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Josef bei Potifar
Bibeltext: 1. Mose 39,1-23
Lehre: Sei treu in großen und kleinen Dingen.
Bibelvers: Lukas 16,10a (Luth): Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.
Josef war immer der Lieblingssohn seines Vaters gewesen. Er hatte alles bekommen, was er wollte. Er hatte große Träume gehabt, mit denen er vor seinen Brüdern angegeben hat. Aber jetzt war alles anders. Jetzt war er gerade mal 20 Silberstücke wert, ein billiger Sklave, der keine eigenen Rechte hatte. Die Karawane kam in Ägypten an und Josef wurde auf dem Sklavenmarkt verkauft. Er konnte nichts dagegen tun.
Potifar, ein reicher Mann, der für den Pharao von Ägypten arbeitete, kaufte Josef. Dort musste Josef jetzt arbeiten. Er musste alles tun, was man ihm sagte. Und wahrscheinlich musste er am Anfang die Arbeit machen, die sonst niemand tun wollte. Denkt ihr, Josef hat Freude an der Arbeit gehabt und sie gerne gemacht? Ich denke nicht. Er war es gewohnt, mit seinem Vater zusammen zu sein und ab und zu mal nach seinen Brüdern zu schauen. Aber richtiges Arbeiten war er nicht gewohnt. Trotzdem gehorchte Josef und tat seine Arbeit gut. Denn Josef hatte etwas verstanden. Er wollte treu sein in großen und kleinen Dingen. Er wollte in allem auf Gott hören und Gott gehorchen.
„Aber was hat denn die Sklavenarbeit mit Gott zu tun?“, fragst du dich vielleicht. Gott hat gesagt, wir sollen in großen und auch in kleinen Dingen treu sein. Das heißt, dass wir die Aufgaben, die wir haben, gut erledigen sollen. Auch, wenn du zuhause mithelfen sollst, dann gehört das zu deinen Aufgaben, in denen du treu sein sollst. Josef war treu und tat seine Arbeit gut. Und Gott segnete ihn. Gott half Josef, eine gute Arbeit zu tun. Und das sah auch bald Potifar. „Wenn ich Josef eine Aufgabe gebe, dann erledigt er sie ganz treu und alles gelingt ihm“, meinte Potifar. „Ich merke, dass Gott bei ihm ist. Josef soll mein persönlicher Diener sein.“
So bekam Josef mehr und mehr Verantwortung. Bald musste er nicht mehr die unbeliebte Arbeit tun, sondern er kümmerte sich um die wichtigen Dinge von Potifar. Wenn etwas gekauft werden musste oder entschieden werden musste, dann tat das Josef für Potifar. Jetzt verteilte Josef die Arbeit für die anderen Sklaven. Josef bekam große Aufgaben, aber auch in den großen Dingen war er treu. Er wollte gute Arbeit tun und Gott treu sein. Dazu gehörte, dass Josef nicht klaute oder log. Er behandelte die anderen Sklaven gerecht. Er war treu in allem, was er tat.
Bist du treu in dem, was du tust? Treu sein kann man üben. Du kannst es am Besten in kleinen Dingen üben. Wenn dich zum Beispiel jemand etwas fragt, dann sein ehrlich. Nimm dir vor, immer und überall ehrlich zu sein. Wenn du es immer wieder auch in kleinen Dingen übst, dann wird es dir auch bei schwierigeren Sachen leichter fallen. Gott will dir helfen, in allem treu zu sein. Gott half auch Josef.
Potifar merkte, dass Josef ein treuer, zuverlässiger Arbeiter war. Deshalb ließ Potifar Josef auch seine Arbeit tun. Er kontrollierte ihn nicht, weil er wusste, er konnte sich auf Josef verlassen. Wenn etwas entschieden werden musst, dann ging man zu Josef. Josef war der, den man um Erlaubnis fragen musste, Josef bestimmte eigentlich über alles, was bei Potifar im Haus geschah. Potifar selbst kümmerte sich nur noch darum, was er gerne zum Essen und zum Trinken hätte. Josef war treu und Gott segnete Josef, so dass seine Arbeit gut gelang.
Jetzt war Josef kein einfacher Sklave mehr. Er war zwar immer noch nicht frei, aber er war ein mächtiger Mann im Haus von Potifar. Gott belohnte Josefs Treue. Das hat Gott auch für uns versprochen. Gott möchte, dass wir ihm gehorchen und in kleinen und großen Dingen treu sind. Und das wird Gott belohnen. Auch wenn es sonst niemand sieht, wenn du Gott in kleinen Dingen gehorchst, Gott sieht es und er freut sich darüber.
Josef spürte den Segen Gottes. Alles gelang ihm. Und das sahen auch die anderen Leute, die bei Potifar im Haus lebten, auch die Frau von Potifar. Sie bewunderte Josef. Josef sah gut aus, er war stark und Gott segnete ihm. Immer wieder bewunderte sie Josef und sie verliebte sich in ihn. „Josef, ich bewundere dich“, sagte sie, als sie einmal mit Josef alleine war, „Lege dich doch zu mir ins Bett.“ Potifars Frau war bestimmt auch hübsch, aber Josef wusste, dass es nicht in Ordnung war. Sie war eben Potifars Frau und nicht seine eigene Frau. „Nein, du bist die Frau von Potifar und er vertraut mir. Und ich will nicht gegen Gott sündigen“, erklärte Josef und ging schnell aus dem Raum. Er wollte Gott treu sein in kleinen und in großen Dingen.
Aber Potifars Frau gab nicht so schnell auf. Jeden Tag begegnete sie Josef und immer wieder machte sie ihn schöne Augen. „Komm mit mir ins Bett“, drängte sie Josef. Aber Josef gab nicht nach. In den letzten Jahren hatte er bei seiner Arbeit als Sklave immer wieder geübt, in kleinen Dingen treu zu sein. Und das half ihm jetzt. Er war sich ganz sicher: er wollte Gott gehorchen und nicht gegen Gott sündigen. Das hatte er sich fest vorgenommen. Wenn du mit Gott leben willst, dann nimm dir das auch ganz fest vor. Nimm dir vor, in großen und kleinen Dingen treu zu sein. Wenn du das tust, dann wird dir Gott auch helfen. Und wenn du in kleinen Dingen schon übst, treu zu sein, dann wird es dir auch bei schwierigeren Dingen leichter fallen.
„Ich lege mich nicht zu dir!“, sagte Josef immer wieder zu Potifars Frau. Trotzdem gab sie nicht auf. Eines Tages war sie ganz alleine im Haus. Die anderen Diener waren nicht da. Nur Josef kam, um seine Arbeit zu tun. Potifars Frau fasste Josef an seinem Mantel an und zog ihn etwas näher zu sich. „Josef, leg dich doch zu mir, es bekommt doch auch niemand mit. Keiner wird uns sehen“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Josef sah sie an und er sah, wie schön sie war. Niemand war im Haus, niemand würde es sehen, wenn Josef mit ihr ins Bett ginge. Aber Josef hatte sich vorgenommen, Gott treu zu sein. „Nein!“, sagte er laut und lief, so schnell es ging aus dem Haus. Potifars Frau hielt immer noch seinen Mantel fest, aber Josef ließ ihn einfach dort. Er wollte so schnell wie möglich aus dem Haus weg, denn er wollte Gott auf jeden Fall treu sein und gehorchen.
Potifars Frau war wütend. „Wieso mag mich Josef nicht?“, dachte sie. „Er wird schon sehen, was er davon hat.“ Und dann fing sie an zu schreien. Sie rief so laut, dass auch die anderen Diener, die gerade draußen waren, sie hörten. Schnell kamen sie angelaufen. „Stellt euch vor, was dieser Josef tun wollte“, begann sie zu erzählen. „Er kam zu mir und wollte sich zu mir legen, obwohl ich das gar nicht wollte. Als ich dann geschrien habe, hat er seinen Mantel hier gelassen und ist geflohen.“ Natürlich war das eine Lüge. Aber sie war die Frau von Potifar, alle glaubten ihr.
Auch als Potifar selbst nach Hause kam, erzählte ihm seine Frau dieselbe Geschichte. Potifar wurde zornig. „Ich habe Josef vertraut, wie kann er denn nur so etwas tun?“, fragte er sich. „Du musst Josef bestrafen“, bettelte seine Frau und das tat Potifar auch. Josef, der unschuldig war, wurde ins Gefängnis geworfen. Dort war er jetzt ein Gefangener, der wieder nichts zu sagen hatte. Josef hätte jetzt denken können: „Es hat mir also gar nichts gebracht, in großen und kleinen Dingen treu zu bleiben und Gott zu gehorchen.“ Aber so dachte Josef nicht. Er war bereit, Gott treu zu bleiben, auch wenn es mal schwierig wird.
Bist du das auch? Bist du bereit, Gott zu gehorchen und ihm treu zu sein, auch wenn du dadurch vielleicht Nachteile hast? Gott sieht es, wenn du ihm treu bist und er freut sich darüber. Das war Josef auch das Wichtigste. Deshalb nahm er sich auch im Gefängnis vor, Gott weiterhin in großen und kleinen Dingen treu zu sein. Alles, was er dort an Aufgaben bekam, tat er treu und Gott segnete Josef, auch wenn er jetzt im Gefängnis saß.
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Josef wird verkauft
Bibeltext: 1. Mose 37,12-36
Lehre: Gott ist in der Not bei dir.
Bibelvers: Josua 1,5 (Luth): Ich will dich nicht verlassen!
Josefs Brüder waren auf dem Feld. Sie kümmerten sich um die Tiere ihres Vaters. Immer wieder mussten sie woanders hinziehen, um frisches Gras für die Tiere zu finden. Jetzt waren sie in Sichem. Aber Josef war zuhause geblieben bei seinem Vater. Seine Brüder waren jetzt schon einige Tage unterwegs. Das waren sie oft, um neue Weiden für die Tiere zu finden. Doch jetzt machte ihr Vater sich etwas Sorgen. „Geht es ihnen auch gut?“, überlegte er. Dann rief er seinen Sohn Josef. „Josef!“ Sofort kam Josef angelaufen. „Hier bin ich, Vater“, sprach er. „Geh doch nach Sichem. Deine Brüder sind dort mit den Tieren. Schaue nach, ob es ihnen gut geht. Dann komm wieder und erzähle mir, wie es ihnen geht.“
Also machte sich Josef auf den Weg. In Sichem lief er auf den Feldern hin und her. Aber nirgends waren seine Brüder zu sehen. Aber Josef traf einen anderen Mann. „Wen suchst du?“, fragte der Mann Josef. „Ich suche meine Brüder. Sie wollten hier die Tiere hüten. Aber jetzt kann ich sie nicht finden. Weißt du, wo sie hingegangen sind?“ Der Mann nickte: „Ja, ich habe sie hier gesehen. Aber sie wollten weiterziehen nach Dotan.“ Josef dankte dem Mann und lief seinen Brüdern hinterher.
Ich denke, er freute sich nicht auf das Wiedersehen mit seinen Brüdern. Es gab in letzter Zeit immer wieder Streit zwischen ihnen. Seine Brüder mochten Josef nicht. Erst waren sie eifersüchtig, dass sein Vater ihm den schönen Mantel geschenkt hatte. Und dann waren sie wütend, als er ihnen von seinen Träumen erzählte. Sie wollten kaum noch etwas mit Josef zu tun haben und wenn er mit ihnen redete, waren sie oft unfreundlich. Es war nicht einfach für Josef. Und vielleicht dachte er auch manchmal: „Wo ist Gott? Warum ändert er nichts an der Situation?“ Gott war da. Gott war immer bei Josef, genauso wie Gott immer bei dir ist. Und gerade in der Not ist Gott bei dir. Wenn es dir nicht gut geht und du dich alleine fühlst, Gott ist da. Wenn du traurig bist, Gott ist da. Gott versteht dich. Manchmal geschehen Dinge, die dir nicht gefallen, aber gerade dann ist Gott bei dir und lässt dich nicht allein. So war es auch bei Josef.
Endlich konnte Josef von weitem die Herden seines Vaters erkennen. Er sah auch seine Brüder und winkte ihnen zu. Seine Brüder saßen gerade zusammen. „Schaut mal, wer da kommt“, rief einer von ihnen und zeigte auf Josef, der noch weit entfernt war. „Das ist doch der Träumer!“, sagte jemand anderes und alle lachten. Aber es war ein sehr böses Lachen. „Was will der von uns? Will er uns wieder kontrollieren und bei unserem Vater verpetzen?“ Das hatte Josef schon oft getan und deshalb freuten sich seine Brüder überhaupt nicht, dass er jetzt hier auftauchte. Sie schimpften noch etwas auf Josef. Jeder hatte etwas gegen Josef zu sagen.
Und plötzlich sagte einer von ihnen: „Warum bringen wir Josef eigentlich nicht um? Dann sind wir ihn los. Hier sieht uns doch niemand. Wir können ihn in einen der vielen leeren Brunnen hier werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen.“ Erst waren die anderen Brüder überrascht, aber dann nickten sie zustimmend. „Dann wird man ja sehen, was aus seinen Träumen wird“, meinte ein anderer. Aber Ruben, der älteste, versuchte, seine Brüder etwas zu beruhigen. „Hört doch auf, so zu reden“, bat er seine Brüder. „Lasst ihn uns nicht töten. Wir wollen doch nicht zu Mördern werden. Wir können ihn doch einfach in einen Brunnen werfen, um ihn eine Lektion zu erteilen. Aber tut ihm nichts.“ Heimlich dachte sich Ruben: „Dann kann ich Josef später retten und ihm zu unseren Vater zurück bringen.“
Seine Brüder ließen sich von Ruben überreden und warteten darauf, dass Josef bei ihnen ankam. Als Josef bei seinen Brüdern war, standen sie auf. Aber sie begrüßten ihn nicht freundlich. Ihre Gesichter waren voller Hass und Wut. Plötzlich bekam Josef Angst. Aber es war zu spät. Seine Brüder kamen auf ihn zu und hielten ihn fest. Jemand zog ihm seinen bunten Mantel aus. Dann stießen sie ihn vor sich her zu einem Brunnen. Josef bekam einen Stoß und fiel in den Brunnen hinein. Dann hörte er seine Brüder lachen. Jetzt war Josef ganz alleine. Im Brunnen war gerade kein Wasser, aber er war trotzdem recht tief. Josef versuchte, die Wand hinauf zu klettern, aber das ging nicht. Hier kam er alleine nicht mehr hinaus.
„Helft mir doch!“, rief er voller Angst. „Bitte, holt mich hier raus!“ Aber niemand hörte Josef. Josef war ganz alleine. Aber auch dort im Brunnen war Gott bei ihm. Manchmal lässt Gott Dinge in unserem Leben zu, die wir nicht verstehen. Aber trotzdem liebt Gott dich. Er ist immer bei dir und gerade in der Not ist Gott bei dir. Du kannst jederzeit zu Gott beten. Bitte ihm, dich zu trösten und dir zu helfen. Ich denke, dass Josef in seiner Not zu Gott gebetet hat und auch, wenn alles anders lief, als Josef es sich dachte, Gott war in der Not bei ihm.
Josef saß einige Zeit dort in dem Brunnen. Er hörte hin und wieder die Stimmen seiner Brüder, die in einiger Entfernung gerade etwas aßen. Endlich war ein Schatten oben am Brunnen zu erkennen. Es waren seine Brüder, die Josef wieder aus dem Brunnen zogen. „Jetzt haben sie eingesehen, dass es nicht in Ordnung war“, dachte Josef erleichtert. Doch als er oben stand, hielten seine Brüder ihn immer noch fest. Sie redeten kein Wort mit ihm. Josef sah, dass eine Karawane direkt auf sie zu kam. Es waren Ismaeliter, die mit ihren Kamelen durch die Wüste zogen. Sie hatten Waren dabei, die sie nach Ägypten bringen wollten.
„Das war wirklich eine gute Idee von dir, Juda“, sagte einer der anderen Brüder zu Juda. Juda nickte. „Natürlich. Was bringt es denn, wenn wir Josef töten. Gar nichts, oder? Aber wenn wir ihn verkaufen, dann haben wir wenigstens das Geld.“ Josef konnte gar nicht richtig verstehen, was jetzt geschah. Seine Brüder hielten die Karawane an und verhandelten mit den Ismaelitern. „Okay, für 20 Silberstücke könnt ihr ihn haben“, hörte Josef. Dann wurde er zu den Händlern gebracht. Sie banden ihn fest, so dass er nicht weglaufen konnte. Jetzt war Josef ein Sklave. Er musste mit der Karawane mitziehen. Seine Brüder nahmen das Geld und ließen Josef allein. Jetzt waren sie ihn endlich los.
Ruben hatte all das nicht mitbekommen. Er war gerade bei den Tieren gewesen, als seine Brüder Josef als Sklaven verkauften. Aber jetzt hatte er vor, Josef aus dem Brunnen herauszuholen. Er lief zum Brunnen und schaute hinein. Aber Josef war nicht zu sehen. Ruben war entsetzt. Schnell lief er zu den Brüdern. „Wo ist Josef?“, fragte er voller Angst. „Er ist nicht mehr da. Was soll ich denn jetzt unserem Vater sagen?“ Die Brüder erzählte Ruben, was geschehen war. Ruben war gar nicht begeistert. Er war der älteste der Brüder und jetzt hatte er Angst, seinem Vater zu begegnen.
Gemeinsam überlegten sie, was sie jetzt tun sollten. Dann sahen sie den Mantel von Josef und hatten eine Idee. Sie zerrissen den Mantel und tauchten ihn in Blut. Dann schickten sie einen Boten mit dem Mantel zu ihrem Vater. Jakob erkannte sofort, dass es der Mantel von Josef war. „Ein böses Tier muss ihn getötet haben“, rief Jakob. Er war sehr traurig. Gerade Josef, sein Lieblingssohn, war jetzt nicht mehr da. Jakob trauerte. Er wollte niemanden sehen. Seine anderen Kinder versuchten, ihn zu trösten, aber Jakob wollte sich nicht trösten lassen. „Mein Sohn ist tot“, weinte er immer wieder.
Josef war nicht tot. Aber es ging Josef auch nicht gut. Er war in großer Not. Er war auf dem Weg nach Ägypten. „Wahrscheinlich werden sie mich dort verkaufen“, dachte er sich. Und er selbst konnte nichts dagegen tun. Trotzdem war Gott bei ihm in der Not. Gott ist auch in der Not bei dir. Er verlässt dich nie, denn er liebt dich.
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Josefs Träume
(Josef, der Lieblingssohn; Josefs Mantel)
Bibeltext: 1. Mose 37,1-11
Lehre: Vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert.
Bibelvers: Jakobus 4,10 (Luth): Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
Hast du Geschwister? Vertragt ihr euch immer? Oft gibt es Streit unter Geschwister, oder? Das ist überall so. Man vergleicht sich und vielleicht bekommt der Bruder das schönere Spielzeug zu Weihnachten. Sofort ist man neidisch. Oder die ältere Schwester sagt: „Ich darf das, ich bin ja schließlich die ältere.“ Vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Auch du und deine Geschwister. Egal, wer älter oder jünger ist, egal, ob jemand etwas besser kann. Jeder ist vor Gott gleich wichtig.
Jakob hatte 12 Söhne. Ruben war der älteste. Josef war 17 Jahre alt. Er war der zweitjüngste. Nach ihm war nur noch sein jüngster Bruder Benjamin geboren worden. Unter den 12 Jungs gab es immer wieder Streit. Das lag auch daran, dass sie zwar alle Jakob als Vater hatte, aber unterschiedliche Mütter. Jakob hatte Lea und Rahel geheiratet und auch ihre 2 Mägde Bilha und Silpa als Frauen genommen. Das war damals oft so. Aber Rahel hatte er besonders geliebt. Deshalb war Jakob auch sehr traurig, als sie bei der Geburt von Benjamin starb. Josef und Benjamin waren Rahels Söhne und deshalb liebte Jakob sie besonders. Josef war sein Lieblingssohn. Und das merkten auch alle anderen Brüder. Benjamin war noch sehr jung und bekam nicht so viel mit davon, aber die älteren Brüder waren neidisch auf Josef.
Vielleicht bekam Josef das größte Stück Kuchen, wenn Jakob Kuchen verteilte. Oder er bekam das schönste Geschenk. Jakob verbrachte viel mehr Zeit mit Josef als mit seinen Brüdern. Und Josef musste auch nicht so viel arbeiten. Das alles merkten natürlich seine Brüder und es störte sie. Ab und zu half Josef seinen älteren Brüdern dabei, auf die Schafe ihres Vaters aufzupassen. Aber er passte nicht nur auf die Schafe auf. Jedes mal, wenn seine Brüder etwas Falsches taten, ging Josef hinterher zu seinem Vater. „Stell dir vor, was sie getan haben“, begann er und dann verpetzte er seine Brüder. Seine Brüder waren natürlich nicht begeistert darüber. Es war ihnen eigentlich viel lieber, wenn Josef ihnen nicht mehr half.
Josef dachte von sich, er wäre etwas Besseres als seine Brüder. Aber vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Auch du. Du bist sehr wertvoll für Gott. Aber auch die anderen sind für Gott wertvoll. Deshalb denke nicht, du wärst etwas besseres, nur, weil dich vielleicht jemand besonders lieb hat oder weil du etwas besonders gut kannst. Du bist wertvoll, aber jeder andere auch. Gott möchte nicht, dass wir stolz sind und denken, wir wären besser als die anderen.
Jakob mochte Josef trotzdem lieber. Eines Tages kam er zu Josef und hatte ein besonderes Geschenk für ihn. Josef bekam einen kostbaren bunten Mantel von seinem Vater geschenkt. Sofort zog er ihn an. Er sah richtig toll aus. Und natürlich musste Josef den Mantel sofort seinen Brüdern zeigen. „Schaut mal, was ich bekommen habe“, rief er ihnen schon von weitem zu, als er zu ihnen auf die Weide ging. Josef war begeistert, aber seine Brüder waren sehr neidisch. Jedes Mal, wenn sie Josef sahen mit seinem neuen Mantel, wurden sie richtig wütend. Sie redeten kaum noch ein freundliches Wort mit Josef.
Das war keine gute Stimmung dort bei ihnen Zuhause. Aber Josef änderte sich auch nicht. Er genoss es, der Lieblingssohn seines Vaters zu sein. Und dann hatte er eines Nachts einen besonderen Traum. Als Josef aufwachte, war er ganz aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten, seine Brüder zu sehen. „Stellt euch vor, was ich heute Nacht geträumt habe“, begann er. Seine Brüder hatten eigentlich keine Lust, zuzuhören. Trotzdem erzählte Josef gleich weiter. „Wir waren alle auf dem Feld und haben gearbeitet. Es war die Zeit der Getreideernte. Wir haben die Getreidehalme zu Garben zusammen gebunden. Und plötzlich stellte sich meine Garbe auf. Eure Garben haben sich vor meiner Garbe verbeugt.“
Als die Brüder den Traum hörten wurden sie noch wütender auf Josef. „Denkst du, du bist unser König und kannst über uns herrschen?“, schrien sie ihn an. Der Traum kam von Gott. Gott zeigte damit, dass es wirklich mal so sein wird, dass alle Brüder sich vor Josef verbeugen werden. Gott hatte einen besonderen Plan mit Josef. So hat Gott auch mit jedem von uns einen Plan. Und der sieht für jeden anders aus. Aber egal, wie Gottes Plan mit jeden einzelnen ist, vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Vielleicht hat Gott dir eine besondere Gabe gegeben und du kannst gut singen oder etwas anderes. Dann sollst du das für Gott tun, aber du brauchst nicht stolz und überheblich sein. Denn auch jeder andere ist für Gott viel wert, auch wenn er nicht so gut singen kann. Aber vielleicht denkst du auch, du kannst eigentlich gar nichts gut. Trotzdem hat Gott einen besonderen Plan mit dir und du bist unendlich wertvoll für Gott. Du brauchst nicht denken, dass alle anderen besser sind als du, denn das stimmt nicht.
Die Brüder von Josef dachten, dass Josef sich für etwas Besseres hält. Und dann, einige Zeit später, hatte Josef noch einen Traum. „Ich habe heute Nacht wieder etwas Besonderes geträumt“, erzählte er am morgen seinen Brüdern und seinem Vater. „Nicht schon wieder“, dachten sich wahrscheinlich die Brüder. Josef berichtete: „Ich habe die Sonne gesehen und den Mond und 11 Sterne. Als ich dann kam, haben sich alle vor mir verbeugt.“ Wieder war allen klar, wer mit den 11 Sternen gemeint war. Die Brüder von Josef würden sich mal vor ihm verbeugen. Aber dieses Mal verneigten sich auch noch die Sonne und der Mond vor ihm. „Warum erzählst du so einen Traum?“, schimpfte jetzt auch sein Vater Jakob. „Denkst du, ich, deine Mutter und deine Brüder sollen vor dir niederfallen?“
Das war wirklich Gottes Plan für Josef und den zeigte er jetzt schon im Traum. Aber Gott wollte nicht, dass Josef stolz wird und so mit seinen Träumen angibt. Denn genau wie Josef waren auch seine Brüder vor Gott genauso wertvoll. Vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Auch du und deine Geschwister.
Ihr könnt euch vorstellen, dass seine Brüder danach noch neidischer auf Josef waren. „Josef ist doch ein Angeber“, dachten sie. Sie mochten ihn immer weniger. Auch Josefs Vater hatte geschimpft, aber er dachte immer wieder daran, was Josef von seinem Traum erzählt hat und behielt es gut.
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Jakobs Rückkehr
Bibeltext: 1. Mose 31-33 (1. Mose 31,3-7.17.18; 32,4-12.23-30; 33,1-9.17-20)
Lehre: Gott will DEIN Gott sein.
Bibelvers: 2. Mose 20,2 (Luth): Ich bin der HERR, dein Gott.
(Mit einer kurzen Wiederholung der Geschichte Jakobs starten.)
Jakob hatte viel erlebt in den letzten 20 Jahren. Denn 20 Jahre war es jetzt schon her, dass er vor Esau geflohen war. Seitdem lebte er bei Laban. Aber seine Heimat war es nicht. Hier war nicht seine Familie, hier war nicht sein Land. Und mit Laban verstand Jakob sich auch immer weniger. Die Söhne Labans mochten Jakob auch nicht mehr. Sie waren neidisch auf ihn. Ich denke, Jakob fühlte sich manchmal allein. Aber Gott hatte ihn nicht allein gelassen. Und schließlich sprach Gott zu Jakob (1. Mose 31,3 lesen): „Geh wieder in deine Heimat und zu deiner Familie. Ich will mit dir sein.“
Jakob freute sich. Er wollte gerne nach Hause. Er wollte seine Eltern wieder sehen. Ob sein Vater überhaupt noch lebte? Er war ja schon sehr alt. Außerdem fühlte sich Jakob bei Laban eh nicht mehr wohl. So rief Jakob seine Frauen Rahel und Lea und besprach alles mit ihnen: „Ihr wisst, dass ich immer gut für euren Vater gearbeitet habe“, erklärte er. „Aber er hat mich immer wieder getäuscht. Er hat 10 Mal meinen Lohn geändert. Und eure Brüder sind auch gegen mich. Aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen.“
Könnt ihr euch noch daran erinnern, als Jakob vor Esau geflohen war. Was hatte er in der Nacht gesehen? Genau, die Leiter, auf der die Engel rauf und runter stiegen. (evtl. 1. Mose 28,15.20-21 lesen). Gott hatte ihm damals versprochen, dass er immer bei ihm sein wird. Und das war Gott. Laban hatte Jakob betrogen, aber Gott nicht. Gott war immer da und hatte Jakob gesegnet. Jakob hatte eine große Familie und war reich geworden. Damals auf der Flucht hatte Jakob Gott auch etwas versprochen. Er hatte gesagt: „Wenn Gott mit mir sein wird und wenn er mich wieder heim zu meinen Vater bringen wird, dann soll der Herr mein Gott sein.“
Gott war der Gott Abrahams gewesen und der Gott Isaaks. Abraham und auch Isaak hatten an Gott geglaubt aber sie hatten noch mehr getan. Sie hatten auf Gott gehört. Sie hatten Gott ihr Leben gegeben. Gott war nicht nur ein Gott, sondern er war IHR Gott. Sie lebten mit Gott, sie redeten mit ihm und sie gehorchten ihm. Jakob glaubte an Gott, aber Gott war eigentlich eher der Gott seines Vaters und Großvaters und nicht sein eigener Gott. Trotzdem hörte er jetzt auf Gott und machte sich mit seiner Familie auf den Heimweg. Endlich ging es nach Hause, endlich ging es wieder nach Kanaan. Schnell wurden alle Sachen gepackt, die Zelte, die Kleidung, Nahrung. Die Knechte trieben die Tiere zusammen. Es waren viele Leute, es war eine große Gruppe, die loszog. Endlich ging es Richtung Heimat. Aber, da war ja noch Esau. Jakob war ja vor Esau geflohen. Esau wollte Jakob umbringen. Was wäre, wenn Esau immer noch zornig war. Vielleicht wartete Esau immer noch auf eine Gelegenheit, Jakob umzubringen.
Jakob wollte es herausfinden. Deshalb schickte er Boten zu Esau. „Sagt Esau, dass sein Bruder zurückkommt und ihm um Gnade bittet. Dann berichtet mir, wie er reagiert hat“, bat er sie. Jakob konnte kaum abwarten, bis die Boten endlich zurückkamen. Dann kamen sie. Aber sie brachten keine gute Nachricht. „Esau ist mit 400 Männern aufgebrochen und zieht dir entgegen.“ Jakob bekam Angst. Wenn Esau mit 400 Männern kam, dann würde er ihn vielleicht überfallen. Natürlich hatte Jakob auch viele Knechte, die alle kämpfen konnten. Aber eigentlich wollte er nicht gegen seinen Bruder kämpfen. Schnell teilte er seinen ganzen Besitz, seine vielen Tiere und auch die Knechte in zwei Gruppen auf. Er dachte sich: „Wenn Esau die eine Gruppe überfällt, dann kann die andere vielleicht fliehen.“
Und dann dachte Jakob daran, was Gott gesagt hatte: „Ich will mit dir sein und dich sicher zurück bringen.“ Jakob betete zu Gott, zu dem Gott seines Vaters Isaaks: „Gott, du hast mir gesagt, ich soll wieder in mein Land ziehen. Bitte errette mich vor meinen Bruder.“ Dann stand Jakob auf und zog weiter. Sie kamen an den Fluss Jabbok. Jakob brachte seine Frauen und seine Kinder über den Fluss. Er selbst blieb noch allein. Als Jakob ganz alleine war, kam ein Mann auf ihn zu und griff ihn an. Jakob wehrte sich und sie kämpften miteinander. Aber keiner von ihnen schien stärker zu sein. Jakob konnte den Fremden nicht besiegen aber auch der besiegte Jakob nicht. Der Fremde war Gott selbst, der durch einen Engel zu Jakob kam. Gott liebte Jakob und wollte ihm neuen Mut geben. Er hätte ihn natürlich besiegen können, aber das wollte Gott nicht. Er wollte Jakob zeigen, dass er stark ist, wenn er Gott an seiner Seite hat und Gott wirklich sein Gott ist.
Gegen Morgen verletzte sich Jakob beim Kampf an der Hüfte. Dann sagte der Engel zu ihm: „Lass mich gehen, denn es ist bald Morgen.“ „Nein, ich lasse dich erst los, wenn du mich segnest“, sagte Jakob. Er hatte verstanden, er brauchte Gott. Er selbst brauchte einen Gott, zu dem er gehörte. Nicht nur einen Gott seines Vaters, sondern seinen eigenen Gott.
Ist Gott dein Gott? Vielleicht glaubst du an Gott und weißt schon viel von ihm, aber Gott ist nicht dein Gott. Du tust trotzdem lieber das, was dir gefällt. Aber Gott möchte dein Gott sein. Er möchte dein Herr sein und dein Leben bestimmen. Gib Gott dein Leben. Sag ihm, dass er der Herr in deinem Leben sein soll und dass er auch dein Gott sein soll. Jakob hatte verstanden, dass er Gott brauchte. „Ich gebe dir einen neuen Namen“, erklärte Gott durch den Engel. „Du sollst Israel heißen.“ „Israel“ bedeutete „Kämpfer Gottes“. Dann ließ der Engel Gottes Jakob allein. Es wurde langsam hell. Jakob wollte zu seiner Familie gehen. Aber das Laufen fiel ihm schwer, denn seine Hüfte tat immer noch weh. Aber das erinnerte ihn daran, dass Gott bei ihm war. Und so bekam er neuen Mut. Er bekam Mut für seine Begegnung mit Esau und Mut, weiterzugehen und auf Gott zu vertrauen.
Jakob braucht auch Mut, denn bald sah er seinen Bruder Esau kommen. Jakob hatte einige Knechte mit vielen Tieren und anderen Dingen als Geschenke vorgeschickt zu Esau. „Vielleicht vergibt er mir ja, wenn er die Geschenke sieht“, dachte sich Jakob. Dann ging Jakob Esau entgegen. Schnell verbeugte er sich vor Esau, um ihm zu zeigen, dass er nicht mehr so stolz war. Und noch einmal verbeugte er sich und noch einmal. Insgesamt 7 Mal. Was würde Esau jetzt tun? War er immer noch wütend? Aber Esau rannte Jakob entgegen. Er wurde immer schneller. Dann fiel er Jakob um den Hals. Sie umarmten sich und weinten. Beide freuten sich, sich wieder zu sehen. Esau war nicht mehr wütend und hatte Jakob vergeben. Und Jakob war erleichtert, dass er keine Angst mehr zu haben brauchte.
Einige Zeit später zog Jakob dann nach Kanaan, in die Stadt Sichem. Er kaufte sich dort ein Stück land. Hier war seine Heimat. Und dann baute Jakob einen Altar. Er gab dem Altar einen Namen: „Gott ist der Gott Israels.“ Israel war der Name, den Gott ihn gegeben hatte. Gott war jetzt nicht nur Abrahams und Isaaks Gott. Gott war jetzt auch Israels, also Jakobs Gott. Das hatte Jakob Gott so versprochen: „Wenn du mich zurückbringst, dann sollst du mein Gott sein.“ Als Erinnerung daran nannte Jakob den Altar: „Gott ist der Gott Israels“.
Ist Gott auch dein Gott?
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Jakob begegnet Esau
(Jakobs Versöhnung mit Esau; Jakobs Heimkehr)
Bibeltext: 1. Mose 33,1-20; 35,1-29; s.a. 1. Mose 32,14-22
Lehre: Lebe in Frieden mit anderen.
Bibelvers: Römer 12,18 (EU): Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!
Sandra hatte etwas Angst. Sie hatte sich mit ihrer Freundin gestritten und dann war sie einfach gegangen. Aber heute sah sie ihre Freundin in der Schule wieder. Wie sie wohl reagieren würde? Ob sie immer noch sauer auf Sandra war? Sandra wollte sich eigentlich gerne wieder vertragen, aber vielleicht wollte ihre Freundin das gar nicht mehr.
So etwa fühlte sich auch Jakob. Vor 20 Jahren hatte er seinen Bruder Esau zum letzten Mal gesehen. Damals wollte Esau Jakob sogar umbringen, weil er so wütend auf ihn war. Jakob war geflohen. Aber jetzt, nach 20 Jahren, kehrte er wieder zurück. „Esau kommt dir mit 400 Männern entgegen“, berichteten ihm die Boten, die er zu Esau geschickt hatte. War Esau also immer noch wütend auf Jakob? Was hatte Esau vor? Jakob wollte in Frieden mit Esau leben.
Das ist auch das, was Gott wollte. Gott hat in der Bibel gesagt: (Römer 12,18 vorlesen) „Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!“ Wir sollen uns nicht immer um jede Kleinigkeit streiten. Das ist ja auch für uns nicht schön. Es ist viel schöner, wenn wir uns vertragen und in Frieden mit den anderen leben. Das wollte Jakob auch. Aber er wusste nicht, was Esau darüber dachte.
„Ich werde ein Geschenk für Esau vorbereiten“, überlegte sich Jakob. Jakob hatte große Herden von Tieren. Jetzt suchte er von allen Tieren einige aus, die er Esau geben wollte. Dann rief er einige seiner Knechte. Dem ersten Knecht gab er 200 Ziegen. „Gehe damit vor uns her, Esau entgegen“, befahl er dem Knecht. „Wenn Esau dann kommt und dich fragt: zu wem gehörst du und wem gehören die ganzen Tiere?, dann sage ihm: Es gehört deinem Knecht Jakob und er schickt es dir als Geschenk.“ Hinter dem ersten Knecht mit den Ziegen schickte Jakob einen zweiten Knecht los mit 20 Ziegenböcken. Er sollte dasselbe zu Esau sagen. Dahinter kam noch ein Knecht mit 200 Schafen. Danach kamen noch Knechte mit Widdern, Kamelen, Kühen, Stieren, Eselinnen und Eseln. Alle sollten dasselbe zu Esau sagen und die Tiere Esau als Geschenk geben.
„Vielleicht ist Esau dann nicht mehr so wütend auf mich und vergibt mit, wenn er die ganzen Geschenke sieht“, hoffte Jakob. Jakob wollte in Frieden mit Esau leben. Aber dann sah Jakob Esau in der Ferne auf ihn zukommen. Die 400 Männer waren bei ihm. Jetzt bekam Jakob noch mehr Angst. Vor allem bekam er Angst um seine Familie. Er teilte seine Frauen und Kinder auf. Die Mägde Bilha und Silpa gingen mit ihren Kindern direkt hinter Jakob. Hinter ihnen ging Lea mit ihren Kindern und ganz zum Schluss Jakobs Lieblingsfrau Rahel. Sie nahm Josef, Jakobs Lieblingssohn an die Hand. Als Jakob nahe vor Esau war, verbeugte er sich tief bis zur Erde. Er wollte Esau zeigen, dass Esau für ihn wichtig war. Dann verneigte sich Jakob noch einmal, und noch einmal. Insgesamt sieben Mal.
Jakob hätte sich ja auch verteidigen können: „Ich hatte damals Recht. Du hast mir doch dein Erstgeburtsrecht verkauft, deshalb hatte ich das Recht, dir den Segen wegzunehmen, denn er gehört mir.“ Aber Jakob dachte nicht so. Jakob hatte eingesehen, dass er selbst auch einen großen Fehler gemacht hatte und sein Verhalten nicht in Ordnung gewesen war.
Gott möchte, dass wir in Frieden miteinander leben. Deshalb musst du dich auch nicht immer verteidigen. Wenn du mit jemanden Streit hast, dann gehe hin und entschuldige dich dafür. Vielleicht hat der andere ja angefangen. Aber du hast mitgemacht und hast dem anderen auch weh getan. Dafür kannst du dich entschuldigen. Das heißt nicht, dass du dir alles gefallen lassen musst. Aber bei einem Streit haben meist beide etwas falsch gemacht. Deshalb versuche du, in Frieden zu leben und entschuldige dich für das, was du falsch gemacht hast. Gott wird dir dabei helfen.
Jakob hatte alles getan, was er konnte. Jetzt wartete er ab, wie Esau reagieren würde. Esau stand dort mit seinen 400 Männern. Doch plötzlich lief er los und lief Jakob entgegen. Er hatte die Arme ausgebreitet. Dann fiel Esau Jakob um den Hals und umarmte ihn. Er weinte laut. Damit hatte Jakob nicht gerechnet. Esau hatte ihm vergeben. Esau freute sich sogar, ihn, den Betrüger, zu sehen. Jakob hatte vorher zu Gott gebetet und Gott hatte Jakobs Gebet erhört. Wir können einiges dazu tun, dass wir in Frieden mit anderen leben, aber Gott kann noch viel mehr tun. Wenn du dich mit jemandem immer wieder streitest, dann bitte Gott darum, dass er dir hilft, in Frieden zu leben und nicht zu streiten. Gott möchte dir helfen, so wie er Jakob geholfen hat.
Esau schaute Jakob an. Er hatte sich sehr verändert, es war ja auch so viel Zeit vergangen. Und dann sah er noch mehr Leute hinter Jakob, seine Frauen und seine Kinder. „Wer ist das?“, fragte Esau. Das sind meine Frauen und meine Kinder, die Gott mir gegeben hat.“ Jakob stellte sie vor, und die Frauen und die Kinder verneigten sich vor Esau.
„Wofür waren die vielen Tiere, die mir begegnet sind?“, wollte Esau dann wissen. „Es ist ein Geschenk für dich“, erklärte Jakob. Esau lehnte ab: „Ich habe genug, du kannst alles behalten.“ Aber Jakob wollte unbedingt, dass Esau das Geschenk annimmt. Er wollte wieder gutmachen, was er damals getan hatte. Und schließlich nahm Esau das Geschenk an. Auch er wollte jetzt in Frieden mit Jakob leben. Sie sprachen noch viel miteinander. Dann kehrte Esau zurück. Jakob wollte langsam hinterher gehen. „Die Tiere und die Kinder sind nicht so schnell, ich komme hinterher“, erklärte er Esau. Als Esau weg war, musste Jakob noch einmal über alles nachdenken. Er war so froh, dass Esau ihm verziehen hatte. Und dafür dankte er auch Gott.
„Geh nach Bethel“, sagte Gott zu Jakob. Bethel war der Ort, an dem Jakob die Himmelsleiter gesehen hatte, als er vor Esau floh. Damals hatte er Gott versprochen, dass er immer mit Gott leben wollte, wenn Gott ihn gesund in sein Heimatland zurückbringen würde. Dort ging Jakob jetzt hin. „Ja, Gott hat mir in den ganzen Jahren immer wieder geholfen“, überlegte er. „Gott soll für immer mein Gott sein und ich möchte für ihn leben, so wie ich ihm versprochen habe.“ Gott hat sein Wort gehalten und Jakob wollte auch sein Wort halten. Er war Gott so dankbar für alles, was er getan hatte. Und jetzt sprach Gott noch einmal zu ihm: „Ich habe dich Israel genannt, so sollst du auch heißen. Und ich werde ein großes Volk aus dir machen. Das ganze Land soll dir und deinen Nachkommen gehören.“ Jakob dankte Gott und brachte ihn Opfer.
Kurz darauf bekam Rahel ihr zweites Kind. Aber die Geburt war sehr schwer und Rahel starb dabei. Jakob war sehr traurig, aber trotzdem freute er sich über seinen kleinen Sohn Benjamin.
Jetzt war Jakob endlich in seiner Heimat angekommen. Und er beeilte sich, damit er auch seine Eltern wiedersehen konnte. Sein Vater Isaak war schon 180 Jahre alt. Er freute sich riesig, als er seinen Sohn Jakob wiedersah. Und Jakob war froh, dass er noch rechtzeitig dorthin gekommen war. Denn kurz darauf starb Isaak. Zusammen mit seinem Bruder Esau beerdigte Jakob seinen Vater. Dieses Mal stritten sie nicht. Sie standen zusammen am Grab von ihrem Vater, weinten zusammen und trösteten sich gegenseitig. Gott hatte aus Feinden wieder Freunde gemacht. Jakob freute sich, dass sie jetzt endlich in Frieden zusammen leben konnten.
Gott möchte, dass wir in Frieden miteinander leben. Wir sollen dafür alles tun, was und möglich ist, und Gott wird uns dabei helfen.
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Jakobs Kampf mit Gott
(Jakobs Kampf am Jabbok, Jakob am Jabbock, Jakob kämpft mit den Engel)
Bibeltext: 1. Mose 32,1-33
Lehre: Gott gibt Mut.
Bibelvers: Jesaja 41,10a (Luth): Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.
„Wie wird Esau reagieren? Was wird er sagen? Wird er immer noch böse sein?“ All diese Fragen kamen Jakob immer wieder in den Kopf. Er war auf dem Heimweg. Es war jetzt schon 20 Jahre her, dass er von dort geflohen war. Damals wollte sein Bruder Esau ihn umbringen. Und jetzt? Hatte Esau ihm wohl vergeben? Jakob hatte Angst vor der Begegnung. Jetzt war es nicht mehr weit.
Aber dann, kurz vor dem Ziel begegneten ihm Engel Gottes. „Gott ist immer noch da!“, dachte Jakob. Schon auf der Flucht vor Esau vor 20 Jahren hatte Jakob Engel gesehen und erkannt, dass Gott bei ihm war. Und auch jetzt schickte Gott Jakob Engel, die ihm neuen Mut gaben. Wenn wir Gott begegnen, dann gibt uns das Mut. Dann wissen wir nämlich: Gott, der alles kann und uns sehr liebt ist bei uns. Auch Jakob bekam neuen Mut. So schickte er Boten los, die zu Esau gehen sollten. „Sagt zu Esau: dein Knecht Jakob kommt zu dir und hofft, dass du ihm vergibst“, befahl Jakob den Boten. Die Boten zogen los und Jakob musste warten. Immer wieder dachte er an seine Sünde. Er dachte daran, wie er Esau damals betrogen hatte. Konnte das überhaupt vergeben werden?
Endlich kamen die Boten zu Jakob zurück. Aber sie hatten keine gute Nachricht. Sie berichteten: „Wir haben Esau gesagt, dass du auf dem Weg zu ihm bist. Er hat sich sofort mit 400 Männern auf den Weg gemacht und kommt dir entgegen.“ Jetzt fürchtete sich Jakob noch mehr. Wenn Esau mit so vielen Männern kam, dann wollte er ihn bestimmt angreifen und töten. Schnell teilte Jakob all seine Tiere und Knechte in 2 Gruppen auf. „Wenn Esau die eine Gruppe angreift, dann hat die andere Gruppe vielleicht noch Zeit, zu entkommen“, überlegte er sich.
Und dann tat Jakob noch etwas. Das war das Beste, das er in dieser Situation machen konnte. Denn er betete zu Gott. Gott kann uns Mut geben. Wenn du Angst hast vor irgendetwas, vielleicht weil du alleine bist oder weil es jemanden in der Schule gibt, der dich immer ärgert, dann bete zu Gott. Sage Gott, was dir Angst macht. Gott kann dir neuen Mut geben, denn er ist allmächtig. Er kann in jeder Situation helfen.
Jakob betete zu Gott: „Herr, du hast mir gesagt, ich soll zurück in mein Heimatland gehen. Und du hast mir versprochen, mich zu segnen. Aber eigentlich habe ich deine Liebe und deine Hilfe nicht verdient. Ich habe Angst vor Esau. Bitte hilf mir! Du hast gesagt, du willst bei mir sein.“ So betete Jakob und sagte Gott alle seine Ängste. Aber so ganz vertraute er Gott immer noch nicht. Jakob überlegte weiter, was er tun könnte. „Vielleicht kann ich Esau mit Geschenken freundlich stimmen“, dachte er sich. So suchte er viele Geschenke aus und gab sie seinen Knechten. Die sollten mit den Geschenken Esau entgegen gehen. Dann ging er mit seinen Frauen und seinen Kindern zum Fluss Jabbok. Dahinter war es nicht mehr weit bis in seine Heimat. An einer Stelle, an der das Wasser sehr niedrig war, brachte Jakob seine Familie über den Fluss. Aber dann ging er selbst noch einmal zurück. Er wollte in dieser Nacht allein sein.
Als Jakob ganz alleine war, kam ein Mann auf ihn zu und griff ihn an. Jakob wehrte sich und sie kämpften miteinander. Aber keiner von ihnen schien stärker zu sein. Jakob konnte den Fremden nicht besiegen aber auch der besiegte Jakob nicht. Der Fremde war Gott selbst, der durch einen Engel zu Jakob kam. Gott liebte Jakob und wollte ihm neuen Mut geben. Er hätte ihn natürlich besiegen können, aber das wollte Gott nicht. Er wollte Jakob zeigen, dass er stark ist, wenn er Gott an seiner Seite hat. Stell dir vor, du bist mit jemandem unterwegs, der ganz stark ist. Dann hast du wahrscheinlich viel weniger Angst, oder? Denn diese Person kann dir ja helfen. Gott ist immer bei dir und Gott ist der Stärkste überhaupt. Gott kann dir helfen. Deshalb brauchst du dich nicht zu fürchten. Vertraue Gott, dann bekommst du neuen Mut.
Gegen Morgen verletzte sich Jakob beim Kampf an der Hüfte. Dann sagte der Engel zu ihm: „Lass mich gehen, denn es ist bald Morgen.“ „Nein, ich lasse dich erst los, wenn du mich segnest“, sagte Jakob. Er hatte verstanden, er brauchte Gott. Ohne Gott würde er es nicht schaffen. Ohne Gott hätte er immer wieder Angst vor Esau. Aber Gott konnte ihm neuen Mut geben. „Wie heißt du?“, fragte der Engel Jakob. „Ich heiße Jakob“, sagte er und dabei musste er wieder daran denken, wie er Esau betrogen hatte. Denn „Jakob“ bedeutete „Betrüger“. Konnte Gott einen Betrüger überhaupt segnen? Gott hasst Sünde, Gott kann uns nicht segnen, wenn wir sündigen. Aber Gott kann unser Leben neu machen und unsere Sünde vergeben. Bitte Gott um Vergebung, dann vergibt er dir deine Sünde. Und dann kann Gott dich segnen und dir neuen Mut geben.
Das wollte Gott auch für Jakob tun. „Ich gebe dir einen neuen Namen“, erklärte Gott durch den Engel. „Du sollst Israel heißen, denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und du hast gewonnen.“ „Israel“ bedeutete „Kämpfer Gottes“. Aus dem Betrüger sollte jemand werden, der für Gott kämpfte. Das konnte nur Gott selbst tun. Gott hatte Jakob vergeben. „Wie heißt du?“, fragte Jakob jetzt den Fremden. „Warum fragst du das?“, antwortete dieser nur. Aber dann segnete er ihn. Gott segnete Jakob und gab ihm neuen Mut. Und Jakob wusste selbst auch schon, mit wem er gekämpft hatte. „Ich habe Gott selbst gesehen“, sagte er.
Der Engel Gottes ließ Jakob allein. Es wurde langsam hell. Jakob wollte zu seiner Familie gehen. Aber das laufen fiel ihm schwer, denn seine Hüfte tat immer noch weh. Aber das erinnerte ihn daran, dass Gott bei ihm war. Und so bekam er neuen Mut. Er bekam Mut für seine Begegnung mit Esau und Mut, weiterzugehen und auf Gott zu vertrauen.
Vertraue Gott, Gott kann dir neuen Mut geben, denn er ist immer bei dir und will dir helfen.
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Jakobs Flucht vor Laban
Bibeltext: 1. Mose 31,1-54
Lehre: Gott passt auf seine Kinder auf.
Bibelvers: 1. Mose 28,15a (Elb): Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst.
Jetzt war Jakob schon 20 Jahre bei Laban. Er hatte hart für ihn gearbeitet. Erst 14 Jahre lang, damit er Lea und Rahel heiraten durfte. In den Jahren danach hat Laban immer wieder versucht, Jakob zu betrügen. Erst hat er gesagt: als Lohn bekommst du alle Schafe, die geboren werden und schwarze Flecken haben. Wenn dann viele Schafe mit schwarzen Flecken geboren wurden, sagte Laban: Nein, dein Lohn sind alle neugeborenen Schafe, die einfarbig sind. Aber Jakob arbeitete trotzdem weiter für Laban. Und Gott passt auf seine Kinder auf. Gott passte auch auf Jakob auf. Gott sorgte dafür, dass Jakob trotzdem immer einen guten Lohn bekam. So hatte Jakob jetzt schon eine eigene große Herde. Er war reich. Er sorgte weiter gut für Labans Tiere und er sorgte für seine eigenen Tiere und für seine Familie.
Die Söhne von Laban, die Brüder von Rahel und Lea, sahen alles und sie waren neidisch. Sie waren neidisch, dass Gott Jakob so segnete. Deshalb gingen sie zu ihrem Vater und beschwerten sich. „Alles was Jakob hat, hat er von dir“, sagten sie. Auch Laban wurde neidisch und Jakob merkte, dass er ihn oft böse anschaute. Gott sah das auch. „Es ist Zeit, dass du wieder in dein Heimatland zu deiner Familie gehst“, sagte Gott zu Jakob. „Ich will mit dir sein und auf dich aufpassen“, versprach Gott noch.
Gott passt auf seine Kinder auf. Gehörst du zu Gottes Kindern? Jeder, der Jesus angenommen hat, ist ein Kind Gottes, der gehört zu Gott. Wenn du zu Gott gehören willst, dann sag ihm das. Bitte Gott um Vergebung für das, was du falsch getan hast und nimm Jesus als Retter an. Dann gehörst du zu Gott und bist ein Kind Gottes. Und Gott passt auf seine Kinder auf. Er passt dann auch auf dich auf, wenn du z.B. Angst hast oder nicht mehr weiter weißt. Du kannst ihm vertrauen.
„Ich passe auf dich auf!“, hatte Gott Jakob versprochen. Und Jakob wollte auf Gott hören und in seine Heimat zurückkehren. Aber er hatte Angst vor Laban. „Vielleicht lässt Laban mich nicht gehen“, überlegte er. Deshalb wollte er heimlich weggehen. Er rief Rahel und Lea zu sich und erklärte ihnen, was er vorhatte. „Euer Vater hat mich so oft betrogen. Aber Gott hat auf mich aufgepasst und alles gesehen. Er hat mich gesegnet und deshalb bin ich trotzdem reich geworden. Jetzt ist euer Vater neidisch auf mich. Gott ist mir im Traum erschienen und hat mir gesagt, ich solle in meine Heimat zu meiner Familie zurückkehren.“ Rahel und Lea waren sofort einverstanden und so wurde alles für die Reise vorbereitet.
Laban war gerade bei seinen Schafen auf dem Feld. Es war die Zeit, in der die Schafe geschoren wurden. Deshalb merkte er nicht, wie Jakob alles vorbereitet. Jakob lud seine Frauen und seine Kinder auf die Kamele und machte sich auf den Weg. Erst drei Tage später erfuhr Laban, dass Jakob mit seiner Familie weggegangen war. Laban wurde wütend. „Warum ist er einfach abgehauen?“, schimpfte er. „Ich werde ihn einholen und zeigen, dass das nicht geht.“ Laban war wirklich wütend. Sofort jagte er hinter Jakob her. Jakob war unterwegs mit seinen Herden und seiner Familie. Deshalb kam er nur langsam voran. Laban war viel schneller.
Laban war immer noch voller Wut. Im Gebirge Gilead konnte Laban Jakob endlich von weitem sehen. „Morgen kriegen wir ihn“, dachte er noch und dann legte er sich schlafen. Laban war stark, er hätte Jakob töten können oder ihm alles wegnehmen, was er hat. Aber während er schlief, sprach Gott im Traum zu Laban: „Tue Jakob nichts und rede nur freundlich mit ihm! Ich passe auf Jakob auf.“ Gott passt auf seine Kinder auf und Gott ließ es auch nicht zu, dass Laban Jakob etwas antut. So kann Gott auch auf dich aufpassen. Du kannst ihm vertrauen und brauchst keine Angst zu haben.
Als Laban am nächsten Tag Jakob einholte, dachte er die ganze Zeit daran, was Gott zu ihm im Traum, gesagt hatte. Deshalb konnte er Jakob nichts Böses tun. Laban versuchte, ruhig zu bleiben, als er mit Jakob redete. „Warum bist du einfach so abgehauen, ohne mir Bescheid zu geben?“, wollte er wissen. „Außerdem hast du mir ein Götzenbild gestohlen.“ Jakob wusste nichts davon und er wusste auch nicht, dass Rahel heimlich die Statue mitgenommen hatte. „Ich hatte Angst, dass du deine Töchter nicht mitgehen lässt“, erklärte Jakob. „Und du kannst bei mir alles durchsuchen. Wenn du etwas findest, das dir gehört, dann nimm es wieder mit. Der Dieb wird bestraft werden.“
Laban durchsuchte alles, erst das Zelt Jakobs, dann die anderen Zelte. Rahel versteckte das Götzenbild unter einen Kamelsattel und setzte sich darauf. Es war nicht richtig, dass sie es gestohlen hatte. Aber trotzdem wollte Gott nicht, dass Laban Jakob oder Rahel etwas Böses tun konnte. Deshalb beschützte er sie auch jetzt. „Ich kann nicht aufstehen, mir geht es nicht so gut“, erklärte Rahel und so fand Laban das Götzenbild nicht.
„Warum verfolgst du mich wie einen Dieb?“, fragte Jakob. „Was habe ich dir Böses getan? Ich habe immer gut für dich gearbeitet. Du hast mich oft betrogen, trotzdem habe ich immer für deine Tiere gesorgt. Gott hat auf mich aufgepasst und dafür gesorgt, dass ich trotzdem Lohn für meine Arbeit bekomme.“ Jakob und Laban redete noch eine Zeit lang. Aber sie wollten Frieden schließen. Schließlich waren sie ja miteinander verwandt.
Sie sammelten Steine und machten daraus einen großen Steinhaufen. Einen Stein richteten sie als Denkmal auf. „Diese Steine sollen uns daran erinnern, dass keiner dem anderen etwas Böses tut“, erklärten beide. Der Steinhaufen lag auf dem Weg zwischen den beiden. Wenn Jakob zu Laban wollte oder Laban zu Jakob, dann würde er an dem Steinhaufen vorbeikommen. Dann würden sie sofort an ihr Versprechen erinnern werden, dem anderen nichts Böses zu tun.
Jakob brachte Gott ein Opfer und dankte ihn, dass Gott auf ihn aufgepasst hatte. Dann lud er Laban und seine Leute zum Essen ein. Sie aßen zusammen und weil es schon spät am Abend war, übernachteten sie dort. Am nächsten Morgen verabschiedete sich Laban. Er umarmte Rahel und Lea, seine Töchter. Und auch die Kinder von ihnen, seine Enkel. Dann zog er weg. Jakob schaute ihn hinterher. Er war dankbar, dass Gott auf ihn aufgepasst hatte und dass er mit Laban Frieden schließen konnte.
Gott passt auf seine Kinder auf. Auch auf dich. Du brauchst keine Angst zu haben.
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Jakobs Hochzeit
(Jakob heiratet Rahel und Lea; Jakob dient um Rahel und Lea)
Bibeltext: 1. Mose 29,1-30
Lehre: Auf Gottes Segen ist Verlass.
Bibelvers: Römer 8,28 (Luth): Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.
Jakob hatte einen langen Weg hinter sich. Er war müde. Und er fragte sich, wie wohl alles weiter gehen würde. Aber er dachte auch immer wieder an den Traum, den er unterwegs hatte, den Traum von der Himmelsleiter. Gott hatte ihm versprochen, bei ihm zu sein und ihn zu segnen. Konnte sich Jakob auf Gottes Segen verlassen?
Jetzt kam er in Haran an und setzte sich an einen Brunnen. Es war ein Brunnen, zu dem die Hirten mit ihren Schafen kamen, um ihnen zu trinken zu geben. Drei Hirten waren schon mit ihren Herden dort. Aber sie mussten warten, bis alle anderen auch zusammen waren. Nur gemeinsam konnten sie den schweren Stein wegrollen, der vor dem Brunnen lag, um ihn zu schützen.
„Woher seid ihr?“, fragte Jakob die Hirten. „Wir kommen hier aus Haran“, antworteten sie ihm. Jakob fragte weiter: „Vielleicht kennt ihr ja auch Laban?“ Die Hirten nickten: „Ja, den kennen wir.“ Jetzt freute sich Jakob sehr. Er war also wirklich angekommen. „Geht es Laban gut?“, wollte er sofort wissen. „Ja, es geht ihm gut“, erklärten die Hirten, „Und dort kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen“. Die Hirten zeigten auf ein Mädchen, das mit den Schafen zum Brunnen kam.
„Auf Gottes Segen ist Verlass“, dachte sich Jakob. Gott hatte ihn direkt zu Laban und seiner Familie geführt. Jakob stand sofort auf. Dann ging er zum Brunnen und wälzte den schweren Stein vom Loch. Er gab den Schafen Rahels zu trinken. Als er fertig war, ging er zu Rahel und umarmte sie. Jakob weinte vor Freude. Rahel verstand erst gar nicht, was los war. Aber dann erklärte Jakob: „Ich bin Rebekkas Sohn.“ Rahel ging sofort heim zu ihrem Vater und erzählte ihm alles. Laban holte Jakob zu sich. Jetzt hatte Jakob Zeit, alles zu erzählen, was geschehen war. Jakob konnte bei Laban bleiben. Er half ihm, sich um die Tiere zu kümmern.
Als Jakob schon etwa einen Monat bei Laban war, kam Laban zu ihm. „Jakok, du arbeitest jeden Tag für mich. Ich möchte dich dafür bezahlen. Was soll ich dir dafür geben?“ Jakob brauchte nicht lange zu überlegen. In den letzten Wochen hatte er die Familie von Laban gut kennen gelernt. Auch die beiden Töchter Rahel und Lea. Lea war die ältere. Aber Rahel war die hübschere. Immer wieder musste Jakob sie anschauen. Er mochte sie sehr. Jakob hatte sich verliebt. Und daher wusste er sofort eine Antwort auf Labans Frage. „Ich will die nächsten 7 Jahre für dich arbeiten, wenn ich Rahel, deine jüngere Tochter, heiraten darf“, antwortete er schnell.
Laban war einverstanden. Und so arbeitete Jakob in den nächsten 7 Jahren für Laban. Er passte weiter auf seine Tiere auf. Für Jakob verging die Zeit wie im Flug. Denn er liebte Rahel sehr. Immer, wenn er sie sah und mit ihr sprach, freute er sich auf die Hochzeit. Und er dankte Gott für seinen Segen. Auf Gottes Segen ist Verlass. Gott hatte ihn direkt zu Laban geführt, Gott hatte ihn eine Arbeit gegeben und Gott hatte ihn zu der hübschen Rahel gebracht. Jakob dankte Gott.
Gott möchte auch dich segnen. Wenn du zu Gott gehörst, dann will Gott dich segnen und dir Gutes tun. Und selbst, wenn alles erst kompliziert aussieht, so wie bei Jakob, als er fliehen musste, Gott hat versprochen, dass alles zum Besten für dich dienen wird. Vertraue Gott, denn auf seinen Segen ist Verlass.
Die 7 Jahre vergingen sehr schnell und endlich war es soweit. Alle Leute in der Stadt wurden eingeladen und es wurde ein großes Hochzeitsfest geplant. Jakob war ganz aufgeregt. Viele Leute waren da und es wurde gefeiert. Am Abend wartete Jakob in seinem Zelt. Damals war es so, dass der Vater seine Tochter dann am Abend in das Zelt ihres Bräutigams brachte. Und ab dann waren die beiden verheiratet. So wartete Jakob. Es war schon dunkel und man konnte kaum noch etwas erkennen. Aber dann sah Jakob, wie Laban kam. Neben ihm kam die verschleierte Braut. Jakob konnte ihr Gesicht nicht sehen, weil es mit einem Schleier verdeckt war und es schon so dunkel war. „Endlich ist es soweit“, dachte Jakob. „Endlich kann ich Rahel heiraten.“
Alle waren müde nach der langen Feier und schliefen bald ein. Als Jakob am nächsten Morgen erwachte, schaute er erst einmal zu Rahel, die neben ihm lag. Aber Jakob bekam einen großen Schreck. Es war nicht Rahel, sondern Lea, Rahels ältere Schwester. Laban hatte ihn betrogen. Statt Rahel, hatte Laban Jakob seine ältere Tochter Lea zur Frau gegeben. Sofort lief Jakob wütend zu Laban: „Was soll das?“, rief er. „Warum hast du mich betrogen? Ich wollte Rahel heiraten und dafür habe ich 7 Jahre bei dir gearbeitet. Aber du hast mir Lea zur Frau gegeben.“
Laban verteidigte sich: „Bei uns ist es üblich, dass erst die ältere heiratet und dann erst die jüngere. Deshalb konnte ich dir Rahel nicht zuerst als Frau geben.“ Jakob konnte es nicht verstehen, aber er konnte nichts tun. Vor einiger Zeit hatte er seinen Bruder Esau und seinen Vater Isaak betrogen und jetzt war er selbst betrogen worden. Was sollte er denn jetzt tun? Lea war auch nett, aber er liebte Rahel. Rahel hatte leuchtende Augen, sie war wunderschön. Jakob liebte sie. Und jetzt? Was war mit Gottes Segen, den er ihm versprochen hatte? Manchmal scheint alles anders zu kommen, als wir es uns wünschen. Es geschieht etwas, was dir gar nicht gefällt. Aber trotzdem ist Gott bei dir und will dich segnen. Auf seinen Segen ist Verlass. Vertraue ihm. Gott wird alles so führen, dass es das Beste für dich ist.
Laban machte Jakob ein Angebot: „Du kannst auch Rahel heiraten. Dann musst du aber noch weitere 7 Jahre für mich arbeiten.“ Was blieb Jakob anderes übrig? Er liebte Rahel und wollte sie heiraten. Deshalb stimmte er zu. Direkt nach der Hochzeit mit Lea gab es also noch eine Hochzeit und Jakob heiratete auch Rahel. Zu der Zeit war es nicht ungewöhnlich, dass jemand mehrere Frauen hatte. Jetzt war Jakob glücklich. Er liebte Rahel und hatte sie endlich zur Frau. Lea war auch seine Frau, aber Jakob hatte Rahel viel lieber. Auch, dass er jetzt noch einmal 7 Jahre für Laban arbeiten musste, machte ihn nicht ganz so viel aus. Und er wusste, Gott war bei ihm und auf Gottes Segen war Verlass.
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Jakob schaut die Himmelsleiter
(Jakobs Flucht und Traum)
Bibeltext: 1. Mose 28,10-22
Lehre: Gott ist trotzdem bei dir.
Bibelvers: 2. Timotheus 2,13a (Luth): Sind wir untreu, so bleibt er doch treu.
„Ich bringe ihn um! Ich bringe ihn um!“ Immer wieder kreisten dieser Worte seines Bruders in Jakobs Kopf herum. Esau war wirklich wütend gewesen. Kein Wunder, Jakob hatte ihren Vater betrogen und so Esaus Segen gestohlen. „Du musst fliehen!“, hatte seine Mutter Rebekka dann zu ihm gesagt. Jakob hatte kaum Zeit. Er verabschiedete sich von seiner Mutter und von seinem Vater, um nach Haran zu gehen. Haran war der Heimatort seiner Mutter. Es lag sehr weit weg. Er würde einige Tage unterwegs sein. Aber wenigstens war es auch weit weg von Esau.
Jetzt hatte Jakob Zeit, nachzudenken. Denn er war allein. So lief er die einsame Straße entlang. Nur ab und zu kam ihm mal jemand entgegen. „War es wirklich so gut, was wir getan haben?“, überlegte er. Jetzt hatte er den Segen des Vaters, aber was brachte der ihm noch. Er musste fliehen, vielleicht fand Esau ihn sogar und brachte ihn um. Und seine Eltern sah er jetzt auch lange Zeit nicht mehr. Nein, es war wirklich nicht gut, was Jakob getan hatte. Er war zum Betrüger geworden, um Gottes Segen zu bekommen. Aber konnte Gott einen Betrüger überhaupt noch segnen? Was ist, wenn Gott ihm nach dem, was er getan hatte, nun auch noch alleine ließ.
Gott hasst Sünde. Auch bei uns. Gott ist heilig, er tut nie etwas Falsches. Und es ist Gott nicht egal, wenn du schlechte Dinge tust. Aber trotz allem liebt Gott dich. Gott ist trotzdem bei dir. Gott war auch bei Jakob, die ganze Zeit. Jakob war schon viele Stunden gelaufen. Langsam ging die Sonne unter. Jakob war froh, als er nach Lus kam. Er suchte sich außerhalb der Stadt einen ruhigen Ort, an dem er übernachten konnte. Er nahm einen flachen Stein, der dort lag, als Kopfkissen.
Eigentlich war er zu aufgeregt zum Schlafen. In den letzten Tagen war so viel passiert. Aber jetzt war Jakob auch müde. Er war weit gelaufen und war froh, dass er sich ausruhen konnte. Und so schlief er auch bald ein. Aber in dieser Nacht träumte Jakob. Es war ein besonderer Traum. Manchmal träumt man irgendetwas, das keine Bedeutung hat. Aber dieser Traum von Jakob war anders. Es war ein Traum von Gott. Zu Jakobs Zeit hat Gott öfter zu den Menschen in Träumen gesprochen. Es gab noch keine Bibel, in der man Gottes Wort lesen konnte. Jetzt sprach Gott zu Jakob durch diesen Traum.
Im Traum sah Jakob eine große Leiter. Sie stand vor ihm auf dem Boden. Er schaute noch oben, um zu sehen, wo die Leiter endete. Aber sie war sehr hoch. Sie ging bis in den Himmel hinein. Während Jakob die Leiter anschaute, stiegen Engel die Leiter hoch und runter. Es war wie eine Tür zum Himmel. Sie war direkt hier vor Jakob. Jakob staunte. Hier unten stand er, der Betrüger. Er war sich nicht einmal sicher, ob Gott ihn noch liebte. Aber Gott war trotzdem bei ihm. Gott war genau hier bei Jakob. Er schickte seine Engel zu Jakob. Und dann sah Jakob oben an der Leiter Gott selbst stehen.
„Ich bin der Herr, der Gott, den dein Großvater Abraham und dein Vater Isaak angebetet haben“, sprach Gott zu ihm. „So wie ich bei deinem Vater und Großvater war, will ich auch bei dir sein. Ich will dich segnen und du wirst zu einem großen Volk werden. Deine Nachkommen werden so viel sein, wie der Sand. Man kann sie nicht zählen. Und all das Land, das du hier siehst, wird dir einmal gehören.“ Das war genau das Versprechen, das Gott schon Abraham und Isaak gegeben hatte. Jakob hatte gedacht, er hat versagt. Er war zum Betrüger geworden, aber Gott liebte ihn trotzdem und versprach auch ihn dasselbe.
Auch wenn du denkst, du bist vielleicht zu schlecht, Gott ist trotzdem bei dir. Gott liebt dich und egal, was du getan hast, du kannst immer wieder zu Gott kommen. Wenn du gesündigt hast, dann bitte Gott um Vergebung. Jesus selbst ist für deine Sünde gestorben, er hat die Strafe für deine Sünde auf sich genommen. Deshalb kann Gott dir vergeben und dich annehmen. Das möchte Gott tun, egal, was du getan hast. Bitte ihn darum. Gott hat Jakob angenommen, den Betrüger, der seinen eigenen Vater überlistet hatte.
Gott gab Jakob noch ein besonderes Versprechen. (1. Mose 28,15 lesen:) „Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.“ Gott war trotzdem bei Jakob. Und Gott versprach Jakob sogar, dass er eines Tages zu seiner Familie zurück kehren konnte. Aber auch vorher schon wollte Gott jeden Tag bei Jakob sein und auf ihn aufpassen.
Jetzt wachte Jakob auf. Er dachte einige Zeit über seinen Traum nach. „Gott selbst ist wirklich hier an diesem Ort“, dachte er, „und ich wusste es gar nicht.“ Da bekam Jakob plötzlich Angst. „Wenn Gott selbst hier ist, dann ist der Ort heilig. Hier ist das Haus Gottes.“ Jakob wusste, dass Gott heilig und gerecht ist. Gott tut nie etwas falsches, er denkt nie etwas falsches, alles was er tut, ist richtig. Er ist heilig. Aber wir Menschen sind es nicht, wir sind sündig. Aber Gott ist trotzdem bei uns. Und er kann uns vergeben und dann will er uns helfen, immer mehr so zu werden, dass wir zu ihm passen. Gott hatte Jakob vergeben.
Jakob stand auf. Es war bereits früher Morgen. Diesen Ort wollte er nie vergessen. Er wollte sich immer daran erinnern, dass Gott ihm hier begegnet war. Deshalb nahm er den Stein, den er als Kopfkissen genommen hatte. Er stellte ihn auf und goss Öl darüber. Dieses Denkmal sollte ihn an seine Begegnung mit Gott erinnern. Jakob nannte den Ort „Bethel“, das heißt „Haus Gottes“.
Dann fasste Jakob einen Entschluss. Er hatte verstanden, dass Gott trotzdem immer bei ihm war. Gott hatte ihn angenommen und sehr viel versprochen. „Wenn Gott so viel für mich tut“, dachte sich Jakob, „dann will ich auch für Gott leben.“ Jakob bete zu Gott: „Herr, wenn du bei mir bist und mich auf dem Weg bewahrst, wenn du mir genug zu essen und anzuziehen gibst und mich dann wieder in Frieden zurück zu meinen Vater bringst, dann sollst du mein Gott sein.“
Kannst du das auch sagen? Gott hat so viel für dich getan. Gott ist trotz allem immer bei dir. Er liebt dich, er hilft dir. Lass ihn deinen Gott sein. Das heißt, höre auf ihn, gehorche ihn, lass ihn den Herr in deinem Leben sein. Jakob wollte mit diesem Gott leben. „Ich werde aus diesem Stein ein Gotteshaus machen“, versprach er. „Und ich werde von allem, was du mir gibst, dir den zehnten Teil geben.“
Jetzt konnte Jakob in Frieden weiter gehen. Er hatte noch einen langen Weg vor sich bis nach Haran. Aber jetzt hatte Jakob keine Angst mehr. Er wusste, Gott ist trotzdem bei ihm. Denn Gott selbst hatte es ihm versprochen.
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Gestohlener Segen
(Jakobs Betrug)
Bibeltext: 1. Mose 27,1-28,5
Lehre: Vertraue auf Gott.
Bibelvers: Spr. 3,5 (Luth): Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand.
„Jakob, komm schnell zu mir!“, rief ihm seine Mutter Rebekka zu. Jakob hörte schon an ihrer Stimme, dass irgendetwas nicht stimmte. „Was ist denn los?“, fragte er besorgt. Rebekka berichtete, was sie soeben gehört hatte: „Dein Vater Isaak hat deinen Bruder Esau zu sich gerufen. Esau soll ein Tier jagen und daraus deinem Vater sein Lieblingsessen kochen. Dann will Isaak ihn segnen.“ Jakob verstand sofort, was das bedeutete.
Bevor ein Vater zu der Zeit starb, segnete er den erstgeborenen Sohn. Damit bekam er einen besonderen Segen von Gott. Und jetzt wollte Isaak seinen ältesten Sohn segnen. „Aber“, wand Jakob ein, „Esau hat mir doch sein Erstgeburtsrecht verkauft. Ich müsste doch den Segen bekommen. Außerdem hat Gott dir doch schon vor unserer Geburt gesagt, dass ich der bin, der besonders gesegnet sein sollte.“ Das stimmte. Gott hatte gesagt, dass Jakob der gesegnete Sohn sein sollte, obwohl Esau der ältere war. Und deshalb konnten sich Jakob und auch Rebekka eigentlich auf Gott verlassen. Aber jetzt waren beide ganz unruhig. „Wir müssen doch etwas tun!“, überlegte Jakob.
„Hör mir genau zu, ich habe einen Plan“, erklärte Rebekka ihrem Lieblingssohn. „Esau ist jetzt auf dem Feld um zu jagen. Wir haben etwas Zeit. Geh zur Herde und hole mir zwei Ziegenböcke. Ich werde daraus deinem Vater sein Lieblingsessen zubereiten. Dann wirst du es ihm bringen und er wird dich segnen.“ Jakob überlegte. Sein Vater war schon sehr alt und er konnte nichts mehr sehen. Daher würde er nicht sehen, dass es eigentlich Jakob war. Aber Jakob hatte trotzdem Zweifel. „Du weißt doch, Esau ist behaart, auch an den Armen hat er viele Haare, aber ich nicht. Unser Vater könnte mich doch anfassen und dann merkt er sofort, dass ich es bin und nicht Esau. Dann denkt er, ich wäre ein Betrüger und wird mich verfluchen statt mich zu segnen.“
Jakob wusste, dass es eigentlich nicht in Ordnung war. Aber am meisten hatte er Angst davor, erwischt zu werden. Aber Rebekka beruhigte ihn: „Gehorche mir einfach und hole die Tiere!“ Rebekka wollte selbst alles in die Hand nehmen. Sie vertraute nicht auf Gott. Aber wir können auf Gott vertrauen. Gott weiß alles, er kennt alles, er kennt dich und weiß auch, was du brauchst. Und Gott kann alles tun, was er will. Deshalb kannst du ihm vertrauen. Versuche nicht, selbst ein Problem auf schlechte Art und Weise zu lösen. Warte lieber ab und vertraue Gott. Er wird helfen.
Jakob vertraute nicht, er gehorchte seiner Mutter und holte schnell die Ziegenböcke von der Weide. Rebekka bereitete daraus das Lieblingsessen von Isaak vor. Dann holte sie einige Kleidung von Esau und gab sie Jakob. „Zieh das an!“, forderte sie ihn auf. Jakob gehorchte. Dann nahm Rebekka das Fell von den Ziegen und band es Jakob um die Hände und um den Hals. Jetzt fühlten sie sich nicht mehr so glatt an, sondern so behaart wie Esaus Hände. Rebekka gab Jakob das Essen in die Hand und schickte ihm los.
Jakobs Herz klopfte und ihm war nicht ganz wohl. Aber langsam ging er zum Zelt seines Vaters. „Mein Vater!“, rief er Isaak zu. Isaak konnte nicht sehen, wer da zu ihm kam. Deshalb fragte er: „Wer bist du, mein Sohn?“ „Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn“, log Jakob, „Ich habe das Essen vorbereitet, so wie du es wolltest. Komm und iss und dann segne mich.“ Isaak war verwundert: „Das ging aber schnell! Wie hast du das Tier so schnell jagen können?“ „Gott hat mir geholfen“, log Jakob wieder.
„Komm zu mir“, bat Isaak seinen Sohn, „Ich will dich anfassen, damit ich merke, ob du Esau bist oder nicht.“ Jakob ging auf seinen Vater zu. Sein Herz schlug noch schneller. Jetzt würde sich zeigen, ob er seinen Vater überlisten konnte oder nicht. Er reichte Isaak seine Hände. Isaak faste ihn an und spürte das Ziegenfell. „Du hörst dich an wie Jakob, aber die Hände sind die von Esau“, sagte Isaak. „Bist du wirklich Esau?“, fragte Isaak dann noch einmal. „Ja, ich bin es“, erklärte Jakob ohne zu zögern. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Er hatte angefangen zu lügen und konnte nicht mehr aus der Sache heraus. Und das alles, weil er nicht auf Gott vertraut hatte.
Aber Isaak schien nichts zu merken: „Bring mir das Essen!“, bat er seinen Sohn. Jakob brachte ihn das Essen, dass seine Mutter zubereitet hatte und gab ihm auch etwas zu trinken. Isaak schmeckte es sehr gut. Jakob schaute unruhig zu. Immer wieder schaute er zum Zelteingang. Er hatte Angst, dass Esau dort auf einmal auftauchte. Aber Esau war nirgendwo zu sehen. Endlich hatte Isaak aufgegessen. „Komm zu mir, mein Sohn, ich möchte dir einen Kuss geben“, forderte Isaak Jakob auf. Jakob kam zu ihm und gab ihm einen Kuss. Isaak roch die Kleidung, die Jakob anhatte. Er hatte ja Esaus Kleider angezogen. „Ich kann riechen, dass du es bist, Esau“, sagte Isaak.
Und dann segnete Isaak Jakob endlich. „Gott soll dich segnen“, sprach er. „Deine Ernte soll immer groß sein und du sollst genug Getreide und Wein haben. Du wirst über viele Völker herrschen und du wirst der Herr über deine Brüder sein.“ Als Jakob wieder das Zelt verließ, war er erleichtert. Er hatte den Segen bekommen, so wie er schon das Erstgeburtsrecht erkauft hatte. Jetzt war alles gut geworden, weil er und seine Mutter, zusammen seinen Vater betrogen hatten.
Aber war wirklich alles gut? Jakob hatte gelogen, seinen eigenen Vater überlistet. Er hatte nicht auf Gott vertraut. Dabei hat Gott einen guten Weg für jeden von uns. Gott hat auch für dich alles vorbereitet. Und er wird alles gut führen. In der Bibel steht: wenn wir zu Gott gehören, dann wird uns alles zum Besten dienen. Versuche nicht, Unrecht zu tun, damit es dir gut geht. Vertraute stattdessen auf Gott, er wird alles gut machen.
Jakob dachte, alles wäre in Ordnung. Aber früher oder später würde Esau zurückkommen. Und das geschah auch. Esau hatte auf der Jagd etwas gefangen und das Lieblingsessen seines Vaters zubereitet. Jetzt ging er mit dem Essen zu Isaak hinein. „Vater, komm und iss, ich habe alles für dich vorbereitet“, rief Esau ihm zu. Isaak war verwundert. „Wer bist du?“, fragte er. „Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn“, antwortete Esau. Isaak erschrak. „Aber eben war doch schon jemand hier und hat mir das Essen gebracht und ich habe ihn gesegnet, wer war das denn?“, fragte er. Esau war schnell klar, wer ihn um seinen Segen betrogen hatte. Er fing an zu jammern und weinen und war sehr traurig. „Segne mich auch, Vater“, bettelte er, „hast du denn keinen Segen mehr für mich?“
„Den Segen kann ich nicht ändern“, erklärte Isaak. „Ich habe deinen Bruder mit guter Ernte und Wein gesegnet und ihn als Herr über dich gesetzt.“ „Jetzt hat er mich schon zweimal überlistet“, jammerte Esau, „erst hat er mir das Erstgeburtsrecht genommen und jetzt den Segen.“ Isaak konnte nichts mehr daran ändern. Der Segen des Vaters galt damals sehr viel. Jakob war jetzt der, der alles hatte. Jakob hatte gewonnen, oder? Esau war so wütend auf Jakob, dass er beschloss, ihn umzubringen. Überall redete er davon und so hörte es auch Rebekka. Schnell holte sie Jakob zu sich: „Du muss fliehen, Esau will dich umbringen“, bat sie ihren Lieblingssohn. „Geh zu meinem Bruder Laban nach Haran und bleibe dort, bis Esau nicht mehr so wütend ist.“
Dann sprach Rebekka mit Isaak: „Lass uns doch Jakob zu meinem Bruder Laban schicken. Ich möchte nicht, dass er eine Frau von hier heiratet. Sie glauben nicht an Gott. Er soll sich in Haran eine Frau suchen.“ Isaak stimmte zu. Und so floh Jakob vor seinem Bruder. Er hatte zwar jetzt den Segen seines Vaters, aber er war zum Betrüger geworden und musste vor seinem eigenen Bruder fliehen. Und das, weil er nicht auf Gott vertraut hatte.
Du kannst auf Gott vertrauen. Und wenn du dich unrecht behandelt fühlst, dann antworte nicht mit Unrecht. Bitte Gott, alles zu klären und dann vertraue ihn. Er wird es richtig machen, denn er hat einen guten Plan für dich.
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