52 Genauso, wie eine Ehefrau aufgrund ihres Verhältnisses zu ihrem Mann gewisse Pflichten hat, so hat der Ehemann Pflichten aufgrund seines Verhältnisses zu seiner Frau. Der Apostel Petrus erinnerte Ehemänner daran, indem er das griechische Wort für „ebenso“ oder „gleicherweise“ gebrauchte, um seine an Ehemänner gerichtete Ermahnung mit dem vorausgegangenen Rat an Ehefrauen zu verbinden. Er schreibt:
„Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt, da auch ihr mit ihnen Erben der unverdienten Gunst des Lebens seid, damit eure Gebete nicht behindert werden“ (1. Petrus 3:7).
53 Es ist beachtenswert, daß der inspirierte Apostel, selbst ein verheirateter Mann, zuerst darauf aufmerksam macht, daß die Art und Weise, wie ein Ehemann bei seiner Frau wohnt oder mit ihr zusammen lebt, von „Erkenntnis“ bestimmt sein sollte (Markus 1:30; 1. Korinther 9:5). Gewiß hat ein Ehemann den Wunsch, seine Frau gut zu kennen — ihre Gefühle, ihre Stärken, ihre Grenzen, ihre Neigungen und Abneigungen. Doch was noch wichtiger ist, er sollte seine Verpflichtungen als christlicher Ehemann erkennen. Wenn er sowohl seine Frau als auch die ihm von Gott zugewiesene Rolle wirklich kennt, kann er ‘bei seiner Frau weiterhin gemäß Erkenntnis wohnen’.
54 Die Bibel zeigt, daß der Ehemann das Haupt seiner Frau ist. Er ist aber kein absolutes Haupt, denn er muß sich in der Handhabung von Familienangelegenheiten Jesus Christus als Haupt unterwerfen. „Das Haupt jedes Mannes [ist] der Christus“, heißt es in der Bibel (1. Korinther 11:3). „Ihr Ehemänner“, schreibt der Apostel Paulus, „fahrt fort, eure Frauen zu lieben, so, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (Epheser 5:25). Durch die Art und Weise, wie der Sohn Gottes die Christenversammlung behandelt, ist er somit ein Vorbild für Ehemänner, die ihren Familienpflichten nachkommen. Gewiß übt Jesus Christus seine Stellung als Haupt der Versammlung in keiner Weise tyrannisch oder grausam aus. Er opferte für sie sogar sein Leben. Daher hat der Ehemann aufgrund seiner Stellung als Haupt nicht das Recht, über seine Frau zu herrschen und ihr eine niedrige, unwürdige Stellung zuzuweisen. Statt dessen verlangt seine Stellung von ihm, daß er sich liebevoll aufopfert und bereit ist, das Wohl und die Interessen seiner Frau seinen eigenen Wünschen und Neigungen voranzustellen.
55 Da Jesus Christus das vollkommene Vorbild für Ehemänner ist, sollten sie sich damit vertraut machen, wie er sich im Umgang mit seinen Jüngern verhielt. Darüber hinaus sollten sich Ehemänner bemühen, sich in bezug auf die Erfüllung ihrer Familienpflichten nach dem Vorbild des Sohnes Gottes auszurichten. Betrachte nur einige der vielen Dinge, die Jesus Christus auf der Erde für seine Jünger tat.
56 Gottes Sohn war an dem geistigen Wohl seiner Nachfolger aufrichtig interessiert. Selbst wenn es ihnen schwerfiel, wichtige Angelegenheiten zu begreifen, wurde er mit ihnen nicht ungeduldig. Er nahm sich die Zeit, ihnen alles zu erklären, und achtete darauf, daß sie seine Lehren richtig verstanden (Matthäus 16:6-12; Johannes 16:16-30). Wenn sie dann immer noch Schwierigkeiten hatten, ihr Verhältnis zueinander im richtigen Licht zu sehen, wiederholte Jesus Gedanken hinsichtlich der Notwendigkeit, anderen demütig zu dienen (Markus 9:33-37; 10:42-44; Lukas 22:24-27). In der Nacht vor seinem Tod bekräftigte er seine Lehre hinsichtlich der Demut, indem er seinen Jüngern die Füße wusch und ihnen somit ein Beispiel gab (Johannes 13:5-15). Jesus kannte auch die Grenzen seiner Jünger, und er sagte ihnen nicht mehr, als sie auf einmal erfassen konnten (Johannes 16:4, 12).
57 Ein christlicher Ehemann könnte sich daher fragen: „Wie besorgt bin ich um das geistige Wohl meiner Frau und meiner Kinder? Achte ich wirklich darauf, daß sie biblische Grundsätze verstehen? Wenn ich eine verkehrte Einstellung oder verkehrte Handlungen beobachte, erkläre ich dann, weshalb diese verkehrt sind und weshalb Änderungen nötig sind? Kenne ich die Grenzen meiner Familie, und achte ich darauf, daß ich nicht zuviel verlange?“
58 Gottes Sohn achtete auch darauf, was seine Jünger vom physischen Standpunkt aus benötigten. Als die Apostel nach einer Predigtreise zu Jesus zurückkehrten und ihm über ihre Tätigkeit Bericht erstatteten, sagte er: „Kommt für euch allein an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus“ (Markus 6:31). So sollte auch ein Ehemann darauf achten, daß seine Frau und seine Kinder Gelegenheit haben, sich von der Routine des Alltags zu erholen.
59 Jesus Christus übt seine Stellung als Haupt nicht dadurch aus, daß er die Glieder seiner Versammlung durch komplizierte Vorschriften einengt. Er gab ihnen die wirklich wichtigen Gebote und Richtlinien als Grundlage, damit sie beim Lösen der Probleme des Alltags die richtigen Entscheidungen treffen konnten. Seine aufopfernde Liebe, verbunden mit seinem Vertrauen zu seinen Jüngern, „drängt“ sie gewissermaßen, eine ähnliche Liebe zu bekunden und ihr Äußerstes zu tun, um ihm wohlzugefallen (2. Korinther 5:14, 15; vergleiche 1. Timotheus 1:12; 1. Johannes 5:2, 3).
60 Ähnlich kann ein Mann durch sein Vertrauen zu seiner Frau viel zu einer glücklichen Ehe beitragen. Eine Frau, die nur wenig Freiheit hat, Eigeninitiative in der Erfüllung ihrer Pflichten zu entwickeln, wird bald die Freude an der Arbeit verlieren. Sie wird sich in der Anwendung ihres Wissens, ihrer Talente und ihrer Fähigkeiten behindert fühlen, und das wird sie frustrieren. Wenn ihr Mann dagegen gewisse wichtige Angelegenheiten ihrem Unterscheidungsvermögen überläßt, wird es ihr Freude bereiten, alles so zu tun, wie es ihrem Mann gefällt.
‘INDEM IHR IHNEN ALS EINEM SCHWÄCHEREN GEFÄSS EHRE ZUERKENNT’
61 Wenn ein Ehemann bei seiner Frau gemäß der Erkenntnis wohnt, die er von ihr als Person hat, und gemäß der Erkenntnis, die er in bezug auf seine biblischen Verpflichtungen ihr gegenüber hat, wird er ihr auch ‘als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennen’. Da die Frau aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit gewöhnlich physisch nicht soviel leisten kann wie der Mann, ist sie ein „schwächeres Gefäß“. Sie soll jedoch in der Familie einen ehrenwerten oder würdigen Platz einnehmen. Die folgenden Worte des Apostels Paulus zeigen, wie ein Mann seiner Frau Ehre zuerkennen kann: „Ebenso sind die Ehemänner verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und hegt und pflegt es wie auch der Christus die Versammlung“ (Epheser 5:28, 29).
62 Im allgemeinen setzen Ehemänner ihre eigenen Leistungen nicht herab, stellen sich nicht als unbefähigt hin, mißhandeln sich nicht und versagen sich auch nicht die nötige Ruhe und Entspannung. Sie möchten nicht in dem Ruf eines Taugenichts stehen, sondern wollen bei anderen angesehen sein. Wenn ein Ehemann wirklich ein Christ ist, wird er nicht alle Schwächen seiner Frau hochspielen, sie herabsetzen oder sie sonstwie erniedrigen oder entwürdigen. Er wird seiner Frau die gleiche Würde und Rücksicht zugestehen, die er für sich selbst wünscht. Er wird ihr das Gefühl geben, daß sie erwünscht ist und geschätzt und benötigt wird.
63 Damit die Frau eine ehrenwerte Stellung in der Familie einnehmen kann, muß ihr Mann bereit sein, Familienangelegenheiten ruhig und vernünftig mit ihr zu besprechen, und sie nach ihren Gedanken und Vorstellungen fragen. Die Frau sollte sich frei äußern und überzeugt sein können, daß ihr Mann ihre Vorstellungen zu wichtigen Fragen nicht leichthin abtun, sondern gebührend berücksichtigen wird. (Vergleiche Richter 13:21-23; 1. Samuel 25:23-34; Sprüche 1:5, 6, 8, 9.) Außerdem muß der Ehemann darauf bedacht sein, mehr als nur das gesprochene Wort wahrzunehmen. Der Ton der Stimme, der Gesichtsausdruck oder fehlende Begeisterung und Spontanität können tiefe innere Gefühle verraten. (Vergleiche Sprüche 15:13.) Ein Mann, der seine Frau wirklich kennt, wird dies nicht ignorieren und einfach blindlings mit etwas fortfahren, was seine Frau unnötig reizen könnte.
64 Natürlich wird der Mann als Haupt der Familie den Wünschen seiner Frau nicht nachgeben, wenn er fest davon überzeugt ist, daß dies den Interessen der Familie als Ganzes schaden würde. (Vergleiche 4. Mose 30:6-8.) Er erkennt, daß er gemäß der Bibel verpflichtet ist, an dem festzuhalten, was er in aller Aufrichtigkeit für richtig hält und das trotz eventueller Gefühlsausbrüche seiner Frau. Würde der Mann den Wünschen seiner Frau wider besseres Wissen nachkommen, so würde er Gott entehren, der den Mann als Familienhaupt eingesetzt hat. Würde seine Familie danach in Schwierigkeiten kommen, so könnte er gegen seine Frau verbittert werden. Hält er dagegen an dem fest, was er eindeutig für richtig hält, so wird dies der Familie zugute kommen. Wenn er seine Entscheidung gebetsvoll und in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen trifft, wird seine Frau vielleicht doch erkennen, daß er eine weise Entscheidung getroffen hat, und sich hinterher freuen, daß ihr Mann festgeblieben ist. Das wird ihre Achtung vor ihm vertiefen und sowohl zu ihrem eigenen Glück als auch zum Glück der ganzen Familie beitragen.
EIN BIBLISCHER GRUND
65 Es gibt einen zwingenden Grund dafür, daß ein christlicher Ehemann bei seiner gläubigen Frau „gemäß Erkenntnis“ wohnen und ihr Ehre zugestehen sollte. Es geht dabei nicht allein um einen vermehrten Frieden in der Familie. Der christliche Apostel Petrus wies seine Glaubensgefährten auf einen noch wichtigeren Grund hin. Er erklärte, daß Ehemänner mit ihren Frauen „Erben der unverdienten Gunst des Lebens“ sind. Jesus Christus eröffnete aufgrund seines Opfertodes sowohl Männern als auch Frauen die Gelegenheit, von der Verurteilung der Sünde und des Todes befreit zu werden und ewiges Leben zu erlangen. Eine Ehefrau kann somit genauso die Gunst Gottes und Christi erlangen wie ihr Mann. Der Ehemann hat daher allen Grund, darauf zu achten, daß er seine Frau nicht so behandelt, als sei sie minderwertig und als habe sie in Gottes Augen geringeren Wert als er.
66 Wenn Eheangelegenheiten nicht in Übereinstimmung mit dem Beispiel Jesu Christi gehandhabt werden, kann sich dies auf die geistige Verfassung sowohl des Mannes als auch der Frau schädlich auswirken. Ja, ihre ‘Gebete können behindert werden’. In einer Familie, in der man geneigt ist zu streiten, Anstoß zu nehmen, zu grollen und streng und unvernünftig zu handeln, ist es schwer, sich im Gebet an Gott zu wenden. Da sich die Betreffenden im Herzen verurteilt fühlen, haben sie keinen Freimut der Rede gegenüber Gott (1. Johannes 3:21). Außerdem hat Jehova Gott gewisse Voraussetzungen für das Erhören von Gebeten festgesetzt. Er wird Personen, die unbarmherzig und nicht bereit sind, die Verfehlungen anderer zu vergeben, nicht erhören, wenn sie um Hilfe bitten (Matthäus 18:21-35). Er wird nur die erhören, die sich bemühen, ihr Leben nach seinen Geboten auszurichten (1. Johannes 3:22). Weder Ehemänner noch Ehefrauen, die es versäumen, in ihrer Ehe das Beispiel Jesu Christi nachzuahmen, können bei ihren Problemen Gottes Beistand erwarten. Wenn sie dagegen dem biblischen Rat treu gehorchen, werden sie mit Sicherheit Gottes Gunst und Segen haben. Das ist bestimmt eine wunderbare Belohnung für die Unterordnung unter Gottes Sohn.
„GEMÄSS ERKENNTNIS“
52 Genauso, wie eine Ehefrau aufgrund ihres Verhältnisses zu ihrem Mann gewisse Pflichten hat, so hat der Ehemann Pflichten aufgrund seines Verhältnisses zu seiner Frau. Der Apostel Petrus erinnerte Ehemänner daran, indem er das griechische Wort für „ebenso“ oder „gleicherweise“ gebrauchte, um seine an Ehemänner gerichtete Ermahnung mit dem vorausgegangenen Rat an Ehefrauen zu verbinden. Er schreibt:
„Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt, da auch ihr mit ihnen Erben der unverdienten Gunst des Lebens seid, damit eure Gebete nicht behindert werden“ (1. Petrus 3:7).
53 Es ist beachtenswert, daß der inspirierte Apostel, selbst ein verheirateter Mann, zuerst darauf aufmerksam macht, daß die Art und Weise, wie ein Ehemann bei seiner Frau wohnt oder mit ihr zusammen lebt, von „Erkenntnis“ bestimmt sein sollte (Markus 1:30; 1. Korinther 9:5). Gewiß hat ein Ehemann den Wunsch, seine Frau gut zu kennen — ihre Gefühle, ihre Stärken, ihre Grenzen, ihre Neigungen und Abneigungen. Doch was noch wichtiger ist, er sollte seine Verpflichtungen als christlicher Ehemann erkennen. Wenn er sowohl seine Frau als auch die ihm von Gott zugewiesene Rolle wirklich kennt, kann er ‘bei seiner Frau weiterhin gemäß Erkenntnis wohnen’.
54 Die Bibel zeigt, daß der Ehemann das Haupt seiner Frau ist. Er ist aber kein absolutes Haupt, denn er muß sich in der Handhabung von Familienangelegenheiten Jesus Christus als Haupt unterwerfen. „Das Haupt jedes Mannes [ist] der Christus“, heißt es in der Bibel (1. Korinther 11:3). „Ihr Ehemänner“, schreibt der Apostel Paulus, „fahrt fort, eure Frauen zu lieben, so, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (Epheser 5:25). Durch die Art und Weise, wie der Sohn Gottes die Christenversammlung behandelt, ist er somit ein Vorbild für Ehemänner, die ihren Familienpflichten nachkommen. Gewiß übt Jesus Christus seine Stellung als Haupt der Versammlung in keiner Weise tyrannisch oder grausam aus. Er opferte für sie sogar sein Leben. Daher hat der Ehemann aufgrund seiner Stellung als Haupt nicht das Recht, über seine Frau zu herrschen und ihr eine niedrige, unwürdige Stellung zuzuweisen. Statt dessen verlangt seine Stellung von ihm, daß er sich liebevoll aufopfert und bereit ist, das Wohl und die Interessen seiner Frau seinen eigenen Wünschen und Neigungen voranzustellen.
55 Da Jesus Christus das vollkommene Vorbild für Ehemänner ist, sollten sie sich damit vertraut machen, wie er sich im Umgang mit seinen Jüngern verhielt. Darüber hinaus sollten sich Ehemänner bemühen, sich in bezug auf die Erfüllung ihrer Familienpflichten nach dem Vorbild des Sohnes Gottes auszurichten. Betrachte nur einige der vielen Dinge, die Jesus Christus auf der Erde für seine Jünger tat.
56 Gottes Sohn war an dem geistigen Wohl seiner Nachfolger aufrichtig interessiert. Selbst wenn es ihnen schwerfiel, wichtige Angelegenheiten zu begreifen, wurde er mit ihnen nicht ungeduldig. Er nahm sich die Zeit, ihnen alles zu erklären, und achtete darauf, daß sie seine Lehren richtig verstanden (Matthäus 16:6-12; Johannes 16:16-30). Wenn sie dann immer noch Schwierigkeiten hatten, ihr Verhältnis zueinander im richtigen Licht zu sehen, wiederholte Jesus Gedanken hinsichtlich der Notwendigkeit, anderen demütig zu dienen (Markus 9:33-37; 10:42-44; Lukas 22:24-27). In der Nacht vor seinem Tod bekräftigte er seine Lehre hinsichtlich der Demut, indem er seinen Jüngern die Füße wusch und ihnen somit ein Beispiel gab (Johannes 13:5-15). Jesus kannte auch die Grenzen seiner Jünger, und er sagte ihnen nicht mehr, als sie auf einmal erfassen konnten (Johannes 16:4, 12).
57 Ein christlicher Ehemann könnte sich daher fragen: „Wie besorgt bin ich um das geistige Wohl meiner Frau und meiner Kinder? Achte ich wirklich darauf, daß sie biblische Grundsätze verstehen? Wenn ich eine verkehrte Einstellung oder verkehrte Handlungen beobachte, erkläre ich dann, weshalb diese verkehrt sind und weshalb Änderungen nötig sind? Kenne ich die Grenzen meiner Familie, und achte ich darauf, daß ich nicht zuviel verlange?“
58 Gottes Sohn achtete auch darauf, was seine Jünger vom physischen Standpunkt aus benötigten. Als die Apostel nach einer Predigtreise zu Jesus zurückkehrten und ihm über ihre Tätigkeit Bericht erstatteten, sagte er: „Kommt für euch allein an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus“ (Markus 6:31). So sollte auch ein Ehemann darauf achten, daß seine Frau und seine Kinder Gelegenheit haben, sich von der Routine des Alltags zu erholen.
59 Jesus Christus übt seine Stellung als Haupt nicht dadurch aus, daß er die Glieder seiner Versammlung durch komplizierte Vorschriften einengt. Er gab ihnen die wirklich wichtigen Gebote und Richtlinien als Grundlage, damit sie beim Lösen der Probleme des Alltags die richtigen Entscheidungen treffen konnten. Seine aufopfernde Liebe, verbunden mit seinem Vertrauen zu seinen Jüngern, „drängt“ sie gewissermaßen, eine ähnliche Liebe zu bekunden und ihr Äußerstes zu tun, um ihm wohlzugefallen (2. Korinther 5:14, 15; vergleiche 1. Timotheus 1:12; 1. Johannes 5:2, 3).
60 Ähnlich kann ein Mann durch sein Vertrauen zu seiner Frau viel zu einer glücklichen Ehe beitragen. Eine Frau, die nur wenig Freiheit hat, Eigeninitiative in der Erfüllung ihrer Pflichten zu entwickeln, wird bald die Freude an der Arbeit verlieren. Sie wird sich in der Anwendung ihres Wissens, ihrer Talente und ihrer Fähigkeiten behindert fühlen, und das wird sie frustrieren. Wenn ihr Mann dagegen gewisse wichtige Angelegenheiten ihrem Unterscheidungsvermögen überläßt, wird es ihr Freude bereiten, alles so zu tun, wie es ihrem Mann gefällt.
‘INDEM IHR IHNEN ALS EINEM SCHWÄCHEREN GEFÄSS EHRE ZUERKENNT’
61 Wenn ein Ehemann bei seiner Frau gemäß der Erkenntnis wohnt, die er von ihr als Person hat, und gemäß der Erkenntnis, die er in bezug auf seine biblischen Verpflichtungen ihr gegenüber hat, wird er ihr auch ‘als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennen’. Da die Frau aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit gewöhnlich physisch nicht soviel leisten kann wie der Mann, ist sie ein „schwächeres Gefäß“. Sie soll jedoch in der Familie einen ehrenwerten oder würdigen Platz einnehmen. Die folgenden Worte des Apostels Paulus zeigen, wie ein Mann seiner Frau Ehre zuerkennen kann: „Ebenso sind die Ehemänner verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und hegt und pflegt es wie auch der Christus die Versammlung“ (Epheser 5:28, 29).
62 Im allgemeinen setzen Ehemänner ihre eigenen Leistungen nicht herab, stellen sich nicht als unbefähigt hin, mißhandeln sich nicht und versagen sich auch nicht die nötige Ruhe und Entspannung. Sie möchten nicht in dem Ruf eines Taugenichts stehen, sondern wollen bei anderen angesehen sein. Wenn ein Ehemann wirklich ein Christ ist, wird er nicht alle Schwächen seiner Frau hochspielen, sie herabsetzen oder sie sonstwie erniedrigen oder entwürdigen. Er wird seiner Frau die gleiche Würde und Rücksicht zugestehen, die er für sich selbst wünscht. Er wird ihr das Gefühl geben, daß sie erwünscht ist und geschätzt und benötigt wird.
63 Damit die Frau eine ehrenwerte Stellung in der Familie einnehmen kann, muß ihr Mann bereit sein, Familienangelegenheiten ruhig und vernünftig mit ihr zu besprechen, und sie nach ihren Gedanken und Vorstellungen fragen. Die Frau sollte sich frei äußern und überzeugt sein können, daß ihr Mann ihre Vorstellungen zu wichtigen Fragen nicht leichthin abtun, sondern gebührend berücksichtigen wird. (Vergleiche Richter 13:21-23; 1. Samuel 25:23-34; Sprüche 1:5, 6, 8, 9.) Außerdem muß der Ehemann darauf bedacht sein, mehr als nur das gesprochene Wort wahrzunehmen. Der Ton der Stimme, der Gesichtsausdruck oder fehlende Begeisterung und Spontanität können tiefe innere Gefühle verraten. (Vergleiche Sprüche 15:13.) Ein Mann, der seine Frau wirklich kennt, wird dies nicht ignorieren und einfach blindlings mit etwas fortfahren, was seine Frau unnötig reizen könnte.
64 Natürlich wird der Mann als Haupt der Familie den Wünschen seiner Frau nicht nachgeben, wenn er fest davon überzeugt ist, daß dies den Interessen der Familie als Ganzes schaden würde. (Vergleiche 4. Mose 30:6-8.) Er erkennt, daß er gemäß der Bibel verpflichtet ist, an dem festzuhalten, was er in aller Aufrichtigkeit für richtig hält und das trotz eventueller Gefühlsausbrüche seiner Frau. Würde der Mann den Wünschen seiner Frau wider besseres Wissen nachkommen, so würde er Gott entehren, der den Mann als Familienhaupt eingesetzt hat. Würde seine Familie danach in Schwierigkeiten kommen, so könnte er gegen seine Frau verbittert werden. Hält er dagegen an dem fest, was er eindeutig für richtig hält, so wird dies der Familie zugute kommen. Wenn er seine Entscheidung gebetsvoll und in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen trifft, wird seine Frau vielleicht doch erkennen, daß er eine weise Entscheidung getroffen hat, und sich hinterher freuen, daß ihr Mann festgeblieben ist. Das wird ihre Achtung vor ihm vertiefen und sowohl zu ihrem eigenen Glück als auch zum Glück der ganzen Familie beitragen.
EIN BIBLISCHER GRUND
65 Es gibt einen zwingenden Grund dafür, daß ein christlicher Ehemann bei seiner gläubigen Frau „gemäß Erkenntnis“ wohnen und ihr Ehre zugestehen sollte. Es geht dabei nicht allein um einen vermehrten Frieden in der Familie. Der christliche Apostel Petrus wies seine Glaubensgefährten auf einen noch wichtigeren Grund hin. Er erklärte, daß Ehemänner mit ihren Frauen „Erben der unverdienten Gunst des Lebens“ sind. Jesus Christus eröffnete aufgrund seines Opfertodes sowohl Männern als auch Frauen die Gelegenheit, von der Verurteilung der Sünde und des Todes befreit zu werden und ewiges Leben zu erlangen. Eine Ehefrau kann somit genauso die Gunst Gottes und Christi erlangen wie ihr Mann. Der Ehemann hat daher allen Grund, darauf zu achten, daß er seine Frau nicht so behandelt, als sei sie minderwertig und als habe sie in Gottes Augen geringeren Wert als er.
66 Wenn Eheangelegenheiten nicht in Übereinstimmung mit dem Beispiel Jesu Christi gehandhabt werden, kann sich dies auf die geistige Verfassung sowohl des Mannes als auch der Frau schädlich auswirken. Ja, ihre ‘Gebete können behindert werden’. In einer Familie, in der man geneigt ist zu streiten, Anstoß zu nehmen, zu grollen und streng und unvernünftig zu handeln, ist es schwer, sich im Gebet an Gott zu wenden. Da sich die Betreffenden im Herzen verurteilt fühlen, haben sie keinen Freimut der Rede gegenüber Gott (1. Johannes 3:21). Außerdem hat Jehova Gott gewisse Voraussetzungen für das Erhören von Gebeten festgesetzt. Er wird Personen, die unbarmherzig und nicht bereit sind, die Verfehlungen anderer zu vergeben, nicht erhören, wenn sie um Hilfe bitten (Matthäus 18:21-35). Er wird nur die erhören, die sich bemühen, ihr Leben nach seinen Geboten auszurichten (1. Johannes 3:22). Weder Ehemänner noch Ehefrauen, die es versäumen, in ihrer Ehe das Beispiel Jesu Christi nachzuahmen, können bei ihren Problemen Gottes Beistand erwarten. Wenn sie dagegen dem biblischen Rat treu gehorchen, werden sie mit Sicherheit Gottes Gunst und Segen haben. Das ist bestimmt eine wunderbare Belohnung für die Unterordnung unter Gottes Sohn.