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Mutige Worte über den „Gott der Herrlichkeit“
Mutige Worte über den „Gott der Herrlichkeit“ (Apg. 7:1-53) findet ihr hier
9 Wie schon erzählt, blieb Stephanus die Ruhe in Person, als er hörte, was man ihm vorwarf, und sein Gesicht wurde wie das eines Engels. Nun fragte Kaiphas ihn: „Verhalten sich diese Dinge so?“ (Apg. 7:1). Jetzt hatte er das Wort — und er hielt eine Rede, die es in sich hatte!
10 Manche kritisieren, Stephanus sei in seiner langen Verteidigungsrede gar nicht auf die Vorwürfe gegen ihn eingegangen. In Wirklichkeit hat er uns jedoch bravourös vorgemacht, wie man für die gute Botschaft Rede und Antwort stehen kann (1. Pet. 3:15). Noch einmal zur Erinnerung: Stephanus soll Gott ja durch abfällige Worte über den Tempel gelästert haben. Außerdem soll er das Gesetz Mose und damit auch Moses selbst schlechtgemacht haben. Zu seiner Verteidigung gab er einen dreiteiligen Überblick über die Geschichte Israels, bei dem er bestimmte Punkte besonders herausarbeitete. Begeben wir uns kurz mit ihm auf die Reise durch diese drei Zeitepochen.
11 Die Zeit der Patriarchen (Apg. 7:1-16). Stephanus fing bei Abraham an, den die Juden wegen seines Glaubens sehr achteten. Damit baute er auf einem wichtigen gemeinsamen Nenner auf und unterstrich, dass sich Jehova, „der Gott der Herrlichkeit“, Abraham erstmals in Mesopotamien zu erkennen gegeben hatte (Apg. 7:2). Dieser ließ sich dann als Fremder im Land der Verheißung nieder, wo es seinerzeit weder einen Tempel noch das Gesetz Mose gab. Wer wollte also darauf bestehen, dass Treue zu Gott grundsätzlich von diesen beiden Dingen abhängt?
12 Auch auf Abrahams Nachkommen Joseph hielten die Juden große Stücke. Stephanus erinnerte sie jedoch daran, dass ebendieser gerechte Mann von seinen eigenen Brüdern, den Stammvätern Israels, verfolgt und in die Sklaverei verkauft wurde. Doch durch ihn rettete Gott Israel letztlich vor dem Hungertod. Stephanus sah garantiert deutliche Parallelen zwischen Joseph und Jesus Christus, ging jedoch nicht weiter darauf ein, um seine Zuhörer nicht gleich zu verprellen.
13 Die Zeit Mose (Apg. 7:17-43). Stephanus baute in seine Rede außerdem viel von Moses ein. Das war ein kluger Schachzug, denn die meisten Ratsmitglieder waren Sadduzäer, die nur die Bibelbücher von Moses akzeptierten. Und da er mit größtem Respekt von Moses und dem Gesetz sprach, entkräftete er auch gleich den Vorwurf, er habe über Moses abfällig geredet (Apg. 7:38). Wie er erklärte, wurde schon Moses von dem Volk, das er retten wollte, abgelehnt. Damals war er 40 Jahre alt. Und auch über 40 Jahre später wurde seine Autorität als Führer des Volkes wiederholt infrage gestellt.* So zog sich ein zentraler Gedanke wie ein roter Faden durch Stephanus’ Rede: Gottes Volk hat seit jeher Menschen, die Jehova als Führer über sie bestellte, immer wieder abgelehnt.
14 Moses hatte vorhergesagt, dass es in Israel eines Tages einen Propheten gleich ihm geben werde. Daran erinnerte Stephanus seine Zuhörer nun. Wer würde das sein und wie würde man ihn aufnehmen? Stephanus ließ diese Fragen erst einmal im Raum stehen und konzentrierte sich auf einen anderen Kerngedanken: Für Jehova kann jeder Ort auf der Erde heilig sein, wie es das Beispiel vom brennenden Dornbusch beweist, wo Jehova zu Moses gesprochen hat. Kann die Anbetung Jehovas da auf ein einziges Gebäude wie den Tempel in Jerusalem beschränkt sein? Darauf ging Stephanus als Nächstes ein.
15 Die Stiftshütte und der Tempel (Apg. 7:44-50). Stephanus frischte nun das Gedächtnis des Hohen Rates etwas auf: Bevor es den Tempel in Jerusalem gab, hatte Gott Moses angewiesen, eine Stiftshütte zu bauen — ein Zelt, das damals der Anbetung diente und auf- und abgebaut werden konnte. Wer wollte ernsthaft behaupten, dass der Tempel etwas Besseres war als die Stiftshütte, wo doch Moses höchstpersönlich Gott dort angebetet hatte?
16 Als Salomo später den Tempel in Jerusalem baute, ließ Gott ihn im Gebet einen wichtigen Gedanken formulieren, den Stephanus nun aufgriff: „Der Höchste wohnt nicht in Häusern, die mit Händen gemacht sind“ (Apg. 7:48; 2. Chr. 6:18). Jehova kann durchaus einen Tempel für seine Zwecke nutzen, aber er ist nicht daran gebunden. Wer würde da auf den Gedanken kommen, man könne Gott nur in einem von Menschenhand errichteten Gebäude richtig anbeten? Mit einem Zitat aus Jesaja bringt Stephanus seine Argumentation auf den Punkt: „ ‚Der Himmel ist mein Thron, und die Erde ist der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen?‘, spricht Jehova. ‚Oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand alle diese Dinge gemacht?‘ “ (Apg. 7:49, 50; Jes. 66:1, 2).
17 Wenn du dir Stephanus’ Verteidigung bis hierher durch den Kopf gehen lässt, findest du dann nicht auch, dass er auf die Ansichten seiner Gegner gekonnt eingegangen ist? Stephanus zeigte ganz klar: Jehova agiert immer zielbewusst und dynamisch, er bleibt nie an einem Punkt stehen und hängt nicht an Traditionen. Alle, die an der Verehrung ihres geliebten Tempels in Jerusalem und an den Bräuchen und Traditionen klebten, die sich um das Gesetz Mose rankten, hatten den eigentlichen Sinn dahinter überhaupt nicht erfasst. Die entscheidende Frage, die er durchklingen ließ, war: Ehrt man das Gesetz und den Tempel nicht am besten dadurch, dass man das tut, was Jehova sagt? Da Stephanus dies nach besten Kräften getan hatte, war seine Rede unbestreitbar ein brillantes Plädoyer für sein eigenes Handeln.
18 Was können wir uns von Stephanus abschauen? Er war ein ausgezeichneter Kenner der heiligen Schriften. Auch wir müssen in der Bibel immer sattelfester werden, damit wir das „Wort der Wahrheit“ richtig erklären können (2. Tim. 2:15). Wir können uns außerdem eine Scheibe von seiner gewinnenden Art und seinem Taktgefühl abschneiden. Obwohl er Leuten predigte, die ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen wären, versuchte er, so lange wie möglich keine Fronten aufzubauen, sondern redete über das, was bei ihnen einen hohen Stellenwert hatte. Im Übrigen begegnete er den ehrwürdigen Männern mit Respekt und sprach sie mit „Väter“ an (Apg. 7:2). Auch wir müssen anderen die Wahrheit aus Gottes Wort „mit Milde und tiefem Respekt“ nahebringen (1. Pet. 3:15).
19 Natürlich könnten einige die Wahrheit aus der Bibel in die falsche Kehle bekommen. Doch das hält uns nicht davon ab, sie ihnen zu erzählen, und wir schwächen die Gerichtsbotschaften Jehovas deswegen auch nicht ab. Stephanus ist da ein Paradebeispiel. Er war sich zweifellos darüber im Klaren, dass er mit seiner umfassenden Beweisführung bei den verstockten Richtern des Sanhedrins nichts ausrichten würde. Und so sagte er ihnen zu guter Letzt unter dem Einfluss des heiligen Geistes auf den Kopf zu, dass sie keinen Deut besser waren als ihre Vorväter, die weder auf Joseph noch auf Moses noch auf die anderen Propheten gehört hatten (Apg. 7:51-53). Und mehr noch: Sie hatten den Messias umgebracht, dessen Kommen von Moses und allen Propheten angekündigt worden war. Damit hatten sie sich auf übelste Art gegen das Gesetz Mose vergangen!
9 Wie schon erzählt, blieb Stephanus die Ruhe in Person, als er hörte, was man ihm vorwarf, und sein Gesicht wurde wie das eines Engels. Nun fragte Kaiphas ihn: „Verhalten sich diese Dinge so?“ (Apg. 7:1). Jetzt hatte er das Wort — und er hielt eine Rede, die es in sich hatte!
10 Manche kritisieren, Stephanus sei in seiner langen Verteidigungsrede gar nicht auf die Vorwürfe gegen ihn eingegangen. In Wirklichkeit hat er uns jedoch bravourös vorgemacht, wie man für die gute Botschaft Rede und Antwort stehen kann (1. Pet. 3:15). Noch einmal zur Erinnerung: Stephanus soll Gott ja durch abfällige Worte über den Tempel gelästert haben. Außerdem soll er das Gesetz Mose und damit auch Moses selbst schlechtgemacht haben. Zu seiner Verteidigung gab er einen dreiteiligen Überblick über die Geschichte Israels, bei dem er bestimmte Punkte besonders herausarbeitete. Begeben wir uns kurz mit ihm auf die Reise durch diese drei Zeitepochen.
11 Die Zeit der Patriarchen (Apg. 7:1-16). Stephanus fing bei Abraham an, den die Juden wegen seines Glaubens sehr achteten. Damit baute er auf einem wichtigen gemeinsamen Nenner auf und unterstrich, dass sich Jehova, „der Gott der Herrlichkeit“, Abraham erstmals in Mesopotamien zu erkennen gegeben hatte (Apg. 7:2). Dieser ließ sich dann als Fremder im Land der Verheißung nieder, wo es seinerzeit weder einen Tempel noch das Gesetz Mose gab. Wer wollte also darauf bestehen, dass Treue zu Gott grundsätzlich von diesen beiden Dingen abhängt?
12 Auch auf Abrahams Nachkommen Joseph hielten die Juden große Stücke. Stephanus erinnerte sie jedoch daran, dass ebendieser gerechte Mann von seinen eigenen Brüdern, den Stammvätern Israels, verfolgt und in die Sklaverei verkauft wurde. Doch durch ihn rettete Gott Israel letztlich vor dem Hungertod. Stephanus sah garantiert deutliche Parallelen zwischen Joseph und Jesus Christus, ging jedoch nicht weiter darauf ein, um seine Zuhörer nicht gleich zu verprellen.
13 Die Zeit Mose (Apg. 7:17-43). Stephanus baute in seine Rede außerdem viel von Moses ein. Das war ein kluger Schachzug, denn die meisten Ratsmitglieder waren Sadduzäer, die nur die Bibelbücher von Moses akzeptierten. Und da er mit größtem Respekt von Moses und dem Gesetz sprach, entkräftete er auch gleich den Vorwurf, er habe über Moses abfällig geredet (Apg. 7:38). Wie er erklärte, wurde schon Moses von dem Volk, das er retten wollte, abgelehnt. Damals war er 40 Jahre alt. Und auch über 40 Jahre später wurde seine Autorität als Führer des Volkes wiederholt infrage gestellt.* So zog sich ein zentraler Gedanke wie ein roter Faden durch Stephanus’ Rede: Gottes Volk hat seit jeher Menschen, die Jehova als Führer über sie bestellte, immer wieder abgelehnt.
14 Moses hatte vorhergesagt, dass es in Israel eines Tages einen Propheten gleich ihm geben werde. Daran erinnerte Stephanus seine Zuhörer nun. Wer würde das sein und wie würde man ihn aufnehmen? Stephanus ließ diese Fragen erst einmal im Raum stehen und konzentrierte sich auf einen anderen Kerngedanken: Für Jehova kann jeder Ort auf der Erde heilig sein, wie es das Beispiel vom brennenden Dornbusch beweist, wo Jehova zu Moses gesprochen hat. Kann die Anbetung Jehovas da auf ein einziges Gebäude wie den Tempel in Jerusalem beschränkt sein? Darauf ging Stephanus als Nächstes ein.
15 Die Stiftshütte und der Tempel (Apg. 7:44-50). Stephanus frischte nun das Gedächtnis des Hohen Rates etwas auf: Bevor es den Tempel in Jerusalem gab, hatte Gott Moses angewiesen, eine Stiftshütte zu bauen — ein Zelt, das damals der Anbetung diente und auf- und abgebaut werden konnte. Wer wollte ernsthaft behaupten, dass der Tempel etwas Besseres war als die Stiftshütte, wo doch Moses höchstpersönlich Gott dort angebetet hatte?
16 Als Salomo später den Tempel in Jerusalem baute, ließ Gott ihn im Gebet einen wichtigen Gedanken formulieren, den Stephanus nun aufgriff: „Der Höchste wohnt nicht in Häusern, die mit Händen gemacht sind“ (Apg. 7:48; 2. Chr. 6:18). Jehova kann durchaus einen Tempel für seine Zwecke nutzen, aber er ist nicht daran gebunden. Wer würde da auf den Gedanken kommen, man könne Gott nur in einem von Menschenhand errichteten Gebäude richtig anbeten? Mit einem Zitat aus Jesaja bringt Stephanus seine Argumentation auf den Punkt: „ ‚Der Himmel ist mein Thron, und die Erde ist der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen?‘, spricht Jehova. ‚Oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand alle diese Dinge gemacht?‘ “ (Apg. 7:49, 50; Jes. 66:1, 2).
17 Wenn du dir Stephanus’ Verteidigung bis hierher durch den Kopf gehen lässt, findest du dann nicht auch, dass er auf die Ansichten seiner Gegner gekonnt eingegangen ist? Stephanus zeigte ganz klar: Jehova agiert immer zielbewusst und dynamisch, er bleibt nie an einem Punkt stehen und hängt nicht an Traditionen. Alle, die an der Verehrung ihres geliebten Tempels in Jerusalem und an den Bräuchen und Traditionen klebten, die sich um das Gesetz Mose rankten, hatten den eigentlichen Sinn dahinter überhaupt nicht erfasst. Die entscheidende Frage, die er durchklingen ließ, war: Ehrt man das Gesetz und den Tempel nicht am besten dadurch, dass man das tut, was Jehova sagt? Da Stephanus dies nach besten Kräften getan hatte, war seine Rede unbestreitbar ein brillantes Plädoyer für sein eigenes Handeln.
18 Was können wir uns von Stephanus abschauen? Er war ein ausgezeichneter Kenner der heiligen Schriften. Auch wir müssen in der Bibel immer sattelfester werden, damit wir das „Wort der Wahrheit“ richtig erklären können (2. Tim. 2:15). Wir können uns außerdem eine Scheibe von seiner gewinnenden Art und seinem Taktgefühl abschneiden. Obwohl er Leuten predigte, die ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen wären, versuchte er, so lange wie möglich keine Fronten aufzubauen, sondern redete über das, was bei ihnen einen hohen Stellenwert hatte. Im Übrigen begegnete er den ehrwürdigen Männern mit Respekt und sprach sie mit „Väter“ an (Apg. 7:2). Auch wir müssen anderen die Wahrheit aus Gottes Wort „mit Milde und tiefem Respekt“ nahebringen (1. Pet. 3:15).
19 Natürlich könnten einige die Wahrheit aus der Bibel in die falsche Kehle bekommen. Doch das hält uns nicht davon ab, sie ihnen zu erzählen, und wir schwächen die Gerichtsbotschaften Jehovas deswegen auch nicht ab. Stephanus ist da ein Paradebeispiel. Er war sich zweifellos darüber im Klaren, dass er mit seiner umfassenden Beweisführung bei den verstockten Richtern des Sanhedrins nichts ausrichten würde. Und so sagte er ihnen zu guter Letzt unter dem Einfluss des heiligen Geistes auf den Kopf zu, dass sie keinen Deut besser waren als ihre Vorväter, die weder auf Joseph noch auf Moses noch auf die anderen Propheten gehört hatten (Apg. 7:51-53). Und mehr noch: Sie hatten den Messias umgebracht, dessen Kommen von Moses und allen Propheten angekündigt worden war. Damit hatten sie sich auf übelste Art gegen das Gesetz Mose vergangen!