mehr böse, dass sie ihn damals verkauft hatten. Josef hatte ihnen vergeben. Das möchte Gott auch von uns. Gott möchte, dass wir einander vergeben. Vielleicht hat dir jemand Unrecht getan und du denkst, du hättest das Recht, wirklich böse und gemein zu sein. Trotzdem sollst du vergeben. Das hat Josef getan.
Als er sich die Tränen aus dem Gesicht gewaschen hatte, ging er wieder zu seinen Brüdern in den Raum. Dann ließ er das Essen hineinbringen. Es gab ein großes Festmahl. Jeder bekam leckeres Essen und Trinken. Und Benjamin bekam extra viel. So langsam verschwand die Angst der Brüder ganz. Es schien jetzt doch alles in Ordnung zu sein. Sie atmeten auf und konnten sich endlich auch wieder richtig freuen. So genossen sie das Essen.
Am nächsten Morgen machten sie sich dann früh auf den Heimweg. Josef hatte ihre Getreidesäcke wieder mit Getreide füllen lassen. Und auch dieses Mal ließ er das Geld wieder oben in die Säcke legen. Aber dann befahl er seinem Diener noch etwas: „Lege meinen silbernen Becher in den Sack des Jüngsten hinein.“ Josef hatte seinen Brüdern vergeben, aber er wollte sie noch einmal prüfen. So zogen seine Brüder los, ohne Josef erkannt zu haben. Sie waren glücklich, dass jetzt alle wieder mit nach Hause durften und sie wieder neues Getreide kaufen konnten.
Aber kaum hatten sie die Stadt verlassen, hörten sie eine Stimme hinter sich rufen. „Halt, bleibt stehen!“. Das war der Verwalter von Josef, der die Brüder eingeholt hatte. Die Brüder blieben stehen und schauten sich verwundert an. „Warum habt ihr das getan?“, fragte der Verwalter. Die Brüder wussten immer noch nicht, was geschehen war. „Ihr habt den silbernen Becher meines Herrn gestohlen!“, beschuldigte der Verwalter sie. „Nein, das kann nicht sein“, sagte sofort einer der Brüder. „Wir sind doch keine Diebe. Wir haben doch sogar das Geld zurück gebracht, das oben auf unseren Säcken lag. Wieso sollten wir jetzt noch etwas stehen? Aber du kannst gerne alles durchsuchen.“
„Der Dieb muss bestraft werden“, sagte der Verwalter, „wenn ich den Becher bei einem von euch finde, dann werde ich ihn als Sklaven mitnehmen. Ihr anderen könnt nach Hause gehen.“ Und dann fingen der Verwalter und seine Leute an, die Säcke der Brüder zu durchsuchen. Sie begannen bei Ruben, dem Ältesten. Dann kam Simeon, der zweitälteste dran. Aber sie fanden den silbernen Becher nicht. Schließlich wurde Benjamins Getreidesack geöffnet. „Hier ist er!“, rief der Verwalter. „Das ist der Dieb!“ Die Brüder schauten sich entsetzt an. Wieso gerade bei Benjamin? Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als mit dem Verwalter zurück in die Stadt in Josefs Haus zu gehen. Sofort fielen die Brüder vor Josef nieder.
„Wie konntet ihr das tun?“, schimpfte Josef. Juda versuchte, ruhig zu bleiben. „Wir sind schuldig!“, sagte er nur. „Wir werden als deine Sklaven hierbleiben.“ Aber Josef lehnte ab: „Nein, nur der Dieb soll als Sklave hierbleiben, ihr anderen könnt heimgehen.“ Benjamin sollte dableiben? Gerade Benjamin? Das konnten sie ihrem Vater doch nicht antun. Juda meldete sich zu Wort: „Wenn Benjamin hier bleibt, dann würde unser Vater vor Trauer sterben. Das geht nicht. Außerdem habe ich unserem Vater versprochen, ihn gesund zurück zu bringen. Nimm mich stattdessen als Sklave. Ich bin bereit, für ihn hier zu bleiben. Aber ohne Benjamin können wir nicht zurück nach Kanaan gehen.“
Juda wollte sogar für Benjamin als Sklave dableiben. Jetzt wusste Josef, dass seine Brüder sich wirklich geändert hatten. Auch Josef hatte ihnen schon lange vergeben. Deshalb schickte er jetzt seine Diener aus dem Raum. Jetzt waren nur noch die Brüder und Josef alleine. „Ich bin Josef!“, sagte Josef schließlich. „Ihr habt mich nach Ägypten verkauft. Aber eigentlich war es Gott, der mich hier her geschickt hat, damit ich euch jetzt helfen kann und ihr nicht sterben müsst bei der Hungersnot.“
Die Brüder waren sehr erschrocken. Sie wussten bis dahin gar nicht, dass dieser Mann in Ägypten überhaupt ihre Sprache verstand. Und jetzt redete er mit ihnen und es war sogar Josef, ihr eigener Bruder. Josef hätte allen Grund gehabt, wütend auf sie zu sein. Aber er wollte ihnen sogar helfen. Josef hatte seinen Brüdern wirklich vergeben.
Kannst du anderen Menschen vergeben? Gott möchte, dass wir anderen vergeben, denn Gott selbst will uns auch vergeben. Wenn du gegen Gott sündigst und es dir leid tut, dann kannst du Gott um Vergebung bitten. Und weil Gott uns vergibt, sollen wir auch den anderen vergeben. Egal, was dir jemand getan hat, versuche nicht, dich zu rächen oder jetzt extra gemein zu dem anderen zu sein. Sei bereit, zu vergeben. Und wenn es dir schwer fällt, dann bitte Gott, dir dabei zu helfen. Selbst Josef, der wegen seinen Brüdern jahrelang als Sklave und Gefängnis leben musste, konnte ihnen vergeben, weil Gott ihm geholfen hat.
Jetzt standen seine Brüder vor ihm: „Die Hungersnot wird noch 5 Jahre lang dauern. Geht und holt unseren Vater und eure Familie und kommt hier nach Ägypten. Dann kann ich euch genug zu essen geben.“ Dann ging Josef zu seinen Brüdern und umarmte sie. Jetzt störte es Josef nicht mehr, dass sie seine Freudentränen sahen. Und langsam erkannten die Brüder auch, dass es wirklich Josef war und dass er ihnen vergeben hatte. Sie redeten noch lange miteinander. Aber dann machten sie die Brüder wieder auf den Heimweg, denn sie wollten alles ihrem Vater erzählen.
Josef gab ihnen viele Geschenke mit und so kamen die Brüder nach Kanaan zurück. „Josef lebt! Wir haben ihn getroffen!“, berichteten sie aufgeregt. Erst konnte Jakob es gar nicht glauben, aber als sie ihm alles erzählt hatten und er die vielen Geschenke sah, freute er sich riesig. „Josef lebt!“, jubelte er, „Ich will sofort nach Ägypten gehen und ihn sehen.“
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Die erste Reise der Brüder Josefs nach Ägypten
(Josefs Wiedersehen mit seinen Brüdern)
Bibeltext: 1. Mose 42,1-38
Lehre: Gott will dein Leben verändern.
Bibelvers: Galater 5,22 (Luth): Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue.
Bibelvers: 2. Korinther 5,17 (Hfa): Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen.
„Was machen wir denn bloß? Wenn wir bald nichts zu essen bekommen, müssen wir sterben.“ Jakob hatte Hunger. Und auch seine Söhne und ihre Familien hatten kaum noch etwas zum Essen. In Kanaan und in den Nachbarländern gab es eine Hungersnot. Niemand hatte mehr Getreide zum Brotbacken. Und auf den Feldern wuchs kaum etwas. Doch dann hörte Jakob, dass es in Ägypten noch Getreide zu kaufen gäbe. „Das ist unsere Rettung“, dachte er und rief schnell seine Söhne zusammen. „Ihr müsst nach Ägypten gehen. Dort gibt es noch Getreide. Geht hin und kauft etwas für uns, sonst verhungern wir.“
Also machten sich Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Dan, Naftali, Gad und Asser auf den Weg. Es waren 10 Brüder. Ihr jüngster Bruder Benjamin war auch schon erwachsen. Trotzdem blieb er zuhause. Jakob hatte Angst, dass Benjamin etwas passieren könnte. Nachdem Josef verschwunden war, war Benjamin jetzt Jakobs Lieblingssohn und Jakob wollte nicht, dass Benjamin auch etwas passierte. Die 10 Brüder zogen los nach Ägypten.
In Ägypten war auch eine Hungersnot. Aber trotzdem gab es dort genug Getreide, denn in den letzten 7 Jahren hatte Josef dort viel Getreide in großen Vorratshäusern gesammelt. Jetzt verkaufte Josef das Getreide an die Menschen. Nicht nur die Ägypter kamen zu Josef, um Getreide zu bekommen, auch Menschen aus anderen Ländern. Und so sah Josef eines Tages eine kleine Gruppe von Männern, die Getreide kaufen wollten. Irgendwie kamen sie ihm bekannt vor. Als Josef genauer hinschaute, erkannte er sie. Es waren seine Brüder. Es war schon über 20 Jahre her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte. Das war damals, als sie ihm einfach als Sklaven verkauft hatte. Josef hatte damals große Angst gehabt und war total enttäuscht von seinen Brüdern gewesen und natürlich auch wütend, dass sie ihm das angetan hatten. Aber in der Zwischenzeit war viel passiert. Josef war kein Sklave mehr. Er war der zweitwichtigste Mann in ganz Ägypten.
Josefs Brüder erkannten Josef nicht. Er trug ägyptische Kleidung und redete in der Sprache der Ägypter. Die 10 Brüder fielen vor Josef nieder. Plötzlich fielen Josef wieder seine Träume ein. In seinen Träumen vor vielen Jahren war es doch genauso gewesen. Seine Brüder hatten sich vor ihm verneigt. Jetzt war es wirklich so gekommen. Aber Josef verriet nichts. Er ließ sich nichts anmerken. „Woher kommt ihr?“, fragte er streng. „Wir kommen aus Kanaan, um hier Getreide zu kaufen“, antworteten seine Brüder. „Das glaube ich nicht!“, entgegnete Josef, „Ihr seid bestimmt Spione. Ihr wollt nur schauen, wo unser Land nicht genug gesichert ist, damit ihr uns angreifen könnt.“
Natürlich wusste Josef, dass sie keine Spione sind. Aber Josef wollte sie testen. Josef wollte wissen, ob seine Brüder sich verändert hatten. Vor 20 Jahren hatten sie ihn verraten und verkauft. Würden sie das jetzt immer noch tun? Josef hatte in den 20 Jahren so viel mit Gott erlebt und Gott hatte sein Leben verändert. Josef war seinen Brüdern nicht mehr böse. Gott hatte ihm geholfen, ihnen zu vergeben und sie wieder zu lieben. Gott möchte auch unser Leben verändern. Niemand von uns ist perfekt und egal, wie wir es versuchen, wir können es nicht alleine schaffen, wirklich gut zu werden. Aber Gott weiß das, deshalb ist Jesus für uns gestorben. Jesus ist für deine Sünden gestorben, dafür, wo du Gott nicht gehorchst. Wenn du Jesus als Retter annimmst, dann vergibt Gott dir deine Sünden. Aber Gott möchte noch mehr tun. Er will dein Leben verändern. Er will dir helfen, so zu leben, wie es ihm gefällt. Gott hatte Josefs Leben verändert. Deshalb war er nicht mehr wütend auf seine Brüder.
Aber Josef wollte sie testen. „Wir sind keine Spione“, erklärten die Brüder noch einmal, „wir sind alles Brüder und kommen aus Kanaan.“ Aber Josef blieb hart: „Ich glaube, ihr seid Spione.“ Seine Brüder versuchten noch einmal, sich zu verteidigen: „Wir sind 12 Brüder aus Kanaan. Unser jüngster Bruder ist bei unserem Vater geblieben und ein Bruder ist nicht mehr bei uns.“ Sie redeten eigentlich nicht gerne über ihren Bruder Josef, aber jetzt sagten sie es, um sich zu verteidigen. „Ich glaube euch trotzdem nicht“, sagte Josef wieder. „Aber ihr könnt es ja beweisen. Einer von euch kann nach Hause gehen und euren jüngsten Bruder holen. Wenn ich ihn sehe, dann weiß ich, dass ihr die Wahrheit sagt. Sonst glaube ich es euch nicht.“ Dann ließ Josef seine Brüder ins Gefängnis werfen. Dort mussten sie 3 Tage lang warten, dann kam Josef wieder zu ihnen. „Ihr könnt gehen“, erklärte er. „Aber einer von euch bleibt im Gefängnis. Wenn ihr dann mit eurem jüngsten Bruder wiederkommt, dann glaube ich euch und ihr seid frei.“
Die Brüder waren etwas erleichtert, dass sie jetzt fast alle gehen durften. Trotzdem hatten sie Angst, was noch geschehen würde. „Daran sind wir selbst schuld“, sagte plötzlich einer von ihnen. „Das kommt alles nur, weil wir damals so böse zu unserem Bruder waren. Er hatte Angst gehabt und uns angebettelt, ihn frei zu lassen, aber wir haben nicht auf ihn gehört. Das ist jetzt bestimmt die Strafe dafür.“ Die anderen Brüder nickten. „Ich hatte es euch doch gesagt“, antwortete Ruben. „Ich hab euch gesagt, ihr sollt ihm nichts tun, aber ihr habt nicht gehört.“ Die Brüder wussten nicht, dass Josef ihre Sprache verstand, denn er sprach immer nur ägyptisch und ließ sich alles übersetzen, was sie sagten. Aber Josef hatte alles gehört. Schnell drehte er sich weg, damit sie seine Tränen nicht sehen konnten. Seine Brüder schienen sich ja wirklich geändert zu haben. Aber er wollte es genau wissen. Schnell wischte er seine Tränen weg. Dann ließ er Simeon fesseln und ins Gefängnis bringen.
Die anderen Brüder bekamen ihre Säcke mit Getreide gefüllt. Sie luden alles auf ihre Esel und zogen zurück nach Kanaan. Josef sah ihnen nach. Er hoffte, dass sie bald wiederkommen würden. Dann könnte er sehen, ob sie sich wirklich geändert hatten und ihren Bruder Simeon aus dem Gefängnis holen würden. Oder waren sie immer noch dieselben wie vor 20 Jahren?
Wie ist das bei dir? Vielleicht glaubst du an Gott. Aber kann Gott auch dein Leben verändern? Gott möchte dir helfen, so zu leben, wie es ihm gefällt. Vielleicht bist du schnell wütend auf andere. Bitte Gott, dir zu helfen, geduldiger zu sein. Vielleicht fällt es dir auch oft schwer, die Wahrheit zu sagen. Dann bitte Gott, dich zu verändern und dir dabei zu helfen. Gott möchte dein Leben verändern, aber du musst bereit dazu sein. Deshalb bitte ihn immer wieder darum. Dann können andere Menschen an deinem Leben erkennen, dass Gott dich verändert.
Josef wollte sehen, ob sich seine Brüder verändert hatten. Aber jetzt musste er erst einmal warten. 9 seiner Brüder waren auf dem Heimweg. Es war ein langer Weg und sie mussten unterwegs Pause machen. Einer von ihnen öffnete seinen Getreidesack, um seinem Esel etwas Futter zu geben. „Kommt mal schnell her“, rief er seinen Brüdern ängstlich zu. „Schaut doch, das ganze Geld ist wieder im Sack drin. Aber ich habe es doch für das Getreide bezahlt.“ Die anderen Brüder erschraken. Als sie nachschauten, lag auch in ihren Säcken das Geld, das sie für das Getreide bezahlt hatten. Josef hatte seinen Dienern gesagt, dass sie es wieder oben auf das Getreide legen sollten. Aber seine Brüder bekamen jetzt noch mehr Angst. „Jetzt denkt dieser Mann, wir wären wirklich Spione oder Diebe. Aber wir wollten es doch bezahlen.“
Voller Angst kamen sie nach Hause zu Jakob. Sofort erzählten sie ihm alles: „Simeon ist im Gefängnis. Der Mann in Ägypten dachte, wir sind Spione. Er will uns erst glauben, wenn wir Benjamin mitbringen. Dann will er Simeon auch wieder freilassen.“ Auch Jakob bekam Angst. „Erst verschwindet Josef“, klagte er. „Jetzt ist Simeon fort und ihr wollte mir Benjamin auch noch wegnehmen? Nein. Ich lasse Benjamin nicht mitgehen. Ich möchte nicht, dass ihm etwas passiert.“ Ruben versuchte, seinen Vater zu überreden: „Es ist die einzige Möglichkeit, dem Mann zu beweisen, dass wir ehrlich sind. Ich verspreche dir, ich passe auf Benjamin auf.“ Aber Jakob schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte nicht auch noch Benjamin verlieren“, jammerte er.
So blieben die Brüder erst einmal zuhause. Und Simeon musste im Gefängnis auf sie warten. Aber sie wollten ihrem Bruder helfen, denn Gott hatte ihr Leben verändert und sie waren nicht mehr so egoistisch und eifersüchtig wie früher. So will Gott auch dein Leben verändern. Du schaffst es nicht alleine, aber Gott kann dir helfen, immer mehr so zu werden, wie es ihm gefällt.
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Die Träume des Pharao
(Josef und der Pharao)
Bibeltext: 1. Mose 41,1-57
Lehre: Gott tut seinen Kindern Gutes.
Bibelvers: Psalm 103,2 (Luth): Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Es war früh morgens. Die Sonne ging schon auf und es wurde langsam hell. Der Pharao lag in seinem Bett und dachte nach. Er hatte schlecht geschlafen. Zweimal hatte er etwas geträumt. Und er wusste, dass die Träume etwas bedeuteten. Aber was? Immer wieder dachte der Pharao darüber nach, aber er konnte sich nicht erklären, was die Träume bedeuteten. Dann stand er aus seinem Bett auf. „Ich muss die Traumdeuter und weisen Leute fragen, die wissen sicher, was die Träume bedeuten“, dachte er sich. Sofort ließ er die Traumdeuter holen.
„Ich habe heute nach zwei besondere Träume gehabt“, erklärte der Pharao ihnen. Dann berichtete er von dem ersten Traum: „Ich stand am Nil. Plötzlich kamen aus dem Wasser 7 Kühe. Sie sahen schön aus und richtig fett und satt gegessen. Die Kühe gingen auf die Weide. Direkt danach kamen noch einmal 7 Kühe aus dem Nil. Aber diese Kühe waren mager und hässlich. Die mageren Kühe gingen zu den 7 Kühen auf die Weide und dann fraßen die mageren Kühe die fetten Kühe auf. Aber trotzdem blieben sie so mager wie vorher.“ Das war der erste Traum des Pharaos. Die Traumdeuter, die sonst oft die Bedeutung von Träumen erklärten konnten, waren ratlos. Sie schauten sich gegenseitig an, aber keiner begann, den Traum zu erklären. Sie wussten die Bedeutung nicht.
„Erzähle uns den zweiten Traum“, baten sie den Pharao. Der Pharao berichtete von seinem zweiten Traum: „Ich habe von 7 Ähren geträumt, die an einem Getreidehalm wuchsen. Sie waren voll und dick. Danach wuchsen noch einmal 7 Ähren, die aber ganz dünn und vertrocknet waren. Die dünnen mageren Ähren haben die dicken verschlungen. Dann bin ich aufgewacht.“ Das war der zweite Traum des Pharaos. Aber auch da schauten sich die Traumdeuter wieder ratlos an. Niemand hatte eine Idee, was der Traum bedeuten konnte.
Da meldete sich der Mundschenk zu Wort. Er hatte mitbekommen, wie der Pharao von seinen Träumen erzählt hatte und auch, dass niemand sie ihn erklären konnte. „Ich muss daran denken, als ich vor 2 Jahren im Gefängnis war“, begann er. „Da hatten ich und der Bäcker einen Traum und ein junger Hebräer hat uns die Träume erklärt. Danach passierte alles so, wie er es gesagt hatte. Ich hab ihn ja ganz vergessen.“
Das hatte der Mundschenk. Er hatte Josef versprochen, dem Pharao von ihm zu erzählen, aber jetzt waren schon zwei Jahre vergangen und Josef saß immer noch unschuldig im Gefängnis. Aber auch, wenn der Mundschenk ihn vergessen hatte, Gott hatte ihn nicht vergessen. Gott dachte immer an Josef und Gott wollte Josef Gutes tun. Aber dazu wartete Gott auf den richtigen Zeitpunkt. Gott will seinen Kindern Gutes tun. Wenn du Gottes Kind bist, dann will Gott dir Gutes tun. Aber das geschieht vielleicht nicht sofort und du musst darauf warten, so wie Josef. Trotzdem hat Gott versprochen, seinen Kindern Gutes zu tun. Auch Josef wollte er Gutes tun. Und jetzt war es endlich soweit, dass sich der Mundschenk an Josef erinnerte.
Als der Pharao das hörte, wollte er Josef sofort sehen. Er schickte seine Diener los ins Gefängnis. „Josef soll mitkommen zum Pharao“, erklärten sie dem Gefängniswärter. Der ließ Josef sofort gehen. Aber bevor Josef zum Pharao gehen konnte, musste er sich erst einmal die Haare schneiden und baden. Denn so dreckig, wie er war, konnte er nicht zum Pharao. Dann bekam er neue Kleidung und wurde zum Pharao gebracht.
„Ich habe gehört, dass du Träume deuten kannst“, begrüßte ihn der Pharao. „Ich habe nämlich heute Nacht geträumt, aber niemand kann mir die Träume erklären.“ „Ich kann das nicht“, sagte Josef sofort. Er wusste, dass er alleine nichts tun konnte und von sich aus nie die Träume erklären konnte. „Aber Gott kann es und Gott wird dir erklären, was die Träume bedeuten.“ Dann erzählte der Pharao Josef seine Träume. Erst den Traum von den 7 mageren Kühen, die die 7 fetten Kühe auffraßen. Und dann den Traum von den 7 dünnen Ähren, die die 7 dicken Ähren verschlangen. Josef hörte gut zu. Und Gott zeigte Josef, was die Träume bedeuteten. Josef erklärte es dem Pharao.
„Beide Träume bedeuten das gleiche“, erklärte Josef. „Gott will dir zeigen, Pharao, was er vorhat. Die 7 fetten Kühe bedeuten 7 Jahre, die kommen werden. Und die 7 dicken Ähren sind genau dieselben 7 Jahre. Es werden gute Jahre sein, in denen es eine große Ernte gibt. Es wird genug zu essen geben, viel mehr, als man eigentlich braucht. Aber dann kommen noch einmal 7 Jahre. Das sind die 7 hässlichen Kühe und die 7 dünnen Ähren. Es sind 7 Jahre Hungersnot. Auf den Feldern wird kaum etwas wachsen und es wird nicht genug zu essen geben. Es wird so sein, dass man kaum noch etwas von den 7 guten Jahren vorher merkt.“
Der Pharao hörte gut zu, was Josef ihm sagte. „Gott wird es bald tun“, redete Josef weiter, „deshalb sind es zwei Träume.“ Das waren eigentlich keine guten Nachrichten. 7 Jahre Hungersnot, da würde es dem Land Ägypten nicht gut gehen. Aber Gott zeigte dem Pharao das alles, damit er sich gut darauf vorbereiten konnte. Josef erklärte ihm wie: „Suche einen weisen Mann aus. Der soll über Ägypten regieren und in den 7 Jahren, in denen es genug zu essen gibt, soll er einen Teil des Getreides einsammeln. Er soll in den Städten große Vorratshäuser bauen und dort das Getreide sammeln. So wird man in den 7 Jahren danach genug zu Essen haben.“
Dem Pharao gefiel das, was Josef sagte. Jetzt musste er aber einen weisen Mann finden, der diese Aufgabe erledigen konnte. Er schaute Josef an. „Gottes Geist ist in dir und deshalb bist du sehr weise“, sagte er zu Josef. „Du sollst über ganz Ägypten regieren und alles so tun, wie du gesagt hast. Du wirst nach mir der mächtigste Mann in Ägypten sein.“ Josef staunte. So lange war er im Gefängnis und hatte nichts davon gemerkt, dass Gott ihm Gutes tut. Aber jetzt war es soweit. Josef hatte die ganzen Jahre an Gott geglaubt und ihm vertraut. Und jetzt beschenkte ihn Gott.
Wenn du Gottes Kind bist, dann wird er dir auch Gutes tun. Das Beste, was Gott für dich tut ist, dass du einmal zu ihm in den Himmel kommen wirst. Wenn du an Gott glaubst und Jesus als deinen Retter annimmst, dann bist du Gottes Kind. Dann vergibt Gott dir alles, was du falsch getan hast und dann kannst du nach dem Leben hier auf der Erde einmal bei ihm im Himmel leben. Dort wird es wunderschön sein. Aber Gott tut uns auch schon jetzt Gutes, wenn wir seine Kinder sind. Er ist immer bei uns und er wird uns alles geben, was wir brauchen. Manchmal merken wir es nicht sofort, wie Josef, aber Gott hat es versprochen, deshalb wird er seinen Kindern Gutes tun.
Josef hatte Gott vertraut und jetzt war er ein wichtiger Mann in Ägypten. Er bekam kostbare Kleidung. Der Pharao gab ihm sogar seinen Siegelring. Das war wie die Unterschrift des Pharao. Jetzt konnte Josef über alles in Ägypten entscheiden. Jeder in Ägypten grüßte Josef voller Ehrfurcht und verbeugte sich vor ihm. Josef war jetzt 30 Jahre alt. Mit 17 Jahren war er nach Ägypten gekommen und hatte dort 13 Jahre als Sklave und im Gefängnis gelebt. Aber jetzt hatte Gott es so gemacht, dass er der zweitmächtigste Mann in ganz Ägypten war.
Josef hatte viel zu tun. Er ließ in den Städten große Vorratshäuser bauen. Das Getreide wuchs sehr gut in den nächsten 7 Jahren und es gab große Ernten. Josef sammelte von allem, was geerntet wurde einen Teil des Getreides. Und bald gab es einen riesigen Getreidevorrat.
Josef ging es gut. Er heiratete Asenat und sie bekamen zusammen zwei Kinder. Den ersten Sohn nannte er Manasse, das bedeutete: Gott hat mich mein Unglück vergessen lassen. Den zweiten Sohn nannte er Ephraim. Das bedeutete: Gott hat mich wachsen lassen in dem Land, in dem es mir schlecht geht. Immer wieder dankte Josef Gott dafür, dass Gott ihn so viel Gutes getan hatte.
Wenn du Gottes Kind bist, dann will Gott dir auch Gutes tun. Darauf kannst du dich verlassen und du kannst ihm dafür danken.
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Josef im Gefängnis
(Josef deutet die Träume des Bäckers und des Mundschenks)
Bibeltext: 1. Mose 39,20 – 40,23
Lehre: Gott kennt dich und liebt dich.
Bibelvers: Psalm 139,1 (Luth): HERR, du erforschest mich und kennest mich.
„Oh Mann, die weiß ja gar nicht, was mir gefällt“, jammerte Andrea. Ihre Tante hatte ihr zum Geburtstag ein Kleid geschenkt. Aber das fand Andrea so hässlich, dass sie es eh nie anziehen würde. Ihre Mutter versuchte, sie zu trösten: „Weißt du Andrea, deine Tante kennt dich ja gar nicht richtig, sie sieht dich nur ganz selten. Deshalb weiß sie auch nicht so gut, was du magst und was nicht.“ Das stimmt. Wenn dich jemand ganz genau kennt, dann weiß er am Besten, was du magst und was nicht, oder? Weißt du, wer dich am Besten kennt? Dein Bruder? Deine Eltern? Deine beste Freundin? Es gibt jemanden, der dich noch besser kennt, das ist Gott. Gott hat dich gemacht und Gott weiß, was du magst und auch, was du brauchst. Gott kennt dich und liebt dich. Das ist toll.
Josef erlebte das auch immer wieder. Er saß jetzt im Gefängnis, unschuldig. Die anderen dachten alle, er sei schuldig, aber Josef selbst wusste, dass das nicht stimmt. Und Gott wusste es auch, denn Gott kannte Josef. Und Gott sah Josefs Herz und dass er trotz allem eine gute Arbeit im Gefängnis tat. Deshalb segnete Gott Josef. Der Gefängniswärter sah, dass Josef seine tägliche Arbeit treu tat. „Josef“, sagte der Gefängniswärter eines Tages zu Josef, „du tust eine gute Arbeit und Gott segnet dich. Ich vertraue dir. Ich möchte, dass du für mich auf die anderen Gefangenen aufpasst.“ Ab jetzt brauchte Josef nicht mehr beim Saubermachen helfen, jetzt sorgte er dafür, dass es den anderen gut ging. Er schaute nach den Gefangenen. Er achtete darauf, dass jeder das bekam, was er brauchte. Josef tat seine Arbeit gut und der Gefängniswärter brauchte sich um all das nicht zu kümmern.
Eines Tages kamen zwei neue Gefangene in dasselbe Gefängnis, in dem Josef war. Es waren der Bäcker und der Mundschenk des Pharaos. Der Bäcker hatte für den Pharao Brot und Kuchen gebacken und der Mundschenk hatte sich um die Getränke für den Pharao gekümmert. Aber der Pharao war auf beide wütend und deshalb ließ er sie ins Gefängnis werfen. Josef bekam die Aufgabe, sich um die beiden zu kümmern. Er schaute immer wieder zu ihnen in die Zelle, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Er brachte ihnen morgens das Essen und kümmerte sich darum, wenn sie etwas brauchten. So verging einige Zeit.
Als Josef an einem Morgen in ihre Zelle schaute, sah er, dass der Bäcker und auch der Mundschenk ganz traurig aussahen. „Was ist denn passiert?“, fragte Josef besorgt. „Sie sind doch nicht etwas krank“, dachte er sich. Aber die beiden waren nicht krank. Sie hatten in der Nacht jeder einen Traum gehabt. Wir träumen ja auch oft etwas, manchmal ist es ganz lustig, manchmal nicht so schön. Aber der Traum vom Bäcker und vom Mundschenk hatte auch noch eine wichtige Bedeutung. Gott wollte ihnen etwas zeigen in den Träumen. Aber sie wussten nicht, was die Träume bedeuteten. Sonst konnte ihnen das auch niemand sagen. Deshalb waren sie jetzt traurig. Das erzählten sie Josef: „Wir haben in der Nacht etwas Seltsames geträumt, aber wir wissen nicht, was es bedeutet.“
„Nur Gott kann sagen, was die Träume bedeuten“, antwortete Josef. Gott kennt uns am Besten. Er weiß, was uns beschäftigt, worüber wir nachdenken. Er kannte den Bäcker und den Mundschenk ganz genau, so wie er dich kennt. In der Bibel steht sogar, dass Gott weiß, wie viele Haare auf deinem Kopf sind. Und wenn Gott dich so gut kennt, dann weiß er auch, was gut für dich ist. Er kennt deine Wünsche, er kennt deine Ängste. Deshalb kannst du Gott vertrauen. Gott will für dich sorgen. Lebe mit Gott, dann bist du bei ihm sicher.
„Den Traum kann nur Gott deuten“, sagte Josef. Aber dann sagte er noch: „Erzählt mir den Traum.“ Der Mundschenk begann sofort zu erzählen: „Ich sah im Traum einen Weinstock. Dort wuchsen drei Reben mit Weintrauben dran. Erst waren sie ganz klein, aber dann wurden sie etwas größer und wurden reif. So pflückte ich die Weintrauben. Ich hatte in der Hand den Becher des Pharaos. Ich habe die Weintrauben zerdrückt, so dass der Saft in den Becher geflossen ist. Dann habe ich dem Pharao den Becher gegeben.“ Josef hörte sich alles genau an. Und Gott zeigte ihm, was dieser Traum bedeutete. Josef erklärte es dem Mundschenk.
„Die drei Reben bedeuten drei Tage“, begann Josef. Das heißt, es wird noch 3 Tage dauern, dann erfüllt sich, was du im Traum gesehen hast. Der Pharao wird dir vergeben und du darfst wieder für ihn arbeiten. Dann wirst du ihm wieder den Becher reichen, so wie du es vorher getan hast.“ „Danke, dass du mir alles erklärt hast“, sagte der Mundschenk erleichtert. Jetzt wusste er, was der Traumbedeutete und er war nicht mehr so traurig. Denn es war ja ein guter Traum. Josef hatte noch eine Bitte an den Mundschenk: „Wenn du wieder für den Pharao arbeitest, dann denke doch bitte am mich. Ich bin hier unschuldig im Gefängnis. Sage das dem Pharao, damit er mich vielleicht hier herausholt.“ Natürlich wollte der Mundschenk das machen, denn Josef hatte ihm ja auch geholfen.
Der Bäcker sah, dass Josef den Traum des Mundschenks erklären konnte, deshalb erzählte er auch seinen Traum: „Ich trug drei Körbe auf dem Kopf, in denen Brot und anderes Gebackenes für den Pharao waren. Dann kamen Vögel und fraßen etwas aus dem obersten Korb.“ Wieder hörte Josef sich alles an. Er war etwas traurig, als er dem Bäcker die Bedeutung des Traums erklärte. Denn es war kein guter Traum. „Wieder bedeuten die drei Körbe drei Tage. Das heißt, auch dein Traum wird sich in drei Tagen erfüllen“, begann Josef. „In drei Tagen wird der Pharao auch entscheiden, was mit dir geschehen soll. Aber er wird dich nicht freilassen, sondern er wird dich töten lassen für das, was du getan hast.“
Die nächsten Tage vergingen. Drei Tage später hatte der Pharao Geburtstag. Er feierte ein großes Fest für alle seine Freunde. Und dann ging die Tür des Gefängnisses auf. „Kommt mit“, sagte der Gefängniswärter zu dem Mundschenk und zu dem Bäcker. Beide standen auf und gingen hinterher. Dann wurde der Mundschenk zum Pharao gebracht. Er durfte wieder für den Pharao arbeiten und sich um seine Getränke kümmern. Aber der Bäcker wurde getötet. Alles kam genauso, wie Josef es gesagt hatte, denn Gott selbst hatte ihm die Bedeutung der Träume gezeigt.
„Bitte denke an mich“, hatte Josef den Mundschenk gebeten. Jetzt wartete Josef jeden Tag darauf, dass er vielleicht frei gelassen würde. Aber der Mundschenk vergaß Josef. Er erzählte dem Pharao nichts von dem jungen Mann, der unschuldig im Gefängnis saß. So wusste der Pharao nichts von ihm. Aber Gott vergaß Josef nicht. Gott kannte Josef und liebte ihn und war auch im Gefängnis jeden Tag bei ihm.
Gott kennt dich und er weiß, was du brauchst. Deshalb vertraue ihm.
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