diese Seite existiert lediglich, um die Geschichten den Kapiteln zuzuordnen, so dass sie bei dem Kapitel in der Linkliste auftauchen, das wir gerade lesen - z.B bei Apostelgeschichte 1
„Durch den Sturm heftig hin und her gerissen“
„Durch den Sturm heftig hin und her gerissen“ (Apg. 27:7b-26) findest du hier
9 Von Knidos aus wollte der Kapitän nach Westen weiter, doch wie Lukas erzählt, ließ sie „der Wind . . . nicht vorwärtskommen“ (Apg. 27:7b). Als das Schiff von der Küste wegsegelte, geriet es aus der Küstenströmung und wurde dann, wahrscheinlich in rasantem Tempo, von einem heftigen Nordwestwind nach Süden abgetrieben. Doch genauso wie sie auf dem vorigen Schiff im Windschatten von Zypern gesegelt waren, konnten sie jetzt im Schutz von Kreta fahren. Sobald sie das Kap Salmone am Ostende der Insel passiert hatten, entspannte sich die Lage etwas. Von dort aus konnten sie nämlich an der windgeschützteren Südseite der Insel weiterfahren. Sie haben mit Sicherheit alle erleichtert aufgeatmet — zumindest für den Moment. Denn immerhin waren sie noch auf See, und der Winter stand vor der Tür. Langsam, aber sicher wurde es eng für sie.
10 Über die Fahrt entlang der Küste Kretas schreibt Lukas präzise und detailgenau, dass sie nur „in mühsamer Fahrt“ vorankamen, bis sie einen „gewissen Ort, Schönhafen genannt“, erreichten. Selbst im Schutz der Insel konnten sie den Frachter also nur mit Müh und Not auf Kurs halten. Doch dann fanden sie, vermutlich kurz bevor die Küste einen Knick nach Norden macht, endlich einen Ankerplatz in dieser kleinen Bucht. Wie lange hielten sie sich dort auf? Nach Lukas eine „geraume Zeit“. Allerdings wurde die Schifffahrt im September und Oktober immer riskanter. Es war also ein Wettlauf mit der Zeit (Apg. 27:8, 9).
11 Da Paulus ja nicht zum ersten Mal auf dem Mittelmeer unterwegs war, fragten ihn einige Passagiere wahrscheinlich nach seiner Meinung. Er empfahl, die Fahrt nicht fortzusetzen, sonst müsse man „mit Schaden und großem Verlust“ rechnen und womöglich würde noch jemand dabei umkommen. Der Steuermann und der Schiffseigner wollten jedoch unbedingt weiterfahren, vielleicht weil ihnen Schönhafen nicht geschützt genug lag. Sie überzeugten Julius, und am Ende sprachen sich die meisten dafür aus, es wenigstens bis nach Phönix zu versuchen, einem Hafen weiter westlich. Er wäre vielleicht größer und besser zum Überwintern. Als dann noch ein leichter Südwind aufkam, lichteten sie die Anker (Apg. 27:10-13).
12 Doch das war im wahrsten Sinn des Wortes nur die Ruhe vor dem Sturm: Mit einem Mal kam von Nordosten ein „Sturmwind“ auf. Vorübergehend fanden sie Schutz hinter „einer kleinen Insel, Kauda“, etwa 65 Kilometer von Schönhafen entfernt. Aber der Frachter stand in Gefahr, vom Wind nach Süden abgetrieben zu werden und auf die Sandbänke vor der afrikanischen Küste aufzulaufen. Das wollten die Männer auf jeden Fall verhindern. Panisch versuchten sie, das Beiboot, das sie im Schlepptau hatten, an Deck zu hieven. Das gelang ihnen aber nur unter großem Kraftaufwand, denn es war wahrscheinlich mit Wasser vollgelaufen. Unter enormen Anstrengungen untergürteten sie dann den großen Frachter. Dazu spannten sie Taue oder Seile um das Schiff, damit es nicht auseinanderbrach. Danach holten sie das Hauptsegel, „die Ausrüstung“, ein und probierten verzweifelt, das Schiff in den Wind zu drehen. Das Ganze muss ein absoluter Albtraum gewesen sein! Trotz allem wurde das Schiff weiter „durch den Sturm heftig hin und her gerissen“. Am dritten Tag warfen sie schließlich die Takelage ins Meer, vielleicht damit der Frachter besser im Wasser lag (Apg. 27:14-19).
13 Die Leute müssen tausend Ängste ausgestanden haben. Nicht so Paulus und seine zwei Freunde. Der Herr hatte Paulus ja zuvor fest versprochen, dass er in Rom für ihn Zeugnis ablegen würde, und ein Engel bekräftigte das später noch einmal (Apg. 19:21; 23:11). Doch vorerst tobte der Sturm zwei Wochen lang weiter. Der Himmel hing voll dunkler Wolken und es regnete und regnete. Tagelang waren weder Sonne noch Sterne zu sehen. So war keinerlei Orientierung möglich. Keinem der durchnässten, durchgefrorenen, verängstigten und seekranken Leute war nach Essen zumute. Wie auch!
14 Paulus erinnerte dann alle an das, was er ihnen gesagt hatte — aber nicht nach dem Motto „Ich habe es euch ja gleich gesagt!“, sondern weil die Situation nun klar zeigte, dass auf sein Wort durchaus Verlass war. Danach sagte er: „[Ich] empfehle . . . euch nun, guten Mutes zu sein, denn es wird von euch keine Seele verloren gehen, nur das Schiff“ (Apg. 27:21, 22). Jetzt war ihnen sicher viel leichter ums Herz! Auch Paulus war bestimmt froh und dankbar, dass ihm Jehova eine Botschaft gegeben hatte, mit der er allen Hoffnung machen konnte. Wir müssen immer und überall daran denken, dass Jehova jedes einzelne Menschenleben am Herzen liegt. Für ihn zählt jeder Mensch! Wie Petrus schrieb, will Jehova nicht, „dass irgendjemand vernichtet werde, sondern will, dass alle zur Reue gelangen“ (2. Pet. 3:9). Könnte es da für uns etwas Wichtigeres geben, als Jehovas Mut machende Botschaft so vielen wie möglich weiterzuerzählen? Es geht um ein kostbares Gut: Menschenleben!
15 Wahrscheinlich hatte Paulus vielen auf dem Schiff von der „Hoffnung auf die Verheißung“ Gottes erzählt (Apg. 26:6; Kol. 1:5). Und jetzt, wo der Schiffbruch nur noch eine Frage der Zeit war, konnte er ihnen auch einen echten Lichtblick für ihre momentane Lage geben. Er sagte: „Diese Nacht stand ein Engel . . . bei mir und sprach: ‚Fürchte dich nicht, Paulus. Du sollst vor Cäsar treten, und siehe, Gott hat dir alle, die mit dir fahren, geschenkt.‘ “ Danach redete er ihnen gut zu: „Seid daher guten Mutes, ihr Männer, denn ich glaube Gott, dass es genauso sein wird, wie es mir gesagt worden ist. Wir müssen indes an einer gewissen Insel stranden“ (Apg. 27:23-26).
9 Von Knidos aus wollte der Kapitän nach Westen weiter, doch wie Lukas erzählt, ließ sie „der Wind . . . nicht vorwärtskommen“ (Apg. 27:7b). Als das Schiff von der Küste wegsegelte, geriet es aus der Küstenströmung und wurde dann, wahrscheinlich in rasantem Tempo, von einem heftigen Nordwestwind nach Süden abgetrieben. Doch genauso wie sie auf dem vorigen Schiff im Windschatten von Zypern gesegelt waren, konnten sie jetzt im Schutz von Kreta fahren. Sobald sie das Kap Salmone am Ostende der Insel passiert hatten, entspannte sich die Lage etwas. Von dort aus konnten sie nämlich an der windgeschützteren Südseite der Insel weiterfahren. Sie haben mit Sicherheit alle erleichtert aufgeatmet — zumindest für den Moment. Denn immerhin waren sie noch auf See, und der Winter stand vor der Tür. Langsam, aber sicher wurde es eng für sie.
10 Über die Fahrt entlang der Küste Kretas schreibt Lukas präzise und detailgenau, dass sie nur „in mühsamer Fahrt“ vorankamen, bis sie einen „gewissen Ort, Schönhafen genannt“, erreichten. Selbst im Schutz der Insel konnten sie den Frachter also nur mit Müh und Not auf Kurs halten. Doch dann fanden sie, vermutlich kurz bevor die Küste einen Knick nach Norden macht, endlich einen Ankerplatz in dieser kleinen Bucht. Wie lange hielten sie sich dort auf? Nach Lukas eine „geraume Zeit“. Allerdings wurde die Schifffahrt im September und Oktober immer riskanter. Es war also ein Wettlauf mit der Zeit (Apg. 27:8, 9).
11 Da Paulus ja nicht zum ersten Mal auf dem Mittelmeer unterwegs war, fragten ihn einige Passagiere wahrscheinlich nach seiner Meinung. Er empfahl, die Fahrt nicht fortzusetzen, sonst müsse man „mit Schaden und großem Verlust“ rechnen und womöglich würde noch jemand dabei umkommen. Der Steuermann und der Schiffseigner wollten jedoch unbedingt weiterfahren, vielleicht weil ihnen Schönhafen nicht geschützt genug lag. Sie überzeugten Julius, und am Ende sprachen sich die meisten dafür aus, es wenigstens bis nach Phönix zu versuchen, einem Hafen weiter westlich. Er wäre vielleicht größer und besser zum Überwintern. Als dann noch ein leichter Südwind aufkam, lichteten sie die Anker (Apg. 27:10-13).
12 Doch das war im wahrsten Sinn des Wortes nur die Ruhe vor dem Sturm: Mit einem Mal kam von Nordosten ein „Sturmwind“ auf. Vorübergehend fanden sie Schutz hinter „einer kleinen Insel, Kauda“, etwa 65 Kilometer von Schönhafen entfernt. Aber der Frachter stand in Gefahr, vom Wind nach Süden abgetrieben zu werden und auf die Sandbänke vor der afrikanischen Küste aufzulaufen. Das wollten die Männer auf jeden Fall verhindern. Panisch versuchten sie, das Beiboot, das sie im Schlepptau hatten, an Deck zu hieven. Das gelang ihnen aber nur unter großem Kraftaufwand, denn es war wahrscheinlich mit Wasser vollgelaufen. Unter enormen Anstrengungen untergürteten sie dann den großen Frachter. Dazu spannten sie Taue oder Seile um das Schiff, damit es nicht auseinanderbrach. Danach holten sie das Hauptsegel, „die Ausrüstung“, ein und probierten verzweifelt, das Schiff in den Wind zu drehen. Das Ganze muss ein absoluter Albtraum gewesen sein! Trotz allem wurde das Schiff weiter „durch den Sturm heftig hin und her gerissen“. Am dritten Tag warfen sie schließlich die Takelage ins Meer, vielleicht damit der Frachter besser im Wasser lag (Apg. 27:14-19).
13 Die Leute müssen tausend Ängste ausgestanden haben. Nicht so Paulus und seine zwei Freunde. Der Herr hatte Paulus ja zuvor fest versprochen, dass er in Rom für ihn Zeugnis ablegen würde, und ein Engel bekräftigte das später noch einmal (Apg. 19:21; 23:11). Doch vorerst tobte der Sturm zwei Wochen lang weiter. Der Himmel hing voll dunkler Wolken und es regnete und regnete. Tagelang waren weder Sonne noch Sterne zu sehen. So war keinerlei Orientierung möglich. Keinem der durchnässten, durchgefrorenen, verängstigten und seekranken Leute war nach Essen zumute. Wie auch!
14 Paulus erinnerte dann alle an das, was er ihnen gesagt hatte — aber nicht nach dem Motto „Ich habe es euch ja gleich gesagt!“, sondern weil die Situation nun klar zeigte, dass auf sein Wort durchaus Verlass war. Danach sagte er: „[Ich] empfehle . . . euch nun, guten Mutes zu sein, denn es wird von euch keine Seele verloren gehen, nur das Schiff“ (Apg. 27:21, 22). Jetzt war ihnen sicher viel leichter ums Herz! Auch Paulus war bestimmt froh und dankbar, dass ihm Jehova eine Botschaft gegeben hatte, mit der er allen Hoffnung machen konnte. Wir müssen immer und überall daran denken, dass Jehova jedes einzelne Menschenleben am Herzen liegt. Für ihn zählt jeder Mensch! Wie Petrus schrieb, will Jehova nicht, „dass irgendjemand vernichtet werde, sondern will, dass alle zur Reue gelangen“ (2. Pet. 3:9). Könnte es da für uns etwas Wichtigeres geben, als Jehovas Mut machende Botschaft so vielen wie möglich weiterzuerzählen? Es geht um ein kostbares Gut: Menschenleben!
15 Wahrscheinlich hatte Paulus vielen auf dem Schiff von der „Hoffnung auf die Verheißung“ Gottes erzählt (Apg. 26:6; Kol. 1:5). Und jetzt, wo der Schiffbruch nur noch eine Frage der Zeit war, konnte er ihnen auch einen echten Lichtblick für ihre momentane Lage geben. Er sagte: „Diese Nacht stand ein Engel . . . bei mir und sprach: ‚Fürchte dich nicht, Paulus. Du sollst vor Cäsar treten, und siehe, Gott hat dir alle, die mit dir fahren, geschenkt.‘ “ Danach redete er ihnen gut zu: „Seid daher guten Mutes, ihr Männer, denn ich glaube Gott, dass es genauso sein wird, wie es mir gesagt worden ist. Wir müssen indes an einer gewissen Insel stranden“ (Apg. 27:23-26).