ein Buch, das die WT-Gesellschaft 1979 veröffentlicht hat und das leider nicht mehr publiziert wird.
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7 Unterwerft euch daher Gott; doch widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen.
7UnterwerfteuchdaherGott
Jakobus beschreibt nun, wie Christen die in Vers 6 erwähnte unverdiente Güte zuteil werden kann. Sie müssen sich Gott in allem fügen oder ihm untertan sein, nicht nur in bezug auf das, was er gebietet, sondern in allem, was er vorsieht oder was er über sie kommen läßt, da sie wissen, daß er alles schließlich zu ihrem Wohl geschehen läßt. Dies wird uns in Römer 8:28 zugesichert. Wir müssen fest entschlossen sein, uns ihm stets völlig zu unterwerfen. Petrus sagt: „Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe“ (1. Petr. 5:6).
dochwiderstehtdemTeufel
Gemäß dem in Vers 6 gebrauchten griechischen Wort „stellt sich“ Gott den Hochmütigen „entgegen“; genauso sollte sich der Christ dem Teufel „entgegenstellen“ oder ihm „widerstehen“ (KingdomInterlinearTranslation; vergleiche Epheser 6:10-17). Die Welt ist mit dem Teufel in Übereinstimmung, denn er ist ihr „Gott“ (2. Kor. 4:4). Er appelliert an die Charakterzüge, auf die die Welt großen Wert legt, wie zum Beispiel Eigenmächtigkeit, Stolz und Selbstsucht, sowie an den Wunsch nach Stellung, Ansehen, Ruhm, materialistischem Gewinn usw. (Vergleiche Epheser 4:26, 27.) In diesem Kampf gebraucht er oft Einrichtungen und Organisationen der Welt.
underwirdvoneuchfliehen
Der Teufel wird geschlagen und muß seinen Angriff aufgeben, weil Christen aufgrund ihrer Unterwerfung unter Gott die Hilfe Jesu Christi haben, der selbst die Welt besiegt hat (Joh. 16:33). Der Teufel floh, als Jesus durch den richtigen Gebrauch der Schriften seinem Angriff widerstand (Matth. 4:11). Später sagte Jesus: „Der Herrscher der Welt kommt. Und er kann mir nicht beikommen.“ Und: „Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Joh. 14:30; 12:31). Christen haben das tröstliche Bewußtsein, daß Jesus für sie kämpft, indem er die bösen Kräfte der Welt soweit wie nötig hemmt, und daß ihnen auf die Dauer nichts schaden kann. Petrus schrieb: „In der Tat, wer ist der Mensch, der euch schaden wird, wenn ihr Eiferer für das Gute werdet?“ (1. Petr. 3:13). Auch der Psalmist sichert uns vollen Schutz zu (Ps. 91:9-12).
8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert euer Herz, ihr Unentschlossenen.
8NahteuchGott,underwirdsicheuchnahen
Durch Gebet und aufgrund von Reue, Gehorsam und Ergebenheit Gott gegenüber nahen Christen sich ihm, und er ist stets so nahe, daß er die Demütigen erhört. „Jehova ist mit euch, solange ihr euch als mit ihm seiend erweist; und wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen, doch wenn ihr ihn verlaßt, wird er euch verlassen“ (2. Chron. 15:2).
Unter den damaligen Christen hatte es „Kriege“ und ‘Morde’ gegeben. Das heißt nicht, daß jemand buchstäblich einen Mord begangen hätte, aber es gab unter ihnen mörderischen Haß, Verleumdungen, üble Nachrede usw. Wenn Jakobus sie nun aufforderte, ‘ihre Hände zu reinigen’, mag er die Worte aus Jesaja 1:15, 16 im Sinn gehabt haben, die an das untreue Volk Israel gerichtet waren: „Mit Blutvergießen sind ja eure Hände gefüllt worden. Wascht euch; reinigt euch; schafft mir die Schlechtigkeit eurer Handlungen aus den Augen; hört auf, Böses zu tun.“
Die Christen, an die Jakobus schrieb, wurden mit „Sünder“ angeredet, denn sie mußten ihre schlechte Handlungsweise bereuen und sich ändern. Die „Hände“ sind immer mit Taten verbunden, denn die meisten Werke werden mit den Händen verrichtet. Sündige Taten beflecken die Hände. Das Herz stellt den Hauptsitz der Beweggründe und des Willens dar, also das, was unsere Handlungen auslöst. Das Herz, aus dem die bösen Gedanken kommen, muß gereinigt werden, damit gute Taten hervorgebracht werden können (Matth. 15:19). Nicht nur das Äußere, die Taten, sondern auch das Innere, die Persönlichkeit, muß gereinigt werden. Niemand kann dies ohne die reinigende Kraft des heiligen Geistes tun.
Unter den Lesern des Jakobusbriefes waren viele Unentschlossene, Zweifler und Wankelmütige. Ihr Herz war nicht in Ordnung; es bebte oder schwankte. Sie hatten sich durch ihre schlechten Neigungen in einen gefährlichen Zustand treiben lassen. Nun mußten sie das Beunruhigende aus ihrem Herzen entfernen, damit sie alle eines Sinnes, rein und ungeteilt sein konnten. Sie wurden zwischen der Freundschaft mit Gott und der Freundschaft mit der Welt — sinnbildlichem Ehebruch — hin und her gerissen.
Die Tatsache, daß Christen in den Tagen der Apostel geistig so tief gesunken waren, sollte uns sehr nachdenklich stimmen, denn genauso, wie sie zweifellos der Ansicht waren, sie würden Christus treu dienen, aber ihren geistigen Tiefstand nicht erkannten, kann uns das gleiche passieren. Man denke an die Situation der Versammlung in Laodicea, an die Christus eine besondere Warnungsbotschaft sandte: „Weil du sagst: ,Ich bin reich und habe Reichtum erworben und benötige gar nichts‘, du aber nicht weißt, daß du elend und bemitleidenswert und arm und blind und nackt bist, rate ich dir, durch Feuer geläutertes Gold von mir zu kaufen, damit du reich werdest, und weiße äußere Kleider, damit du bekleidet werdest und die Schande deiner Nacktheit nicht kund werde, und Augensalbe, um deine Augen einzureiben, damit du sehest“ (Offb. 3:17, 18).
Die angeborene Sündhaftigkeit und der Einfluß der Welt können einen Christen leicht von der Wahrheit wegziehen, bevor er sich dessen bewußt wird. (Vergleiche Römer 7:18, 19.) Aus diesem Grund müssen wir ständig wachsam sein.
9 Gebt dem Elend Raum und trauert und weint. Euer Lachen wandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit.
9GebtdemElendRaumundtrauertundweint
Jakobus gibt hier Christen nicht den Rat, freudlos zu sein und ständig eine traurige Miene aufzusetzen oder ein langes Gesicht zu machen. Die Bibel gebietet Jehovas Dienern, sich ‘in jedem Unternehmen zu freuen’, während sie in ihrem täglichen Leben biblische Grundsätze anwenden und anderen materielle und geistige Hilfe bieten, selbst wenn sie um Christi willen verfolgt werden (5. Mose 12:7; Phil. 4:4; Luk. 6:22, 23). Doch wenn wir ein Unrecht begehen, sollte uns das Gewissen schlagen. Nachdem David etwas Unrechtes getan hatte, „schlug“ ihm das Herz. Er fühlte sich elend, da er erkannte, daß er hauptsächlich gegen Gott gesündigt hatte; und er tat sein Bestes, um Gottes Gunst wiederzuerlangen (2. Sam. 24:10; Ps. 38:1-7; 51:1-4).
Der Apostel Paulus schrieb an Christen, die er wegen der Sündhaftigkeit in ihrer Mitte zurechtgewiesen hatte, folgendes: „Gottgemäße Traurigkeit bewirkt Reue zur Rettung, die nicht zu bereuen ist; die Traurigkeit der Welt aber bewirkt Tod. Denn seht! gerade dies, daß ihr in gottgemäßer Weise traurig gemacht worden seid, welch große Ernsthaftigkeit hat es in euch bewirkt!“ (2. Kor. 7:10, 11). „Besser ist Verdruß als Lachen, denn durch die Verdrossenheit des Angesichts wird das Herz besser“, heißt es in Prediger 7:3. Die richtige Art der Traurigkeit führt zu nützlicher Zucht (Hebr. 12:11). Obwohl der Apostel Paulus bei seiner Tätigkeit viel Freude und Erfolg hatte, veranlaßte ihn der ständige Konflikt zwischen seinem neugestalteten christlichen Sinn und seinem von Natur aus sündhaften Leib zu dem Ausruf: „Ich elender Mensch!“ (Röm. 7:24). Daß Paulus diese traurige Tatsache erkannte und sich bemühte, die sündigen Neigungen seines unvollkommenen Fleisches besser zu beherrschen, half ihm, ein besserer Christ zu sein.
Jakobus ermahnt diejenigen, die Freunde der Welt sein wollten und gleichzeitig dachten, sie würden Gott dienen, über ihre wahre Lage ernsthaft nachzudenken und die sorglose, unbeschwerte Haltung aufzugeben, die sie eingenommen hatten. Sie sollten niedergeschlagen sein und sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt werden, ja sie sollten über den schlechten Zustand trauern, in dem sie sich befanden (Matth. 5:3, 4). Jesus lobte den Steuereinnehmer, der zum Tempel ging, um zu beten, und der „nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben [wollte], sondern . . . sich wiederholt an die Brust [schlug] und sprach: ,O Gott, sei mir, einem Sünder, gnädig‘ “ (Luk. 18:13; vergleiche Lukas 6:25).
10 Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen.
Jesus Christus sagte: „Wer irgend sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Matth. 23:12). Da alle Sünden, die begangen werden, gegen Gott gerichtet sind, müssen wir uns inseinenAugen demütigen. Der verlorene Sohn sagte zu seinem Vater: „Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt. Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden. Halte mich wie einen deiner Lohnarbeiter.“ Als der Vater den Herzenszustand seines Sohnes erkannte, nahm er ihn wieder auf, ehrte ihn und gab ein Fest, um seine Wiederkehr zu feiern (Luk. 15:21-24). Dementsprechend hatte der Steuereinnehmer, als er nach Hause ging, ein besseres Verhältnis zu Gott als der überhebliche Pharisäer, und zwar gemäß der Regel, die der inspirierte Schreiber Lukas mit etwas anderen Worten wiedergab: „Jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Luk. 18:14; 14:11).
König David sagte: „Die Schlachtopfer für Gott sind ein zerbrochener Geist; ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten“ (Ps. 51:17). Kein Opfer wird uns bei Gott etwas nützen, wenn wir nicht unsere Sünden eingestehen und jede Herzenshärte sowie jede hochmütige und leichtfertige Einstellung gegenüber unserem sündigen Zustand aufgeben. Wenn wir erkennen, daß wir selbst nichts sind, und wenn uns Gott alles bedeutet, dann können wir mit seiner Gunst rechnen. Wir werden dann das Gefühl haben, erhöht worden zu sein, da die schwere Bürde, mit der die Sünde unser Gewissen belastet hat, von uns genommen sein wird. Gott wird unseren Geist erneuern, und wir werden Freimut der Rede haben, so daß wir mit anderen über Gottes liebende Güte und seine Vorsätze sprechen können (Ps. 51:10, 12, 13).
7 Unterwerft euch daher Gott; doch widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen.
7 Unterwerft euch daher Gott
Jakobus beschreibt nun, wie Christen die in Vers 6 erwähnte unverdiente Güte zuteil werden kann. Sie müssen sich Gott in allem fügen oder ihm untertan sein, nicht nur in bezug auf das, was er gebietet, sondern in allem, was er vorsieht oder was er über sie kommen läßt, da sie wissen, daß er alles schließlich zu ihrem Wohl geschehen läßt. Dies wird uns in Römer 8:28 zugesichert. Wir müssen fest entschlossen sein, uns ihm stets völlig zu unterwerfen. Petrus sagt: „Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe“ (1. Petr. 5:6).
doch widersteht dem Teufel
Gemäß dem in Vers 6 gebrauchten griechischen Wort „stellt sich“ Gott den Hochmütigen „entgegen“; genauso sollte sich der Christ dem Teufel „entgegenstellen“ oder ihm „widerstehen“ (Kingdom Interlinear Translation; vergleiche Epheser 6:10-17). Die Welt ist mit dem Teufel in Übereinstimmung, denn er ist ihr „Gott“ (2. Kor. 4:4). Er appelliert an die Charakterzüge, auf die die Welt großen Wert legt, wie zum Beispiel Eigenmächtigkeit, Stolz und Selbstsucht, sowie an den Wunsch nach Stellung, Ansehen, Ruhm, materialistischem Gewinn usw. (Vergleiche Epheser 4:26, 27.) In diesem Kampf gebraucht er oft Einrichtungen und Organisationen der Welt.
und er wird von euch fliehen
Der Teufel wird geschlagen und muß seinen Angriff aufgeben, weil Christen aufgrund ihrer Unterwerfung unter Gott die Hilfe Jesu Christi haben, der selbst die Welt besiegt hat (Joh. 16:33). Der Teufel floh, als Jesus durch den richtigen Gebrauch der Schriften seinem Angriff widerstand (Matth. 4:11). Später sagte Jesus: „Der Herrscher der Welt kommt. Und er kann mir nicht beikommen.“ Und: „Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Joh. 14:30; 12:31). Christen haben das tröstliche Bewußtsein, daß Jesus für sie kämpft, indem er die bösen Kräfte der Welt soweit wie nötig hemmt, und daß ihnen auf die Dauer nichts schaden kann. Petrus schrieb: „In der Tat, wer ist der Mensch, der euch schaden wird, wenn ihr Eiferer für das Gute werdet?“ (1. Petr. 3:13). Auch der Psalmist sichert uns vollen Schutz zu (Ps. 91:9-12).
8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert euer Herz, ihr Unentschlossenen.
8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen
Durch Gebet und aufgrund von Reue, Gehorsam und Ergebenheit Gott gegenüber nahen Christen sich ihm, und er ist stets so nahe, daß er die Demütigen erhört. „Jehova ist mit euch, solange ihr euch als mit ihm seiend erweist; und wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen, doch wenn ihr ihn verlaßt, wird er euch verlassen“ (2. Chron. 15:2).
Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert euer Herz, ihr Unentschlossenen
Unter den damaligen Christen hatte es „Kriege“ und ‘Morde’ gegeben. Das heißt nicht, daß jemand buchstäblich einen Mord begangen hätte, aber es gab unter ihnen mörderischen Haß, Verleumdungen, üble Nachrede usw. Wenn Jakobus sie nun aufforderte, ‘ihre Hände zu reinigen’, mag er die Worte aus Jesaja 1:15, 16 im Sinn gehabt haben, die an das untreue Volk Israel gerichtet waren: „Mit Blutvergießen sind ja eure Hände gefüllt worden. Wascht euch; reinigt euch; schafft mir die Schlechtigkeit eurer Handlungen aus den Augen; hört auf, Böses zu tun.“
Die Christen, an die Jakobus schrieb, wurden mit „Sünder“ angeredet, denn sie mußten ihre schlechte Handlungsweise bereuen und sich ändern. Die „Hände“ sind immer mit Taten verbunden, denn die meisten Werke werden mit den Händen verrichtet. Sündige Taten beflecken die Hände. Das Herz stellt den Hauptsitz der Beweggründe und des Willens dar, also das, was unsere Handlungen auslöst. Das Herz, aus dem die bösen Gedanken kommen, muß gereinigt werden, damit gute Taten hervorgebracht werden können (Matth. 15:19). Nicht nur das Äußere, die Taten, sondern auch das Innere, die Persönlichkeit, muß gereinigt werden. Niemand kann dies ohne die reinigende Kraft des heiligen Geistes tun.
Unter den Lesern des Jakobusbriefes waren viele Unentschlossene, Zweifler und Wankelmütige. Ihr Herz war nicht in Ordnung; es bebte oder schwankte. Sie hatten sich durch ihre schlechten Neigungen in einen gefährlichen Zustand treiben lassen. Nun mußten sie das Beunruhigende aus ihrem Herzen entfernen, damit sie alle eines Sinnes, rein und ungeteilt sein konnten. Sie wurden zwischen der Freundschaft mit Gott und der Freundschaft mit der Welt — sinnbildlichem Ehebruch — hin und her gerissen.
Die Tatsache, daß Christen in den Tagen der Apostel geistig so tief gesunken waren, sollte uns sehr nachdenklich stimmen, denn genauso, wie sie zweifellos der Ansicht waren, sie würden Christus treu dienen, aber ihren geistigen Tiefstand nicht erkannten, kann uns das gleiche passieren. Man denke an die Situation der Versammlung in Laodicea, an die Christus eine besondere Warnungsbotschaft sandte: „Weil du sagst: ,Ich bin reich und habe Reichtum erworben und benötige gar nichts‘, du aber nicht weißt, daß du elend und bemitleidenswert und arm und blind und nackt bist, rate ich dir, durch Feuer geläutertes Gold von mir zu kaufen, damit du reich werdest, und weiße äußere Kleider, damit du bekleidet werdest und die Schande deiner Nacktheit nicht kund werde, und Augensalbe, um deine Augen einzureiben, damit du sehest“ (Offb. 3:17, 18).
Die angeborene Sündhaftigkeit und der Einfluß der Welt können einen Christen leicht von der Wahrheit wegziehen, bevor er sich dessen bewußt wird. (Vergleiche Römer 7:18, 19.) Aus diesem Grund müssen wir ständig wachsam sein.
9 Gebt dem Elend Raum und trauert und weint. Euer Lachen wandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit.
9 Gebt dem Elend Raum und trauert und weint
Jakobus gibt hier Christen nicht den Rat, freudlos zu sein und ständig eine traurige Miene aufzusetzen oder ein langes Gesicht zu machen. Die Bibel gebietet Jehovas Dienern, sich ‘in jedem Unternehmen zu freuen’, während sie in ihrem täglichen Leben biblische Grundsätze anwenden und anderen materielle und geistige Hilfe bieten, selbst wenn sie um Christi willen verfolgt werden (5. Mose 12:7; Phil. 4:4; Luk. 6:22, 23). Doch wenn wir ein Unrecht begehen, sollte uns das Gewissen schlagen. Nachdem David etwas Unrechtes getan hatte, „schlug“ ihm das Herz. Er fühlte sich elend, da er erkannte, daß er hauptsächlich gegen Gott gesündigt hatte; und er tat sein Bestes, um Gottes Gunst wiederzuerlangen (2. Sam. 24:10; Ps. 38:1-7; 51:1-4).
Euer Lachen wandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit
Der Apostel Paulus schrieb an Christen, die er wegen der Sündhaftigkeit in ihrer Mitte zurechtgewiesen hatte, folgendes: „Gottgemäße Traurigkeit bewirkt Reue zur Rettung, die nicht zu bereuen ist; die Traurigkeit der Welt aber bewirkt Tod. Denn seht! gerade dies, daß ihr in gottgemäßer Weise traurig gemacht worden seid, welch große Ernsthaftigkeit hat es in euch bewirkt!“ (2. Kor. 7:10, 11). „Besser ist Verdruß als Lachen, denn durch die Verdrossenheit des Angesichts wird das Herz besser“, heißt es in Prediger 7:3. Die richtige Art der Traurigkeit führt zu nützlicher Zucht (Hebr. 12:11). Obwohl der Apostel Paulus bei seiner Tätigkeit viel Freude und Erfolg hatte, veranlaßte ihn der ständige Konflikt zwischen seinem neugestalteten christlichen Sinn und seinem von Natur aus sündhaften Leib zu dem Ausruf: „Ich elender Mensch!“ (Röm. 7:24). Daß Paulus diese traurige Tatsache erkannte und sich bemühte, die sündigen Neigungen seines unvollkommenen Fleisches besser zu beherrschen, half ihm, ein besserer Christ zu sein.
Jakobus ermahnt diejenigen, die Freunde der Welt sein wollten und gleichzeitig dachten, sie würden Gott dienen, über ihre wahre Lage ernsthaft nachzudenken und die sorglose, unbeschwerte Haltung aufzugeben, die sie eingenommen hatten. Sie sollten niedergeschlagen sein und sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt werden, ja sie sollten über den schlechten Zustand trauern, in dem sie sich befanden (Matth. 5:3, 4). Jesus lobte den Steuereinnehmer, der zum Tempel ging, um zu beten, und der „nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben [wollte], sondern . . . sich wiederholt an die Brust [schlug] und sprach: ,O Gott, sei mir, einem Sünder, gnädig‘ “ (Luk. 18:13; vergleiche Lukas 6:25).
10 Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen.
10 Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen
Jesus Christus sagte: „Wer irgend sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Matth. 23:12). Da alle Sünden, die begangen werden, gegen Gott gerichtet sind, müssen wir uns in seinen Augen demütigen. Der verlorene Sohn sagte zu seinem Vater: „Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt. Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden. Halte mich wie einen deiner Lohnarbeiter.“ Als der Vater den Herzenszustand seines Sohnes erkannte, nahm er ihn wieder auf, ehrte ihn und gab ein Fest, um seine Wiederkehr zu feiern (Luk. 15:21-24). Dementsprechend hatte der Steuereinnehmer, als er nach Hause ging, ein besseres Verhältnis zu Gott als der überhebliche Pharisäer, und zwar gemäß der Regel, die der inspirierte Schreiber Lukas mit etwas anderen Worten wiedergab: „Jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Luk. 18:14; 14:11).
König David sagte: „Die Schlachtopfer für Gott sind ein zerbrochener Geist; ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten“ (Ps. 51:17). Kein Opfer wird uns bei Gott etwas nützen, wenn wir nicht unsere Sünden eingestehen und jede Herzenshärte sowie jede hochmütige und leichtfertige Einstellung gegenüber unserem sündigen Zustand aufgeben. Wenn wir erkennen, daß wir selbst nichts sind, und wenn uns Gott alles bedeutet, dann können wir mit seiner Gunst rechnen. Wir werden dann das Gefühl haben, erhöht worden zu sein, da die schwere Bürde, mit der die Sünde unser Gewissen belastet hat, von uns genommen sein wird. Gott wird unseren Geist erneuern, und wir werden Freimut der Rede haben, so daß wir mit anderen über Gottes liebende Güte und seine Vorsätze sprechen können (Ps. 51:10, 12, 13).