Turmbau zu Babel
(Sprachverwirrung in Babylon)
Bibeltext: 1. Mose 11,1-9
Lehre: Gott ist größer.
Bibelvers: Jesaja 45,5a (Luth) Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr.
War von euch schon einmal jemand in einem Land, in dem eine andere Sprache gesprochen wird? (Die Kinder erzählen lassen.) Habt ihr die Menschen dort verstanden? Manchmal ist es schwierig, wenn man sich mit jemandem unterhalten will, aber der andere eine andere Sprache spricht. Es wäre doch einfacher, wenn alle Menschen dieselbe Sprache sprechen würden, oder?
So war es auch einmal. Nach der Sintflut sprachen alle Menschen die gleiche Sprache. Jeder verstand den anderen und alle konnten miteinander reden. Noah hatte Kinder und Enkel und Urenkel bekommen. So gab es immer mehr Menschen auf der Erde. Sie wohnten in einer Ebene, alle zusammen. Sie wollten auch zusammenbleiben. „Dann sind wir ganz stark“, dachten sie sich. Noah war ja ein Mann gewesen, der Gott geliebt hat. Aber jetzt gehorchten die meisten Menschen Gott nicht mehr. Sie waren nicht wie Noah. Sie dachten sich: Wieso sollten wir Gott gehorchen? Wieso sollten wir nicht genauso mächtig sein wie Gott? Gott ist doch nicht größer als wir! Er hat uns nichts zu sagen.
Aber Gott ist größer. Gott ist viel größer als wir Menschen. Kannst du eine große Flut über die Erde schicken, so wie die Sintflut? Nein? Gott kann es. Kannst du Sonne, Mond und Sterne machen? Nein? Gott hat es gemacht. Kannst du die ganze Welt machen? Gott hat es gemacht. Gott ist größer als wir. Er ist ja auch Gott und kein Mensch. Gott hat uns ja gemacht. Aber die Menschen wollten sein wie Gott.
„Lasst uns doch eine große Stadt bauen mit einem großen Turm, der bis zum Himmel reicht“, sagten sie zueinander. „Ja, das ist eine gute Idee“, sagte jemand anderes. „Der Turm muss so hoch sein bis zu Gott in den Himmel.“ „Dann werden auch alle Menschen hier in dieser Stadt zusammen bleiben. Gemeinsam sind wir stark!“ Natürlich sind wir als Menschen stärker, wenn wir etwas mit anderen zusammen tun. Aber wir sind nie stärker als Gott.
Aber die Menschen fingen an. Sie sagten allen Bescheid, was sie planten. Und viele wollten mithelfen. Als erstes brannten sie Ziegel. Bald hatten sie so viele Ziegel, dass sie beginnen konnten. Die Ziegel wurden aufeinander geschichtet und mit Erdharz verklebt. So waren sie ganz fest. Darauf kam die nächste Reihe Ziegel, und wieder eine, und wieder eine. Immer mehr, immer höher wurde der Turm. Einige bauten und die anderen brannten mehr Ziegel. Sie bauten viele Tage lang an dem Turm und er wurde immer höher. Sie waren sehr stolz. „Seht, so viel haben wir schon geschafft“, sagten sie, „jetzt können wir alles andere auch schaffen. Wir sind größer als Gott!“
Gott ist größer! Gott ist größer als ich und Gott ist größer als du. Deshalb ist er der Herr. Deshalb kann er uns sagen, was richtig und was falsch ist. Ist er auch dein Herr? Hast du Gott als Herrn angenommen? Wenn nicht, dann tu das. Sage Gott: „Ich habe oft nicht das getan, was du wolltest. Es tut mir leid. Bitte vergib mir. Ich möchte, dass du der Herr in meinem Leben bist.“ Gott liebt uns, und deshalb ist er ein wirklich guter Herr für uns.
Gott sah zu, wie die Menschen den Turm bauten. Und Gott sah auch ihre Herzen und wusste, wie die Menschen dachten. Sie waren stolz und dachten: „Jetzt können wir zeigen, dass wir mächtig sind.“ Aber Gott gefiel nicht, was sie dachten und taten. Der Turm war schon recht hoch, aber er sollte immer höher werden. „Die Menschen haben eine einzige Sprache“, sagte Gott. „Deshalb können sie alle zusammen arbeiten. Und deshalb denken sie, sie könnten alles schaffen, was sie wollten. Ich werde etwas dagegen tun.“
Während die Menschen bauten, mussten sie ja miteinander reden. „Bringt diese Ziegel bitte noch dort hinten!“ „Kann mir mal jemand den Hammer geben?“ Sie brauchten einander und brauchten die Hilfe des anderen. Aber dann hatten sie plötzlich ein großes Problem. Einer sagte zu einem anderen: „Reich mir bitte diesen Ziegel, ich brauche ihn noch.“ Aber der andere Arbeiter schaute ihn nur mit großen Augen an. „Reich mir bitte diesen Ziegel“, wiederholte der erste. Aber auch dieses Mal verstand der zweite Arbeiter ihn nicht. Er fragte etwas, aber das konnte der erste Arbeiter nicht verstehen. Denn plötzlich sprach jeder eine andere Sprache. Gott hatte die Sprache der Menschen durcheinander gebracht. Der eine sprach deutsch, der andere englisch, der andere russisch. Wieder einer redete spanisch oder chinesisch. Aber so konnten sie nicht weiterbauen. Sie verstanden einfach nicht, was die anderen wollten.
Enttäuscht gingen die Arbeiter nach Hause. Bald darauf zogen sie sogar in verschiedene Richtungen. Die einen gingen nach Osten, die anderen nach Norden, andere nach Westen und wieder andere nach Süden. Der Turm wurde nicht weitergebaut. Die Menschen waren eben doch nicht größer als Gott. Gott war größer und er konnte den Bau des großen Turmes stoppen.
Die Stadt wurde Babel genannt. Und immer wenn die Menschen von Babel die Reste des Turms sahen, mussten sie daran denken, dass Gott größer ist.
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